Reineck, Johann: Zwei Predigten: Gehalten in der Bischöflichen hohen Stifts-Kirchen zu Halberstadt. Halberstadt, 1613.nen? Was kan für ein Vertrawen seyn zwischen Oberherrn vnnd Vnterthanen? Was kan man auch für Segen vnd Gedeyen bey einer solchen Regierung zuerwarten haben? Darumb / so habens die Regenten mit vleiß zubehalten / diesen Spiegel stets vor Augen zu haben / das Böse nach demselben / alß einen schändlichen vnd schädlichen Vbelstand / abzuschaffen; vnd dagegen das Gute anzuordenen vnd zu befordern: Vnd weil es doch in menschlichen Händen vnd Krefften nicht stehet / so sollen sie vnablässig auß dem 85. Psalm beten: Ach daß ich hören solt /Ps. 85, 9. daß GOTT der HERR redet; Daß Er Friede zusagte seinem Volck vnd seinen Heyligen / Auff daß sie nicht auff eine Torheit geraten. Doch ist ja seine Hülffe nahe / denen / die jhn fürchten / daß in vnserm Lande Ehre wohne; Daß Güte vnd Trewe einander begegnen / Gerechtigkeit vnd Friede sich küssen; Daß Trewe auff der Erden wachse / vnd Gerechtigkeit vom Himmel schawe; Daß vns auch der HERR guts thue / Damit vnser Land sein Gewechs gebe; Daß Gerechtigkeit den noch für jhm bleibe / vnd im schwang gehe. Vnd das sey auch gleichsam [fremdsprachliches Material], alß in einer kurtzen Tabel, nur mit den eusserlichen lineamentis entworffen vnd abgerissen / wie der König Josias, nach den Wegen seines Vaters Davids / die weltliche Regierung gefüret vnd bestalt habe. IV. Nun ist noch vbrig zu betrachten / wie derselbe fromme KönigIV. Mors ejusque caussa; & subsecuta sepultura & luctus. sey zu Tode kommen. Ibi humani quid passus est optimus Josias! Es ist jhm gegangen / alß einem Menschen / der sich in Rathschlägen etwas verstossen / vnd darüber selbst zu seinem Tode vrsach gegeben. Usque adeo nihil est ex omni parte beatum! nen? Was kan für ein Vertrawen seyn zwischen Oberherrn vnnd Vnterthanen? Was kan man auch für Segen vnd Gedeyen bey einer solchen Regierung zuerwarten haben? Darumb / so habens die Regenten mit vleiß zubehalten / diesen Spiegel stets vor Augen zu haben / das Böse nach demselben / alß einen schändlichen vnd schädlichen Vbelstand / abzuschaffen; vñ dagegen das Gute anzuordenen vnd zu befordern: Vnd weil es doch in menschlichen Händen vñ Krefften nicht stehet / so sollen sie vnablässig auß dem 85. Psalm beten: Ach daß ich hören solt /Ps. 85, 9. daß GOTT der HERR redet; Daß Er Friede zusagte seinem Volck vnd seinen Heyligen / Auff daß sie nicht auff eine Torheit geraten. Doch ist ja seine Hülffe nahe / denen / die jhn fürchten / daß in vnserm Lande Ehre wohne; Daß Güte vnd Trewe einander begegnen / Gerechtigkeit vnd Friede sich küssen; Daß Trewe auff der Erden wachse / vnd Gerechtigkeit vom Himmel schawe; Daß vns auch der HERR guts thue / Damit vnser Land sein Gewechs gebe; Daß Gerechtigkeit den noch für jhm bleibe / vnd im schwang gehe. Vnd das sey auch gleichsam [fremdsprachliches Material], alß in einer kurtzen Tabel, nur mit den eusserlichen lineamentis entworffen vnd abgerissen / wie der König Josias, nach den Wegen seines Vaters Davids / die weltliche Regierung gefüret vnd bestalt habe. IV. Nun ist noch vbrig zu betrachten / wie derselbe fromme KönigIV. Mors ejúsque caussa; & subsecuta sepultura & luctus. sey zu Tode kommen. Ibi humani quid passus est optimus Josias! Es ist jhm gegangen / alß einem Menschen / der sich in Rathschlägen etwas verstossen / vnd darüber selbst zu seinem Tode vrsach gegeben. 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nen? Was kan für ein Vertrawen seyn zwischen Oberherrn vnnd Vnterthanen? Was kan man auch für Segen vnd Gedeyen bey einer solchen Regierung zuerwarten haben?
Darumb / so habens die Regenten mit vleiß zubehalten / diesen Spiegel stets vor Augen zu haben / das Böse nach demselben / alß einen schändlichen vnd schädlichen Vbelstand / abzuschaffen; vñ dagegen das Gute anzuordenen vnd zu befordern: Vnd weil es doch in menschlichen Händen vñ Krefften nicht stehet / so sollen sie vnablässig auß dem 85. Psalm beten: Ach daß ich hören solt / daß GOTT der HERR redet; Daß Er Friede zusagte seinem Volck vnd seinen Heyligen / Auff daß sie nicht auff eine Torheit geraten. Doch ist ja seine Hülffe nahe / denen / die jhn fürchten / daß in vnserm Lande Ehre wohne; Daß Güte vnd Trewe einander begegnen / Gerechtigkeit vnd Friede sich küssen; Daß Trewe auff der Erden wachse / vnd Gerechtigkeit vom Himmel schawe; Daß vns auch der HERR guts thue / Damit vnser Land sein Gewechs gebe; Daß Gerechtigkeit den noch für jhm bleibe / vnd im schwang gehe.
Ps. 85, 9. Vnd das sey auch gleichsam _ , alß in einer kurtzen Tabel, nur mit den eusserlichen lineamentis entworffen vnd abgerissen / wie der König Josias, nach den Wegen seines Vaters Davids / die weltliche Regierung gefüret vnd bestalt habe.
IV.
Nun ist noch vbrig zu betrachten / wie derselbe fromme König sey zu Tode kommen. Ibi humani quid passus est optimus Josias! Es ist jhm gegangen / alß einem Menschen / der sich in Rathschlägen etwas verstossen / vnd darüber selbst zu seinem Tode vrsach gegeben.
IV. Mors ejúsque caussa; & subsecuta sepultura & luctus. Usque adeo nihil est ex omni parte beatum!
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Zitationshilfe: | Reineck, Johann: Zwei Predigten: Gehalten in der Bischöflichen hohen Stifts-Kirchen zu Halberstadt. Halberstadt, 1613, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reinecker_predigten_1613/37>, abgerufen am 16.02.2025. |