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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886.

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4. Japan im Weltverkehr.
Englische Consulatsberichte führen diesen Artikel entweder unter sei-
nem japanischen oder französischen Namen auf. Iriko kommt an allen
japanischen Küsten vor. Der Werth der Jahresausfuhr während der
letzten fünf Jahre betrug durchschnittlich 216973 Yen.

b) Surume (Onychoteuthis Banksii). Unter dem Namen Tinten-
fische
, jap. Ika, und Cuttlefish, jap. Tako (Octopus), werden in
den Handelsregistern alle Cephalopoden zusammengefasst, welche in
Japan und China zur Nahrung dienen. Obenan steht in Japan Su-
rume
; auch Ika-surume (Ommastrephes), Tako, Shi-dako (Ele-
done) und Tachi-ika (Loligo und Loligopsis) werden viel benutzt. Die
meisten dieser Thiere ziehen in Schaaren einher, kommen und gehen
oft in pfeilschnellen Bewegungen und treten an einzelnen Küsten in
manchen Jahren häufig, in anderen nur in geringen Mengen auf, ähn-
lich wie andere wandernde Seethiere ihre Züge ändern. Der Durch-
schnittswerth des Exportes an solchen Kopffüsslern von allen japanischen
Häfen während 1881--1885 war 705110 Yen. Ausserdem wird eine
Menge im Lande selbst verzehrt.

c) Hoshi-Awabi, getrocknete Seeohren (Haliotis gigantea und H.
japonica). Der jährliche Ausfuhrwerth dieser wichtigsten von allen
japanischen Muschelthieren beläuft sich auf 378000 Yen. Hierzu kom-
men noch die Perlmutter liefernden Schalen im Werthe von 18--20000
Yen. Weitaus der grösste Teil von Hoshi-Awabi wird von Yokohama
aus verschifft. Alle übrigen Muschelthiere, welche zur Ausfuhr kom-
men, werden wohl als Hoshi-gai-rui, getrocknete Muscheln, zu-
sammengefasst. Hierher gehören Hamaguri (Cytherea meretrix Lin.,
C. lusoria Chann.), Kaibashi-rei (Arca-Arten?), Aka-gai (Scaph-
arca inflata Reeve), Asari (Tapes Philippinarum Adams et Reeve)
und viele andere.

d) Hoshi-ebi, getrocknete Krebse. Die englischen Consulats-
berichte führen diesen Artikel unter dem Namen Shrimps (jap. Shiba-
ebi
, Garnelen) an; doch gehören vielerlei Arten hierher. Die jähr-
liche Ausfuhrmenge (siehe Tabelle IV) ist ansehnlich.

e) Fukano-hire, Haifischflossen (Sharks' fins), eine bekannte
Delicatesse der Chinesen. Der Mittelwerth der Jahresausfuhr von
1881--1885 betrug 57107 Yen.

f) Shiwo-shake, gesalzener Lachs, vornehmlich von Yezo, wo
der Shake (Oncorhynchus Haberi Hlgd.) und der Masu (O. Perryi
Brevoort) namentlich im unteren Ishikari in Menge vorkommen.

g) Shiwo-tara, gesalzener Schellfisch (Gadus Brandtii Hilgdf.)
von Yezo.

Die massenhaft vorkommenden Arten der Häringsfamilie liefern

4. Japan im Weltverkehr.
Englische Consulatsberichte führen diesen Artikel entweder unter sei-
nem japanischen oder französischen Namen auf. Iriko kommt an allen
japanischen Küsten vor. Der Werth der Jahresausfuhr während der
letzten fünf Jahre betrug durchschnittlich 216973 Yen.

b) Surume (Onychoteuthis Banksii). Unter dem Namen Tinten-
fische
, jap. Ika, und Cuttlefish, jap. Tako (Octopus), werden in
den Handelsregistern alle Cephalopoden zusammengefasst, welche in
Japan und China zur Nahrung dienen. Obenan steht in Japan Su-
rume
; auch Ika-surume (Ommastrephes), Tako, Shi-dako (Ele-
done) und Tachi-ika (Loligo und Loligopsis) werden viel benutzt. Die
meisten dieser Thiere ziehen in Schaaren einher, kommen und gehen
oft in pfeilschnellen Bewegungen und treten an einzelnen Küsten in
manchen Jahren häufig, in anderen nur in geringen Mengen auf, ähn-
lich wie andere wandernde Seethiere ihre Züge ändern. Der Durch-
schnittswerth des Exportes an solchen Kopffüsslern von allen japanischen
Häfen während 1881—1885 war 705110 Yen. Ausserdem wird eine
Menge im Lande selbst verzehrt.

c) Hoshi-Awabi, getrocknete Seeohren (Haliotis gigantea und H.
japonica). Der jährliche Ausfuhrwerth dieser wichtigsten von allen
japanischen Muschelthieren beläuft sich auf 378000 Yen. Hierzu kom-
men noch die Perlmutter liefernden Schalen im Werthe von 18—20000
Yen. Weitaus der grösste Teil von Hoshi-Awabi wird von Yokohama
aus verschifft. Alle übrigen Muschelthiere, welche zur Ausfuhr kom-
men, werden wohl als Hoshi-gai-rui, getrocknete Muscheln, zu-
sammengefasst. Hierher gehören Hamaguri (Cytherea meretrix Lin.,
C. lusoria Chann.), Kaibashi-rei (Arca-Arten?), Aka-gai (Scaph-
arca inflata Reeve), Asari (Tapes Philippinarum Adams et Reeve)
und viele andere.

d) Hoshi-ebi, getrocknete Krebse. Die englischen Consulats-
berichte führen diesen Artikel unter dem Namen Shrimps (jap. Shiba-
ebi
, Garnelen) an; doch gehören vielerlei Arten hierher. Die jähr-
liche Ausfuhrmenge (siehe Tabelle IV) ist ansehnlich.

e) Fukano-hire, Haifischflossen (Sharks’ fins), eine bekannte
Delicatesse der Chinesen. Der Mittelwerth der Jahresausfuhr von
1881—1885 betrug 57107 Yen.

f) Shiwo-shake, gesalzener Lachs, vornehmlich von Yezo, wo
der Shake (Oncorhynchus Haberi Hlgd.) und der Masu (O. Perryi
Brevoort) namentlich im unteren Ishikari in Menge vorkommen.

g) Shiwo-tara, gesalzener Schellfisch (Gadus Brandtii Hilgdf.)
von Yezo.

Die massenhaft vorkommenden Arten der Häringsfamilie liefern

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[635/0695] 4. Japan im Weltverkehr. Englische Consulatsberichte führen diesen Artikel entweder unter sei- nem japanischen oder französischen Namen auf. Iriko kommt an allen japanischen Küsten vor. Der Werth der Jahresausfuhr während der letzten fünf Jahre betrug durchschnittlich 216973 Yen. b) Surume (Onychoteuthis Banksii). Unter dem Namen Tinten- fische, jap. Ika, und Cuttlefish, jap. Tako (Octopus), werden in den Handelsregistern alle Cephalopoden zusammengefasst, welche in Japan und China zur Nahrung dienen. Obenan steht in Japan Su- rume; auch Ika-surume (Ommastrephes), Tako, Shi-dako (Ele- done) und Tachi-ika (Loligo und Loligopsis) werden viel benutzt. Die meisten dieser Thiere ziehen in Schaaren einher, kommen und gehen oft in pfeilschnellen Bewegungen und treten an einzelnen Küsten in manchen Jahren häufig, in anderen nur in geringen Mengen auf, ähn- lich wie andere wandernde Seethiere ihre Züge ändern. Der Durch- schnittswerth des Exportes an solchen Kopffüsslern von allen japanischen Häfen während 1881—1885 war 705110 Yen. Ausserdem wird eine Menge im Lande selbst verzehrt. c) Hoshi-Awabi, getrocknete Seeohren (Haliotis gigantea und H. japonica). Der jährliche Ausfuhrwerth dieser wichtigsten von allen japanischen Muschelthieren beläuft sich auf 378000 Yen. Hierzu kom- men noch die Perlmutter liefernden Schalen im Werthe von 18—20000 Yen. Weitaus der grösste Teil von Hoshi-Awabi wird von Yokohama aus verschifft. Alle übrigen Muschelthiere, welche zur Ausfuhr kom- men, werden wohl als Hoshi-gai-rui, getrocknete Muscheln, zu- sammengefasst. Hierher gehören Hamaguri (Cytherea meretrix Lin., C. lusoria Chann.), Kaibashi-rei (Arca-Arten?), Aka-gai (Scaph- arca inflata Reeve), Asari (Tapes Philippinarum Adams et Reeve) und viele andere. d) Hoshi-ebi, getrocknete Krebse. Die englischen Consulats- berichte führen diesen Artikel unter dem Namen Shrimps (jap. Shiba- ebi, Garnelen) an; doch gehören vielerlei Arten hierher. Die jähr- liche Ausfuhrmenge (siehe Tabelle IV) ist ansehnlich. e) Fukano-hire, Haifischflossen (Sharks’ fins), eine bekannte Delicatesse der Chinesen. Der Mittelwerth der Jahresausfuhr von 1881—1885 betrug 57107 Yen. f) Shiwo-shake, gesalzener Lachs, vornehmlich von Yezo, wo der Shake (Oncorhynchus Haberi Hlgd.) und der Masu (O. Perryi Brevoort) namentlich im unteren Ishikari in Menge vorkommen. g) Shiwo-tara, gesalzener Schellfisch (Gadus Brandtii Hilgdf.) von Yezo. Die massenhaft vorkommenden Arten der Häringsfamilie liefern

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Zitationshilfe: Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886, S. 635. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan02_1886/695>, abgerufen am 02.05.2024.