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Rempen, Johann: Schau-Bühne Der Evangelischen Warheit. Leipzig, 1721.

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ausgeschlossen) ist gar offt gebräuchig in H. Schrifft/ Eph. 2. v. 8. Rom. II. v. 6. Tit. 3. v. 7. 2. Tim. I. v. 9.

2. So gebraucht sich auch die Schrifft der Wort: Aus Gnaden/ umsonst/ Rom. 3. v. 24. Eph. 2. v. 8. GOttes Gabe ibid. GOtt hats frey geschencket/ Gal. 3. v. 18.

3. Die Wort: Ohne Wercke des Gesetz/ Rom. 3. v. 28. Nicht durch des Gesetzes Werck / Gal. 2. v. 16.

4. Es werden auch die Wercke austrücklich ausgeschlossen durch die Wort: Ohne Werck Rom. 4. v. 6. Nicht aus den Wercken/ Tit. 3. v. 4. Nicht nach den Wercken/ 2. Tim. I. v. 9. Nicht aus euch/ Eph. 2. v. 8. Daß ich nicht habe meine Gerechtigkeit die aus dem Gesetz: sondern die durch den Glauben JEsu Christi kommt/ Philip. 3. v. 9.

5. So wird auch gefunden das Wörtlein zugerechnet/ daß nemlich der Glaube werde zugerechnet zur Gerechtigkeit; welches Wort dem Verdienst der Werck entgegen gesetzet wird Rom. 4. v. 5.

6. Wie dan auch die Wörter: Vergebung der Sünden/ Ps. 32. v. I. Rom. 4. v. 7.

7. Die Wörter non, nisi per fidem, Ohne oder es seye dan durch den Glauben/ Gal. 2. v. 16. Wie dan eben in diesem Verstand der HErr Christus selbsten das Wörtlein nisi gebrauchet: Es kan niemand zu mir kommen/ nisi es seye dan/ daß ihn der Vater zihe / Joh. 6. v. 44. Niemand kommt zum Vater nisi ohne durch mich/ Joh. 14. v. 6.

Ist es also eine nichtige gesuchte Ausflucht/ daß die Papisten ohne unterlaß darauff dringen/ man solle ihnen das Wörtlein allein mit ausgetrückten Worten in H. Schrifft zeigen. Wan man doch von einem saget/ er seye ohne allen Reiß-Gefährten alhier ankommen / so ist es ja eben so viel/ als wan man sägte/ er seye allein herkommen: welches auch die Allereinfältigste leichtlich verstehen können. Wil ietzund geschweigen/ daß doch Christus selbsten dieses Wörtlein gebrauchet hat zu dem Obersten der Schule/ solummodo crede, glaube nur/ oder allein/ Marc. 5. v. 36. Crede tantum, glaube nur/ Luc. 8. v. 50.

XVII. Wan schon S. Paulus Gal. 2. v. 16. spricht/ daß der Mensch nicht gerechtfertiget werde durch die Wercke des Gesetzes: sondern durch den Glauben; so folget doch daraus nicht/ daß der Mensch durch den Glauben allein gerechtfertiget werde: dan man sagt auch wohl: Keiner kan über das Meer kommen/ als nur zu Schiff: und dannoch folget nicht/ daß man zu dem Schiff kein Ruder/ Segel/ Wind/ und Mast-Baum vonnöhten habe. So folget auch aus obgemeltem Spruch nicht/ daß man zur Rechtfertigung neben dem Glauben keiner Liebe / Hoffnung/ und anderer guten Wercken bedürfftig seye.

Antwort. Wan man ein Stück ausdrücklich gegen das ander setzet/ und will behaupten/ dis seye vonnöhten das andre nicht/ so wird das eine für nöhtig erkannt/ das andre aber verworffen/ und also sagt man recht: Zur Uberfahrt über das Meer ist allein ein Schiff dienlich/ und nutzet darzu kein Pferd hindurch zu schwimmen. Also hält auch Paulus gegen einander die Wercke und den Glauben/ und sagt austrücklich/ die Wercke seyn zur Rechtfertigung nicht dienlich: sondern nur der Glaube. Ist also diese gesuchte Ausflucht der Papisten vergebens/ und zu ihrem Zweck gar undienlich. Mögen sie also mit ihrem Schiff und Segelen in Gottes Nahmen hinfahren.

ausgeschlossen) ist gar offt gebräuchig in H. Schrifft/ Eph. 2. v. 8. Rom. II. v. 6. Tit. 3. v. 7. 2. Tim. I. v. 9.

2. So gebraucht sich auch die Schrifft der Wort: Aus Gnaden/ umsonst/ Rom. 3. v. 24. Eph. 2. v. 8. GOttes Gabe ibid. GOtt hats frey geschencket/ Gal. 3. v. 18.

3. Die Wort: Ohne Wercke des Gesetz/ Rom. 3. v. 28. Nicht durch des Gesetzes Werck / Gal. 2. v. 16.

4. Es werden auch die Wercke austrücklich ausgeschlossen durch die Wort: Ohne Werck Rom. 4. v. 6. Nicht aus den Wercken/ Tit. 3. v. 4. Nicht nach den Wercken/ 2. Tim. I. v. 9. Nicht aus euch/ Eph. 2. v. 8. Daß ich nicht habe meine Gerechtigkeit die aus dem Gesetz: sondern die durch den Glauben JEsu Christi kommt/ Philip. 3. v. 9.

5. So wird auch gefunden das Wörtlein zugerechnet/ daß nemlich der Glaube werde zugerechnet zur Gerechtigkeit; welches Wort dem Verdienst der Werck entgegen gesetzet wird Rom. 4. v. 5.

6. Wie dan auch die Wörter: Vergebung der Sünden/ Ps. 32. v. I. Rom. 4. v. 7.

7. Die Wörter non, nisi per fidem, Ohne oder es seye dan durch den Glauben/ Gal. 2. v. 16. Wie dan eben in diesem Verstand der HErr Christus selbsten das Wörtlein nisi gebrauchet: Es kan niemand zu mir kommen/ nisi es seye dan/ daß ihn der Vater zihe / Joh. 6. v. 44. Niemand kommt zum Vater nisi ohne durch mich/ Joh. 14. v. 6.

Ist es also eine nichtige gesuchte Ausflucht/ daß die Papisten ohne unterlaß darauff dringen/ man solle ihnen das Wörtlein allein mit ausgetrückten Worten in H. Schrifft zeigen. Wan man doch von einem saget/ er seye ohne allen Reiß-Gefährten alhier ankommen / so ist es ja eben so viel/ als wan man sägte/ er seye allein herkommen: welches auch die Allereinfältigste leichtlich verstehen können. Wil ietzund geschweigen/ daß doch Christus selbsten dieses Wörtlein gebrauchet hat zu dem Obersten der Schule/ solummodo crede, glaube nur/ oder allein/ Marc. 5. v. 36. Crede tantum, glaube nur/ Luc. 8. v. 50.

XVII. Wan schon S. Paulus Gal. 2. v. 16. spricht/ daß der Mensch nicht gerechtfertiget werde durch die Wercke des Gesetzes: sondern durch den Glauben; so folget doch daraus nicht/ daß der Mensch durch den Glauben allein gerechtfertiget werde: dan man sagt auch wohl: Keiner kan über das Meer kommen/ als nur zu Schiff: und dannoch folget nicht/ daß man zu dem Schiff kein Ruder/ Segel/ Wind/ und Mast-Baum vonnöhten habe. So folget auch aus obgemeltem Spruch nicht/ daß man zur Rechtfertigung neben dem Glauben keiner Liebe / Hoffnung/ und anderer guten Wercken bedürfftig seye.

Antwort. Wan man ein Stück ausdrücklich gegen das ander setzet/ und will behaupten/ dis seye vonnöhten das andre nicht/ so wird das eine für nöhtig erkannt/ das andre aber verworffen/ und also sagt man recht: Zur Uberfahrt über das Meer ist allein ein Schiff dienlich/ und nutzet darzu kein Pferd hindurch zu schwimmen. Also hält auch Paulus gegen einander die Wercke und den Glauben/ und sagt austrücklich/ die Wercke seyn zur Rechtfertigung nicht dienlich: sondern nur der Glaube. Ist also diese gesuchte Ausflucht der Papisten vergebens/ und zu ihrem Zweck gar undienlich. Mögen sie also mit ihrem Schiff und Segelen in Gottes Nahmen hinfahren.

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ausgeschlossen) ist gar offt gebräuchig in H.            Schrifft/ Eph. 2. v. 8. Rom. II. v. 6. Tit. 3. v. 7. 2. Tim. I. v. 9.</p>
        <p>2. So gebraucht sich auch die Schrifft der Wort: Aus Gnaden/ umsonst/ Rom. 3. v. 24.            Eph. 2. v. 8. GOttes Gabe ibid. GOtt hats frey geschencket/ Gal. 3. v. 18.</p>
        <p>3. Die Wort: Ohne Wercke des Gesetz/ Rom. 3. v. 28. Nicht durch des Gesetzes Werck /            Gal. 2. v. 16.</p>
        <p>4. Es werden auch die Wercke austrücklich ausgeschlossen durch die Wort: Ohne Werck Rom.            4. v. 6. Nicht aus den Wercken/ Tit. 3. v. 4. Nicht nach den Wercken/ 2. Tim. I. v. 9.            Nicht aus euch/ Eph. 2. v. 8. Daß ich nicht habe meine Gerechtigkeit die aus dem Gesetz:            sondern die durch den Glauben JEsu Christi kommt/ Philip. 3. v. 9.</p>
        <p>5. So wird auch gefunden das Wörtlein zugerechnet/ daß nemlich der Glaube werde            zugerechnet zur Gerechtigkeit; welches Wort dem Verdienst der Werck entgegen gesetzet wird            Rom. 4. v. 5.</p>
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        <p>7. Die Wörter non, nisi per fidem, Ohne oder es seye dan durch den Glauben/ Gal. 2. v.            16. Wie dan eben in diesem Verstand der HErr Christus selbsten das Wörtlein nisi            gebrauchet: Es kan niemand zu mir kommen/ nisi es seye dan/ daß ihn der Vater zihe /            Joh. 6. v. 44. Niemand kommt zum Vater nisi ohne durch mich/ Joh. 14. v. 6.</p>
        <p>Ist es also eine nichtige gesuchte Ausflucht/ daß die Papisten ohne unterlaß darauff            dringen/ man solle ihnen das Wörtlein allein mit ausgetrückten Worten in H. Schrifft            zeigen. Wan man doch von einem saget/ er seye ohne allen Reiß-Gefährten alhier ankommen /            so ist es ja eben so viel/ als wan man sägte/ er seye allein herkommen: welches auch die            Allereinfältigste leichtlich verstehen können. Wil ietzund geschweigen/ daß doch Christus            selbsten dieses Wörtlein gebrauchet hat zu dem Obersten der Schule/ solummodo crede,            glaube nur/ oder allein/ Marc. 5. v. 36. Crede tantum, glaube nur/ Luc. 8. v. 50.</p>
        <p>XVII. Wan schon S. Paulus Gal. 2. v. 16. spricht/ daß der Mensch nicht gerechtfertiget            werde durch die Wercke des Gesetzes: sondern durch den Glauben; so folget doch daraus            nicht/ daß der Mensch durch den Glauben allein gerechtfertiget werde: dan man sagt auch            wohl: Keiner kan über das Meer kommen/ als nur zu Schiff: und dannoch folget nicht/ daß            man zu dem Schiff kein Ruder/ Segel/ Wind/ und Mast-Baum vonnöhten habe. So folget auch            aus obgemeltem Spruch nicht/ daß man zur Rechtfertigung neben dem Glauben keiner Liebe /            Hoffnung/ und anderer guten Wercken bedürfftig seye.</p>
        <p>Antwort. Wan man ein Stück ausdrücklich gegen das ander setzet/ und will behaupten/ dis            seye vonnöhten das andre nicht/ so wird das eine für nöhtig erkannt/ das andre aber            verworffen/ und also sagt man recht: Zur Uberfahrt über das Meer ist allein ein Schiff            dienlich/ und nutzet darzu kein Pferd hindurch zu schwimmen. Also hält auch Paulus gegen            einander die Wercke und den Glauben/ und sagt austrücklich/ die Wercke seyn zur            Rechtfertigung nicht dienlich: sondern nur der Glaube. Ist also diese gesuchte Ausflucht            der Papisten vergebens/ und zu ihrem Zweck gar undienlich. Mögen sie also mit ihrem            Schiff und Segelen in Gottes Nahmen hinfahren.</p>
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[178/0198] ausgeschlossen) ist gar offt gebräuchig in H. Schrifft/ Eph. 2. v. 8. Rom. II. v. 6. Tit. 3. v. 7. 2. Tim. I. v. 9. 2. So gebraucht sich auch die Schrifft der Wort: Aus Gnaden/ umsonst/ Rom. 3. v. 24. Eph. 2. v. 8. GOttes Gabe ibid. GOtt hats frey geschencket/ Gal. 3. v. 18. 3. Die Wort: Ohne Wercke des Gesetz/ Rom. 3. v. 28. Nicht durch des Gesetzes Werck / Gal. 2. v. 16. 4. Es werden auch die Wercke austrücklich ausgeschlossen durch die Wort: Ohne Werck Rom. 4. v. 6. Nicht aus den Wercken/ Tit. 3. v. 4. Nicht nach den Wercken/ 2. Tim. I. v. 9. Nicht aus euch/ Eph. 2. v. 8. Daß ich nicht habe meine Gerechtigkeit die aus dem Gesetz: sondern die durch den Glauben JEsu Christi kommt/ Philip. 3. v. 9. 5. So wird auch gefunden das Wörtlein zugerechnet/ daß nemlich der Glaube werde zugerechnet zur Gerechtigkeit; welches Wort dem Verdienst der Werck entgegen gesetzet wird Rom. 4. v. 5. 6. Wie dan auch die Wörter: Vergebung der Sünden/ Ps. 32. v. I. Rom. 4. v. 7. 7. Die Wörter non, nisi per fidem, Ohne oder es seye dan durch den Glauben/ Gal. 2. v. 16. Wie dan eben in diesem Verstand der HErr Christus selbsten das Wörtlein nisi gebrauchet: Es kan niemand zu mir kommen/ nisi es seye dan/ daß ihn der Vater zihe / Joh. 6. v. 44. Niemand kommt zum Vater nisi ohne durch mich/ Joh. 14. v. 6. Ist es also eine nichtige gesuchte Ausflucht/ daß die Papisten ohne unterlaß darauff dringen/ man solle ihnen das Wörtlein allein mit ausgetrückten Worten in H. Schrifft zeigen. Wan man doch von einem saget/ er seye ohne allen Reiß-Gefährten alhier ankommen / so ist es ja eben so viel/ als wan man sägte/ er seye allein herkommen: welches auch die Allereinfältigste leichtlich verstehen können. Wil ietzund geschweigen/ daß doch Christus selbsten dieses Wörtlein gebrauchet hat zu dem Obersten der Schule/ solummodo crede, glaube nur/ oder allein/ Marc. 5. v. 36. Crede tantum, glaube nur/ Luc. 8. v. 50. XVII. Wan schon S. Paulus Gal. 2. v. 16. spricht/ daß der Mensch nicht gerechtfertiget werde durch die Wercke des Gesetzes: sondern durch den Glauben; so folget doch daraus nicht/ daß der Mensch durch den Glauben allein gerechtfertiget werde: dan man sagt auch wohl: Keiner kan über das Meer kommen/ als nur zu Schiff: und dannoch folget nicht/ daß man zu dem Schiff kein Ruder/ Segel/ Wind/ und Mast-Baum vonnöhten habe. So folget auch aus obgemeltem Spruch nicht/ daß man zur Rechtfertigung neben dem Glauben keiner Liebe / Hoffnung/ und anderer guten Wercken bedürfftig seye. Antwort. Wan man ein Stück ausdrücklich gegen das ander setzet/ und will behaupten/ dis seye vonnöhten das andre nicht/ so wird das eine für nöhtig erkannt/ das andre aber verworffen/ und also sagt man recht: Zur Uberfahrt über das Meer ist allein ein Schiff dienlich/ und nutzet darzu kein Pferd hindurch zu schwimmen. Also hält auch Paulus gegen einander die Wercke und den Glauben/ und sagt austrücklich/ die Wercke seyn zur Rechtfertigung nicht dienlich: sondern nur der Glaube. Ist also diese gesuchte Ausflucht der Papisten vergebens/ und zu ihrem Zweck gar undienlich. Mögen sie also mit ihrem Schiff und Segelen in Gottes Nahmen hinfahren.

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Zitationshilfe: Rempen, Johann: Schau-Bühne Der Evangelischen Warheit. Leipzig, 1721, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rempen_schaubuehne_1721/198>, abgerufen am 22.11.2024.