auch genügend durchscheinend, so dass man es ebenso gern zum Ueber- ziehen der Gitter bei den Schiebethüren (oder Sho-ji) anwendet.
Die Orte Hirose und Sakamoto östlich des Ibuki-yama wurden mir als Lieferanten von gutem Mino-gami viel genannt; doch ist Makidani-mura wohl der bedeutendste Papierdistrikt der Provinz. Derselbe umfasst ein Seitenthal des Gujo-gawa, welches 61/2 ri von der Hauptstadt Gifu beim Orte Nagase mündet. Wandert man durch die 8 Dörfchen, aus welchen Makidani-mura besteht, so sieht man vor vielen Häusern durch die auf Sugi-Dielen gestrichenen und zum Trocknen ausgestellten Bogen die Industrie sich ankündigen. Sie soll hier, wie mir der Bürgermeister des Hauptortes Mitarai sagte, schon seit mehr als 500 Jahren betrieben werden. Ausser Mino-gami und Mon-shi mit seinen an Wasserzeichen erinnernden regelmässig ver- theilten, durchscheinenden Linien oder Figuren, wird auch viel Gampi- shi verfertigt. Als Bindemittel benutzt man den Wurzelschleim von Hibiscus Manihot.
Han-shi, d. h. Halb-Papier, in Zusammensetzungen auch Ban- shi genannt, ist das gewöhnlichste japanische Papier, das zum Schrei- ben, Drucken, Nasenputzen und verschiedenen andern Zwecken dient und an vielen Orten des Landes dargestellt wird. Gleich den beiden folgenden steht es an Güte und im Preis dem Mino-gami weit nach. Hier ist auch des Sugi-hara zu gedenken, eines ebenfalls gewöhn- lichen, an vielen Orten verfertigten Papiers, das man gleich mehreren andern Sorten u. A. statt der Taschentücher im weiten Aermel des Ki- mono oder Oberkleides mit sich führt. Mit dem Namen Ko-ban- shi, d. h. kleines Han-shi, bezeichnet man ein ähnliches Papier wie Han-shi von noch kleinerem Format, welches ebenso verwendet wird.
Han-kire, d. h. "Halbschnitt", ist ein dem Han-shi ebenfalls nahestehendes Papier. Der grosse geschöpfte Bogen wird gewöhnlich der Länge nach später halbiert. Auf Han-kire pflegt der Japaner seine Rechnungen und Briefe zu schreiben.
Nishi-no-uchi heisst eine der besten Sorten Ki-gami aus Brous- sonetia-Bast. In ziemlich grossen Bogen wurde es zuerst in Nasu- gori der Provinz Shimotsuke bereitet, dann aber auch an vielen an- dern Orten nachgemacht. Eine Sorte solchen imitierten Papiers heisst Magai-Nishi (no-uchi), d. h. falsches, nachgeahmtes Nishi. Von der besten Qualität aus Shimotsuke kosten in Tokio 40 Bogen 28 sen.
Ein vorzügliches, starkes und reines Broussonetia-Papier ist auch das Shi-fu-gami, welches mehrere Orte der Provinz Iwaki liefern und das zu den eigenartigen Shi-fu-Geweben (siehe diese) be- nutzt wird.
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5. Papierindustrie.
auch genügend durchscheinend, so dass man es ebenso gern zum Ueber- ziehen der Gitter bei den Schiebethüren (oder Shô-ji) anwendet.
Die Orte Hirose und Sakamoto östlich des Ibuki-yama wurden mir als Lieferanten von gutem Mino-gami viel genannt; doch ist Makidani-mura wohl der bedeutendste Papierdistrikt der Provinz. Derselbe umfasst ein Seitenthal des Gujo-gawa, welches 6½ ri von der Hauptstadt Gifu beim Orte Nagase mündet. Wandert man durch die 8 Dörfchen, aus welchen Makidani-mura besteht, so sieht man vor vielen Häusern durch die auf Sugi-Dielen gestrichenen und zum Trocknen ausgestellten Bogen die Industrie sich ankündigen. Sie soll hier, wie mir der Bürgermeister des Hauptortes Mitarai sagte, schon seit mehr als 500 Jahren betrieben werden. Ausser Mino-gami und Mon-shi mit seinen an Wasserzeichen erinnernden regelmässig ver- theilten, durchscheinenden Linien oder Figuren, wird auch viel Gampi- shi verfertigt. Als Bindemittel benutzt man den Wurzelschleim von Hibiscus Manihot.
Han-shi, d. h. Halb-Papier, in Zusammensetzungen auch Ban- shi genannt, ist das gewöhnlichste japanische Papier, das zum Schrei- ben, Drucken, Nasenputzen und verschiedenen andern Zwecken dient und an vielen Orten des Landes dargestellt wird. Gleich den beiden folgenden steht es an Güte und im Preis dem Mino-gami weit nach. Hier ist auch des Sugi-hara zu gedenken, eines ebenfalls gewöhn- lichen, an vielen Orten verfertigten Papiers, das man gleich mehreren andern Sorten u. A. statt der Taschentücher im weiten Aermel des Ki- mono oder Oberkleides mit sich führt. Mit dem Namen Ko-ban- shi, d. h. kleines Han-shi, bezeichnet man ein ähnliches Papier wie Han-shi von noch kleinerem Format, welches ebenso verwendet wird.
Han-kire, d. h. »Halbschnitt«, ist ein dem Han-shi ebenfalls nahestehendes Papier. Der grosse geschöpfte Bogen wird gewöhnlich der Länge nach später halbiert. Auf Han-kire pflegt der Japaner seine Rechnungen und Briefe zu schreiben.
Nishi-no-uchi heisst eine der besten Sorten Ki-gami aus Brous- sonetia-Bast. In ziemlich grossen Bogen wurde es zuerst in Nasu- gori der Provinz Shimotsuke bereitet, dann aber auch an vielen an- dern Orten nachgemacht. Eine Sorte solchen imitierten Papiers heisst Magaï-Nishi (no-uchi), d. h. falsches, nachgeahmtes Nishi. Von der besten Qualität aus Shimotsuke kosten in Tôkio 40 Bogen 28 sen.
Ein vorzügliches, starkes und reines Broussonetia-Papier ist auch das Shi-fu-gami, welches mehrere Orte der Provinz Iwaki liefern und das zu den eigenartigen Shi-fu-Geweben (siehe diese) be- nutzt wird.
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auch genügend durchscheinend, so dass man es ebenso gern zum Ueber-
ziehen der Gitter bei den Schiebethüren (oder Shô-ji) anwendet.
Die Orte Hirose und Sakamoto östlich des Ibuki-yama wurden
mir als Lieferanten von gutem Mino-gami viel genannt; doch ist
Makidani-mura wohl der bedeutendste Papierdistrikt der Provinz.
Derselbe umfasst ein Seitenthal des Gujo-gawa, welches 6½ ri von
der Hauptstadt Gifu beim Orte Nagase mündet. Wandert man durch
die 8 Dörfchen, aus welchen Makidani-mura besteht, so sieht man
vor vielen Häusern durch die auf Sugi-Dielen gestrichenen und zum
Trocknen ausgestellten Bogen die Industrie sich ankündigen. Sie soll
hier, wie mir der Bürgermeister des Hauptortes Mitarai sagte, schon
seit mehr als 500 Jahren betrieben werden. Ausser Mino-gami und
Mon-shi mit seinen an Wasserzeichen erinnernden regelmässig ver-
theilten, durchscheinenden Linien oder Figuren, wird auch viel Gampi-
shi verfertigt. Als Bindemittel benutzt man den Wurzelschleim von
Hibiscus Manihot.
Han-shi, d. h. Halb-Papier, in Zusammensetzungen auch Ban-
shi genannt, ist das gewöhnlichste japanische Papier, das zum Schrei-
ben, Drucken, Nasenputzen und verschiedenen andern Zwecken dient
und an vielen Orten des Landes dargestellt wird. Gleich den beiden
folgenden steht es an Güte und im Preis dem Mino-gami weit nach.
Hier ist auch des Sugi-hara zu gedenken, eines ebenfalls gewöhn-
lichen, an vielen Orten verfertigten Papiers, das man gleich mehreren
andern Sorten u. A. statt der Taschentücher im weiten Aermel des Ki-
mono oder Oberkleides mit sich führt. Mit dem Namen Ko-ban-
shi, d. h. kleines Han-shi, bezeichnet man ein ähnliches Papier wie
Han-shi von noch kleinerem Format, welches ebenso verwendet wird.
Han-kire, d. h. »Halbschnitt«, ist ein dem Han-shi ebenfalls
nahestehendes Papier. Der grosse geschöpfte Bogen wird gewöhnlich
der Länge nach später halbiert. Auf Han-kire pflegt der Japaner seine
Rechnungen und Briefe zu schreiben.
Nishi-no-uchi heisst eine der besten Sorten Ki-gami aus Brous-
sonetia-Bast. In ziemlich grossen Bogen wurde es zuerst in Nasu-
gori der Provinz Shimotsuke bereitet, dann aber auch an vielen an-
dern Orten nachgemacht. Eine Sorte solchen imitierten Papiers heisst
Magaï-Nishi (no-uchi), d. h. falsches, nachgeahmtes Nishi. Von der
besten Qualität aus Shimotsuke kosten in Tôkio 40 Bogen 28 sen.
Ein vorzügliches, starkes und reines Broussonetia-Papier ist
auch das Shi-fu-gami, welches mehrere Orte der Provinz Iwaki
liefern und das zu den eigenartigen Shi-fu-Geweben (siehe diese) be-
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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886, S. 483. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan02_1886/525>, abgerufen am 22.11.2024.
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