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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886.

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IV. Handel und Verkehr.
2350000 jap. Taels a 2,8 Mk., im Jahre 1837 2142365 Tls. und 1838
1259023 Tls.*)

Hiermit endete bekanntlich der Verkehr der Portugiesen in Japan;
denn bald (1839) folgte ihr völliger Ausschluss, und als sie dann im
Jahre 1840 ihre Trennung von Spanien und frühere Selbständigkeit
wieder erlangt hatten, sahen sie sich ihres gewinnreichen Handels
und Besitzes in Asien bis auf einige unbedeutende Reste beraubt.
Mehrere von Macao aus gemachte Versuche, das verlorene Handels-
terrain in Japan wieder zu gewinnen, waren vom grössten Misserfolg
begleitet. Ihr ehemaliges Paradies blieb ihnen verschlossen.

Nach der Vereinigung Portugals mit Spanien durch Philipp II im
Jahre 1580 n. Chr., einem Ereigniss, von dem an die Portugiesen,
den Rückgang und endlichen Verlust ihrer Machtstellung und ihres
bedeutenden asiatischen Handels datieren, wurde auch Manila in diesen
hineingezogen. Der Verkehr dieser Stadt mit Macao und Japan, über
welchen das citierte Werk von A. de Morga interessante Aufschlüsse
gibt, war ein sehr reger.

Ende October und während des März segelten die Schiffe mit
nördlichen Winden von Nagasaki nach Manila. Sie brachten den
Philippinen vornehmlich Weizenmehl von sehr guter Qualität, ferner
geschätztes Salzfleisch, gesalzenen Thunfisch, sehr gute (?) frische
Birnen, eiserne Werkzeuge und Waffen, darunter vornehmlich aus-
gezeichnete Schwerter, sodann schöne spanische Wände, kunstvoll
lackierte Schmuckkästchen aus Holz von seltener Art, sowie an-
dere Kleinigkeiten, die prächtig anzuschauen waren, Käfige, etwas
Silber, gemusterte Seidenstoffe. Auch kamen Pferde aus Japan,
welche de Morga vortrefflich schildert. Die Schiffe kehrten unter dem
Einfluss des südlichen Monsunwindes im Juni oder Juli nach Nagasaki
zurück. Ihre Fracht aus Manila bestand in Rohseide (von China),
Hirschhorn (?) und Brasilienholz zum Färben, Honig, Wachs, Wein
(aus Spanien), Ziebetkatzen, grossen Urnen (Tibor) zur Aufbewahrung
des Thees, Glas, Kleidungsstoffen.

Die erste Störung dieses freundlichen Verkehrs bewirkte "Taiko-
sama, der Herr von ganz Japan" durch einen Brief an den Gouverneur, **)
worin er diesen in arroganter Weise aufforderte, seine Oberhoheit an-
zuerkennen und zum Zeichen dafür Tribut einzusenden, widrigenfalls

*) Hierbei ist ein japan. Tael = 33 Stüber = 1,65 fl. holl. = 2,80 Mark
gerechnet.
**) Gomez Perez Dasmarinnas, welcher im Jahre 1590 n. Chr. auf dem damals
gewöhnlichen Wege über Acapulco auf seinem Posten angekommen war.

IV. Handel und Verkehr.
2350000 jap. Taels à 2,8 Mk., im Jahre 1837 2142365 Tls. und 1838
1259023 Tls.*)

Hiermit endete bekanntlich der Verkehr der Portugiesen in Japan;
denn bald (1839) folgte ihr völliger Ausschluss, und als sie dann im
Jahre 1840 ihre Trennung von Spanien und frühere Selbständigkeit
wieder erlangt hatten, sahen sie sich ihres gewinnreichen Handels
und Besitzes in Asien bis auf einige unbedeutende Reste beraubt.
Mehrere von Macao aus gemachte Versuche, das verlorene Handels-
terrain in Japan wieder zu gewinnen, waren vom grössten Misserfolg
begleitet. Ihr ehemaliges Paradies blieb ihnen verschlossen.

Nach der Vereinigung Portugals mit Spanien durch Philipp II im
Jahre 1580 n. Chr., einem Ereigniss, von dem an die Portugiesen,
den Rückgang und endlichen Verlust ihrer Machtstellung und ihres
bedeutenden asiatischen Handels datieren, wurde auch Manila in diesen
hineingezogen. Der Verkehr dieser Stadt mit Macao und Japan, über
welchen das citierte Werk von A. de Morga interessante Aufschlüsse
gibt, war ein sehr reger.

Ende October und während des März segelten die Schiffe mit
nördlichen Winden von Nagasaki nach Manila. Sie brachten den
Philippinen vornehmlich Weizenmehl von sehr guter Qualität, ferner
geschätztes Salzfleisch, gesalzenen Thunfisch, sehr gute (?) frische
Birnen, eiserne Werkzeuge und Waffen, darunter vornehmlich aus-
gezeichnete Schwerter, sodann schöne spanische Wände, kunstvoll
lackierte Schmuckkästchen aus Holz von seltener Art, sowie an-
dere Kleinigkeiten, die prächtig anzuschauen waren, Käfige, etwas
Silber, gemusterte Seidenstoffe. Auch kamen Pferde aus Japan,
welche de Morga vortrefflich schildert. Die Schiffe kehrten unter dem
Einfluss des südlichen Monsunwindes im Juni oder Juli nach Nagasaki
zurück. Ihre Fracht aus Manila bestand in Rohseide (von China),
Hirschhorn (?) und Brasilienholz zum Färben, Honig, Wachs, Wein
(aus Spanien), Ziebetkatzen, grossen Urnen (Tibór) zur Aufbewahrung
des Thees, Glas, Kleidungsstoffen.

Die erste Störung dieses freundlichen Verkehrs bewirkte »Taiko-
sama, der Herr von ganz Japan« durch einen Brief an den Gouverneur, **)
worin er diesen in arroganter Weise aufforderte, seine Oberhoheit an-
zuerkennen und zum Zeichen dafür Tribut einzusenden, widrigenfalls

*) Hierbei ist ein japan. Tael = 33 Stüber = 1,65 fl. holl. = 2,80 Mark
gerechnet.
**) Gomez Perez Dasmariñas, welcher im Jahre 1590 n. Chr. auf dem damals
gewöhnlichen Wege über Acapulco auf seinem Posten angekommen war.
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[612/0672] IV. Handel und Verkehr. 2350000 jap. Taels à 2,8 Mk., im Jahre 1837 2142365 Tls. und 1838 1259023 Tls. *) Hiermit endete bekanntlich der Verkehr der Portugiesen in Japan; denn bald (1839) folgte ihr völliger Ausschluss, und als sie dann im Jahre 1840 ihre Trennung von Spanien und frühere Selbständigkeit wieder erlangt hatten, sahen sie sich ihres gewinnreichen Handels und Besitzes in Asien bis auf einige unbedeutende Reste beraubt. Mehrere von Macao aus gemachte Versuche, das verlorene Handels- terrain in Japan wieder zu gewinnen, waren vom grössten Misserfolg begleitet. Ihr ehemaliges Paradies blieb ihnen verschlossen. Nach der Vereinigung Portugals mit Spanien durch Philipp II im Jahre 1580 n. Chr., einem Ereigniss, von dem an die Portugiesen, den Rückgang und endlichen Verlust ihrer Machtstellung und ihres bedeutenden asiatischen Handels datieren, wurde auch Manila in diesen hineingezogen. Der Verkehr dieser Stadt mit Macao und Japan, über welchen das citierte Werk von A. de Morga interessante Aufschlüsse gibt, war ein sehr reger. Ende October und während des März segelten die Schiffe mit nördlichen Winden von Nagasaki nach Manila. Sie brachten den Philippinen vornehmlich Weizenmehl von sehr guter Qualität, ferner geschätztes Salzfleisch, gesalzenen Thunfisch, sehr gute (?) frische Birnen, eiserne Werkzeuge und Waffen, darunter vornehmlich aus- gezeichnete Schwerter, sodann schöne spanische Wände, kunstvoll lackierte Schmuckkästchen aus Holz von seltener Art, sowie an- dere Kleinigkeiten, die prächtig anzuschauen waren, Käfige, etwas Silber, gemusterte Seidenstoffe. Auch kamen Pferde aus Japan, welche de Morga vortrefflich schildert. Die Schiffe kehrten unter dem Einfluss des südlichen Monsunwindes im Juni oder Juli nach Nagasaki zurück. Ihre Fracht aus Manila bestand in Rohseide (von China), Hirschhorn (?) und Brasilienholz zum Färben, Honig, Wachs, Wein (aus Spanien), Ziebetkatzen, grossen Urnen (Tibór) zur Aufbewahrung des Thees, Glas, Kleidungsstoffen. Die erste Störung dieses freundlichen Verkehrs bewirkte »Taiko- sama, der Herr von ganz Japan« durch einen Brief an den Gouverneur, **) worin er diesen in arroganter Weise aufforderte, seine Oberhoheit an- zuerkennen und zum Zeichen dafür Tribut einzusenden, widrigenfalls *) Hierbei ist ein japan. Tael = 33 Stüber = 1,65 fl. holl. = 2,80 Mark gerechnet. **) Gomez Perez Dasmariñas, welcher im Jahre 1590 n. Chr. auf dem damals gewöhnlichen Wege über Acapulco auf seinem Posten angekommen war.

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Zitationshilfe: Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886, S. 612. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan02_1886/672>, abgerufen am 24.11.2024.