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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886.

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I. Land- und Forstwirthschaft.
food in Japan". Wie weit dies der Fall ist, vermag ich nicht anzu-
geben, auch finde ich sie sonst nicht für Japan erwähnt.

9) Vigna Catjang Walpers (Dolichos Catjang L.).

10) Pachyrhizus angulatus Rich. (Dolichos bulbosus L.). Von diesen
beiden Arten, die ich ebenfalls in Kew aus Japan sah, gilt dasselbe,
wie von No. 8.

11) Doldenblühende Dolichosbohne, jap. Sasage oder Sasagi
(Dolichos umbellatus Thunb.). Der zum Theil windende Stengel treibt
aus den Blattwinkeln lange Blüthenstiele mit 3--6 blüthigen, einfachen
endständigen Döldchen, denen eben so viele schmale, lange, wellig-
cylindrische Hülsen mit kleinen Samen folgen, welche letztere theils
reif, theils mit den grünen Hülsen verspeist werden. Es gibt auch
von dieser Species eine Reihe Abarten, die theils nach der Farbe der
Bohnen, theils nach andern Merkmalen unterschieden und benannt
werden, wie Midori-sasagi, Haku-furo-sasagi, Hata-sasagi, Adzuki-
sasagi, Yekko-sasagi u. A.

12) Megane-sasagi (Dolichos bicontortus Durieu), eine neuere
Einführung aus Frankreich.

13) Faselbohne, (Lablab cultratus DC., Dolichos cultratus Thunb.
& D. ensiformis Thunb.). Die verschiedenen Formen dieser, theils
weiss, theils rothblühenden Bohne, werden in Japan mit den Namen
Sengoku-mame, Fuji-mame oder Azi-mame, Shiro-hana-
azi-mame
und Hira-mame bezeichnet. Von den eigentlichen
Dolichosbohnen unterscheiden sie der ährenförmige Blüthenstand und
die kurzen, an Erbsen erinnernden Hülsen.

Von wild wachsenden Bohnenarten, deren Samen zur Nahrung
dienen, sind hier noch zu erwähnen:

Tankiri-mame (Rhynchosia volubilis Lour., Glycine villosa
Thunb.), No-adzuki (Atylosia subrhombea Miq.), Tsuru-mame oder
No-mame (Glycine soja S. & Z.), No-sasage oder Karasu-mame
(Dumasia truncata S. & Z.)

14) Erbsen, jap. Yendo (sprich Endo), Endo-mame und Nora-
mame
(Pisum sativum L.). Von dieser Art werden drei Hauptsorten
gebaut, nämlich einmal die typische, weissfrüchtige, welche in der
Regel mit den Hülsen (Saya) im unreifen Zustande gegessen wird,
Saya-endo, sodann die Abart P. s. thebaicum Alefeld (Königsberger
Würfelerbse) mit graugrünen Samen (Midori-endo) oder mit braun-
rothen (Aka-endo). Letztere wiegt vor. Man cultiviert sie indess alle
ziemlich häufig, säet im November und erntet im Mai.

15) Pferdebohne, jap. Sora-mame (Vicia faba L.). Dieselbe ist

I. Land- und Forstwirthschaft.
food in Japan«. Wie weit dies der Fall ist, vermag ich nicht anzu-
geben, auch finde ich sie sonst nicht für Japan erwähnt.

9) Vigna Catjang Walpers (Dolichos Catjang L.).

10) Pachyrhizus angulatus Rich. (Dolichos bulbosus L.). Von diesen
beiden Arten, die ich ebenfalls in Kew aus Japan sah, gilt dasselbe,
wie von No. 8.

11) Doldenblühende Dolichosbohne, jap. Sasage oder Sasagi
(Dolichos umbellatus Thunb.). Der zum Theil windende Stengel treibt
aus den Blattwinkeln lange Blüthenstiele mit 3—6 blüthigen, einfachen
endständigen Döldchen, denen eben so viele schmale, lange, wellig-
cylindrische Hülsen mit kleinen Samen folgen, welche letztere theils
reif, theils mit den grünen Hülsen verspeist werden. Es gibt auch
von dieser Species eine Reihe Abarten, die theils nach der Farbe der
Bohnen, theils nach andern Merkmalen unterschieden und benannt
werden, wie Midori-sasagi, Haku-furô-sasagi, Hata-sasagi, Adzuki-
sasagi, Yekko-sasagi u. A.

12) Megane-sasagi (Dolichos bicontortus Durieu), eine neuere
Einführung aus Frankreich.

13) Faselbohne, (Lablab cultratus DC., Dolichos cultratus Thunb.
& D. ensiformis Thunb.). Die verschiedenen Formen dieser, theils
weiss, theils rothblühenden Bohne, werden in Japan mit den Namen
Sengoku-mame, Fuji-mame oder Azi-mame, Shiro-hana-
azi-mame
und Hira-mame bezeichnet. Von den eigentlichen
Dolichosbohnen unterscheiden sie der ährenförmige Blüthenstand und
die kurzen, an Erbsen erinnernden Hülsen.

Von wild wachsenden Bohnenarten, deren Samen zur Nahrung
dienen, sind hier noch zu erwähnen:

Tankiri-mame (Rhynchosia volubilis Lour., Glycine villosa
Thunb.), No-adzuki (Atylosia subrhombea Miq.), Tsuru-mame oder
No-mame (Glycine soja S. & Z.), No-sasage oder Karasu-mame
(Dumasia truncata S. & Z.)

14) Erbsen, jap. Yendo (sprich Endo), Endo-mame und Nora-
mame
(Pisum sativum L.). Von dieser Art werden drei Hauptsorten
gebaut, nämlich einmal die typische, weissfrüchtige, welche in der
Regel mit den Hülsen (Saya) im unreifen Zustande gegessen wird,
Saya-endo, sodann die Abart P. s. thebaicum Alefeld (Königsberger
Würfelerbse) mit graugrünen Samen (Midori-endo) oder mit braun-
rothen (Aka-endo). Letztere wiegt vor. Man cultiviert sie indess alle
ziemlich häufig, säet im November und erntet im Mai.

15) Pferdebohne, jap. Sora-mame (Vicia faba L.). Dieselbe ist

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[72/0092] I. Land- und Forstwirthschaft. food in Japan«. Wie weit dies der Fall ist, vermag ich nicht anzu- geben, auch finde ich sie sonst nicht für Japan erwähnt. 9) Vigna Catjang Walpers (Dolichos Catjang L.). 10) Pachyrhizus angulatus Rich. (Dolichos bulbosus L.). Von diesen beiden Arten, die ich ebenfalls in Kew aus Japan sah, gilt dasselbe, wie von No. 8. 11) Doldenblühende Dolichosbohne, jap. Sasage oder Sasagi (Dolichos umbellatus Thunb.). Der zum Theil windende Stengel treibt aus den Blattwinkeln lange Blüthenstiele mit 3—6 blüthigen, einfachen endständigen Döldchen, denen eben so viele schmale, lange, wellig- cylindrische Hülsen mit kleinen Samen folgen, welche letztere theils reif, theils mit den grünen Hülsen verspeist werden. Es gibt auch von dieser Species eine Reihe Abarten, die theils nach der Farbe der Bohnen, theils nach andern Merkmalen unterschieden und benannt werden, wie Midori-sasagi, Haku-furô-sasagi, Hata-sasagi, Adzuki- sasagi, Yekko-sasagi u. A. 12) Megane-sasagi (Dolichos bicontortus Durieu), eine neuere Einführung aus Frankreich. 13) Faselbohne, (Lablab cultratus DC., Dolichos cultratus Thunb. & D. ensiformis Thunb.). Die verschiedenen Formen dieser, theils weiss, theils rothblühenden Bohne, werden in Japan mit den Namen Sengoku-mame, Fuji-mame oder Azi-mame, Shiro-hana- azi-mame und Hira-mame bezeichnet. Von den eigentlichen Dolichosbohnen unterscheiden sie der ährenförmige Blüthenstand und die kurzen, an Erbsen erinnernden Hülsen. Von wild wachsenden Bohnenarten, deren Samen zur Nahrung dienen, sind hier noch zu erwähnen: Tankiri-mame (Rhynchosia volubilis Lour., Glycine villosa Thunb.), No-adzuki (Atylosia subrhombea Miq.), Tsuru-mame oder No-mame (Glycine soja S. & Z.), No-sasage oder Karasu-mame (Dumasia truncata S. & Z.) 14) Erbsen, jap. Yendo (sprich Endo), Endo-mame und Nora- mame (Pisum sativum L.). Von dieser Art werden drei Hauptsorten gebaut, nämlich einmal die typische, weissfrüchtige, welche in der Regel mit den Hülsen (Saya) im unreifen Zustande gegessen wird, Saya-endo, sodann die Abart P. s. thebaicum Alefeld (Königsberger Würfelerbse) mit graugrünen Samen (Midori-endo) oder mit braun- rothen (Aka-endo). Letztere wiegt vor. Man cultiviert sie indess alle ziemlich häufig, säet im November und erntet im Mai. 15) Pferdebohne, jap. Sora-mame (Vicia faba L.). Dieselbe ist

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Zitationshilfe: Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886, S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan02_1886/92>, abgerufen am 23.04.2024.