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Reinkingk, Dietrich: Biblische Policey. Frankfurt (Main), 1653.

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Das ander Buch/
fac. 2.) Dann sie träget das Schwerdt nicht vmbsonst/ sie ist Gottes Dienerin/ eine
Rächerin zur Straffe über den der böses thut/ spricht Paulus d. C. 13. deme stimmet
S. Petrus zu in der 1. Epist. Petr. C. 2. v. 13. Gott setzet Könige ein vnd setzet Könige
ab Daniel. 2. v. 21. Er machet etliche zum grossen Volck/ vnd bringet sie wider vmb.
Er breittet ein Volck auß vnd treibet es wider weg. Hiob Cap. 12. v. 23. Er ist der
Herr der den hohen Baum niedriget vnd den niedrigen erhöhet. Ezech. 17. v. 24.
durch jhn regieren die Könige/ herrschen die Fürsten vnd alle Regenten auff Erden/
Prov. C. 8. v. 18. & seq. sie sind seines Reichs Amptleute/ Sapient. C. 6. v. 5. ja Götter
oder Gottes Stadthalter. Psal. 81. v. 6. (Reges sunt CHRISTI DOMINI.
1. Reg. 24. v. 11. hoc est a Deo uncti & signati, ut invisibilem Deum, specie visibilium
repraesentent in terris, Caussin. Jesuit. in Dissertat. ad Libros Reg. Dissert.
1.) Diß
Axioma ist an sich einem jeden bekandt/ vnd hat keiner weitern Außführung nö-
thig/ habe auch darvon in meinem Tractatu de Regimine Sec. & Ecclesiast. lib. 1.
clas. 1. c.
2. etwas weitläufftiger gehandelt: wil nurent dieses was D. Luther in sei-
nem Sermone an die Prediger Anno 1530. geschrieben/ anhängen: das weltliche
Regiment spricht er/ ist eine herrliche göttliche Ordnunge vnd eine treffliche Gabe
Gottes: es erhält einem jeglichen seinen Leib/ daß den nicht jederman erwürgen
müsse/ es erhält jeglichem sein Weib/ daß nicht jederman dasselbige nehmen vnd
schänden müsse/ es erhält jeglichem sein Kind/ Tochter vnd Sohn/ daß jhme dassel-
bige nicht jederman entführen noch entwenden müsse/ es erhält jeglichem sein
Hauß vnd Hoff/ daß nicht ein jederman hinein brechen/ noch darinnen freveln
müsse; es erhält jeglichem sein Acker/ Viehe vnd allerley Güter/ daß dieselbigen
nicht ein jederman angreiffen/ stehlen/ rauben/ beschädigen müsse/ welches alles
vnder den Thieren nicht ist/ vnd würde auch vnder den Menschen nicht seyn/ wo
weltlich Regiment nicht wäre/ sondern würden gewißlich auß Menschen eitel
Thiere werden. Biß hieher D. Lutherus. (Quod Solin firmamento, hoc est Rexin
imperio, a Deo constitutus est, ut terrori sit improbis, bonis praesidio. Caussin. de
Regn. Dei. Dissert.
65.) Sehr übel gienge es in Jsrael/ im Geistlichen-Weltlichen-
vnd Haußstande zu/ in denen Zeiten/ da kein König/ Regent/ oder Obrigkeit war/
vnd ein jeder that was jhm dauchte gut seyn/ im Buch der Richter Cap. 17. v. 6.
Abgötterey/ Hurerey/ Büberey/ Raub/ Gewalt vnd Vnrecht giengen überall im
Schwange/ vnd war niemand deß Seinigen/ auch nicht seines Leibes vnd Lebens
gesichert/ wie in angezogenem 17. Cap. vnd nachfolgenden biß zu Ende
deß Buchsder Richter zu lesen/ vnd sonderlich im letzten
Capitel vnd Versicul.

AXIO-

Das ander Buch/
fac. 2.) Dann ſie traͤget das Schwerdt nicht vmbſonſt/ ſie iſt Gottes Dienerin/ eine
Raͤcherin zur Straffe uͤber den der boͤſes thut/ ſpricht Paulus d. C. 13. deme ſtimmet
S. Petrus zu in der 1. Epiſt. Petr. C. 2. v. 13. Gott ſetzet Koͤnige ein vnd ſetzet Koͤnige
ab Daniel. 2. v. 21. Er machet etliche zum groſſen Volck/ vnd bringet ſie wider vmb.
Er breittet ein Volck auß vnd treibet es wider weg. Hiob Cap. 12. v. 23. Er iſt der
Herꝛ der den hohen Baum niedriget vnd den niedrigen erhoͤhet. Ezech. 17. v. 24.
durch jhn regieren die Koͤnige/ herꝛſchen die Fuͤrſten vnd alle Regenten auff Erden/
Prov. C. 8. v. 18. & ſeq. ſie ſind ſeines Reichs Amptleute/ Sapient. C. 6. v. 5. ja Goͤtter
oder Gottes Stadthalter. Pſal. 81. v. 6. (Reges ſunt CHRISTI DOMINI.
1. Reg. 24. v. 11. hoc eſt à Deo uncti & ſignati, ut inviſibilem Deum, ſpecie viſibilium
repræſentent in terris, Cauſſin. Jeſuit. in Diſſertat. ad Libros Reg. Diſſert.
1.) Diß
Axioma iſt an ſich einem jeden bekandt/ vnd hat keiner weitern Außführung noͤ-
thig/ habe auch darvon in meinem Tractatu de Regimine Sec. & Eccleſiaſt. lib. 1.
claſ. 1. c.
2. etwas weitlaͤufftiger gehandelt: wil nurent dieſes was D. Luther in ſei-
nem Sermone an die Prediger Anno 1530. geſchrieben/ anhaͤngen: das weltliche
Regiment ſpricht er/ iſt eine herꝛliche goͤttliche Ordnunge vnd eine treffliche Gabe
Gottes: es erhaͤlt einem jeglichen ſeinen Leib/ daß den nicht jederman erwuͤrgen
muͤſſe/ es erhaͤlt jeglichem ſein Weib/ daß nicht jederman daſſelbige nehmen vnd
ſchaͤnden muͤſſe/ es erhaͤlt jeglichem ſein Kind/ Tochter vnd Sohn/ daß jhme daſſel-
bige nicht jederman entführen noch entwenden muͤſſe/ es erhaͤlt jeglichem ſein
Hauß vnd Hoff/ daß nicht ein jederman hinein brechen/ noch darinnen freveln
muͤſſe; es erhaͤlt jeglichem ſein Acker/ Viehe vnd allerley Guͤter/ daß dieſelbigen
nicht ein jederman angreiffen/ ſtehlen/ rauben/ beſchaͤdigen muͤſſe/ welches alles
vnder den Thieren nicht iſt/ vnd wuͤrde auch vnder den Menſchen nicht ſeyn/ wo
weltlich Regiment nicht waͤre/ ſondern wuͤrden gewißlich auß Menſchen eitel
Thiere werdẽ. Biß hieher D. Lutherus. (Quod Solin firmamento, hoc eſt Rexin
imperio, à Deo conſtitutus eſt, ut terrori ſit improbis, bonis præſidio. Cauſſin. de
Regn. Dei. Diſſert.
65.) Sehr uͤbel gienge es in Jſrael/ im Geiſtlichen-Weltlichen-
vnd Haußſtande zu/ in denen Zeiten/ da kein Koͤnig/ Regent/ oder Obrigkeit war/
vnd ein jeder that was jhm dauchte gut ſeyn/ im Buch der Richter Cap. 17. v. 6.
Abgoͤtterey/ Hurerey/ Buͤberey/ Raub/ Gewalt vnd Vnrecht giengen uͤberall im
Schwange/ vnd war niemand deß Seinigen/ auch nicht ſeines Leibes vnd Lebens
geſichert/ wie in angezogenem 17. Cap. vnd nachfolgenden biß zu Ende
deß Buchsder Richter zu leſen/ vnd ſonderlich im letzten
Capitel vnd Verſicul.

AXIO-
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[2/0188] Das ander Buch/ fac. 2.) Dann ſie traͤget das Schwerdt nicht vmbſonſt/ ſie iſt Gottes Dienerin/ eine Raͤcherin zur Straffe uͤber den der boͤſes thut/ ſpricht Paulus d. C. 13. deme ſtimmet S. Petrus zu in der 1. Epiſt. Petr. C. 2. v. 13. Gott ſetzet Koͤnige ein vnd ſetzet Koͤnige ab Daniel. 2. v. 21. Er machet etliche zum groſſen Volck/ vnd bringet ſie wider vmb. Er breittet ein Volck auß vnd treibet es wider weg. Hiob Cap. 12. v. 23. Er iſt der Herꝛ der den hohen Baum niedriget vnd den niedrigen erhoͤhet. Ezech. 17. v. 24. durch jhn regieren die Koͤnige/ herꝛſchen die Fuͤrſten vnd alle Regenten auff Erden/ Prov. C. 8. v. 18. & ſeq. ſie ſind ſeines Reichs Amptleute/ Sapient. C. 6. v. 5. ja Goͤtter oder Gottes Stadthalter. Pſal. 81. v. 6. (Reges ſunt CHRISTI DOMINI. 1. Reg. 24. v. 11. hoc eſt à Deo uncti & ſignati, ut inviſibilem Deum, ſpecie viſibilium repræſentent in terris, Cauſſin. Jeſuit. in Diſſertat. ad Libros Reg. Diſſert. 1.) Diß Axioma iſt an ſich einem jeden bekandt/ vnd hat keiner weitern Außführung noͤ- thig/ habe auch darvon in meinem Tractatu de Regimine Sec. & Eccleſiaſt. lib. 1. claſ. 1. c. 2. etwas weitlaͤufftiger gehandelt: wil nurent dieſes was D. Luther in ſei- nem Sermone an die Prediger Anno 1530. geſchrieben/ anhaͤngen: das weltliche Regiment ſpricht er/ iſt eine herꝛliche goͤttliche Ordnunge vnd eine treffliche Gabe Gottes: es erhaͤlt einem jeglichen ſeinen Leib/ daß den nicht jederman erwuͤrgen muͤſſe/ es erhaͤlt jeglichem ſein Weib/ daß nicht jederman daſſelbige nehmen vnd ſchaͤnden muͤſſe/ es erhaͤlt jeglichem ſein Kind/ Tochter vnd Sohn/ daß jhme daſſel- bige nicht jederman entführen noch entwenden muͤſſe/ es erhaͤlt jeglichem ſein Hauß vnd Hoff/ daß nicht ein jederman hinein brechen/ noch darinnen freveln muͤſſe; es erhaͤlt jeglichem ſein Acker/ Viehe vnd allerley Guͤter/ daß dieſelbigen nicht ein jederman angreiffen/ ſtehlen/ rauben/ beſchaͤdigen muͤſſe/ welches alles vnder den Thieren nicht iſt/ vnd wuͤrde auch vnder den Menſchen nicht ſeyn/ wo weltlich Regiment nicht waͤre/ ſondern wuͤrden gewißlich auß Menſchen eitel Thiere werdẽ. Biß hieher D. Lutherus. (Quod Solin firmamento, hoc eſt Rexin imperio, à Deo conſtitutus eſt, ut terrori ſit improbis, bonis præſidio. Cauſſin. de Regn. Dei. Diſſert. 65.) Sehr uͤbel gienge es in Jſrael/ im Geiſtlichen-Weltlichen- vnd Haußſtande zu/ in denen Zeiten/ da kein Koͤnig/ Regent/ oder Obrigkeit war/ vnd ein jeder that was jhm dauchte gut ſeyn/ im Buch der Richter Cap. 17. v. 6. Abgoͤtterey/ Hurerey/ Buͤberey/ Raub/ Gewalt vnd Vnrecht giengen uͤberall im Schwange/ vnd war niemand deß Seinigen/ auch nicht ſeines Leibes vnd Lebens geſichert/ wie in angezogenem 17. Cap. vnd nachfolgenden biß zu Ende deß Buchsder Richter zu leſen/ vnd ſonderlich im letzten Capitel vnd Verſicul. AXIO-

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Zitationshilfe: Reinkingk, Dietrich: Biblische Policey. Frankfurt (Main), 1653, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reinkingk_policey_1653/188>, abgerufen am 24.11.2024.