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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886.

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Gold, Silber und Kupfer.
Städtchen mit der sechsfachen Bevölkerungsziffer emporgeschwungen.
Nach Coignet befinden sich die Minen 360 m über dem Meeresspiegel
und sinkt hier die Temperatur ausnahmsweise bis auf -- 14°C. Es
folgt nun:

g. die Grube Kuratoko in der Provinz Harima, welche neben
Silber ebenfalls etwas Gold liefert, sodann:

h. Innai in Ugo. Nach der oben angeführten hochinteressanten
Abhandlung von Rösing über diesen Minenbezirk befindet sich der
Hauptort Gin-san-machi (Silberbergstadt) im Kreise Okatsu (Oka-
tsu-gori) des Akita-ken unter 38° 57' N. und 140° 36' O. Gr., nördlich
von Yamagata, 235 m über der See. Hier wird seit bald 300 Jahren
(nach Rösing eröffnete man den Bergbau im Jahre 1599) Silber, etwas
Gold und Blei gewonnen. Man findet vornehmlich Silberglanz, dann
Sprödglaserz und dunkel Rothgültig in Gängen, welche in vulkani-
schem Tuff auftreten, als Gangart Quarz und Kalkspath führen und
stellenweise mehrere Meter mächtig sind. Die gewöhnlichsten und so
oft vergesellschafteten Metallsulfide: Schwefelkies, Kupferkies, Zink-
blende und Bleiglanz fehlen auch hier nicht, treten aber nur in ge-
ringer Menge auf. Die Silbererze enthalten 0,1--10 %, im Durch-
schnitt jedoch 21/2 % Silber und 1 % Blei. Das daraus gewonnene
Werksilber liefert 1 % Gold.*)

i. Omodani, das nun folgende Silber- und Kupferbergwerk befin-
det sich in der Provinz Echizen nahe der Grenze von Mino und Kaga.
Die übrigen noch erwähnten Silberbergwerke liefern nur sehr geringe
Erträge.

Kupfer, Do oder Aka-gane (Rothmetall), bildet seit dem Jahre
1642 einen hervorragenden Ausfuhrartikel Japans, der namentlich auch
seiner Reinheit wegen sich eines guten Rufes erfreut. Dem Werthe
der jährlich gewonnenen Menge nach folgt es unmittelbar auf die Stein-
kohle. Man findet es selten gediegen, oder im oxydierten Zustande.
Unter seinen Schwefelverbindungen ist Kupferkies das vorwiegende Erz,
aus dem wenigstens 9/10 alles japanischen Kupfers gewonnen werden.

Die gerösteten Erze (Kupferkies, Kupferglanz, Buntkupfererz etc.)
pflegt man mit Eisensteinen oder metallischem Eisen zu gattieren und
im kleinen Gebläseofen mittelst Holzkohle zu reducieren.**) Ist der

*) Die Gruben von Innai wurden von der Regierung vor einigen Jahren für
den billigen Preis von 75000 yen an einen Privatmann in Tokio verkauft, ebenso
das grosse Kupferwerk Ani für den doppelten Betrag.
**) Die Gewinnung des Bleis aus Bleiglanz findet in analoger Weise mit Hülfe
von Eisen und Kohle, als Reductionsmitteln, statt. Siehe Pumpelly: Across Ame-
rica and Asia pg. 147.

Gold, Silber und Kupfer.
Städtchen mit der sechsfachen Bevölkerungsziffer emporgeschwungen.
Nach Coignet befinden sich die Minen 360 m über dem Meeresspiegel
und sinkt hier die Temperatur ausnahmsweise bis auf — 14°C. Es
folgt nun:

g. die Grube Kuratoko in der Provinz Harima, welche neben
Silber ebenfalls etwas Gold liefert, sodann:

h. Innai in Ugo. Nach der oben angeführten hochinteressanten
Abhandlung von Rösing über diesen Minenbezirk befindet sich der
Hauptort Gin-san-machi (Silberbergstadt) im Kreise Okatsu (Oka-
tsu-gori) des Akita-ken unter 38° 57' N. und 140° 36' O. Gr., nördlich
von Yamagata, 235 m über der See. Hier wird seit bald 300 Jahren
(nach Rösing eröffnete man den Bergbau im Jahre 1599) Silber, etwas
Gold und Blei gewonnen. Man findet vornehmlich Silberglanz, dann
Sprödglaserz und dunkel Rothgültig in Gängen, welche in vulkani-
schem Tuff auftreten, als Gangart Quarz und Kalkspath führen und
stellenweise mehrere Meter mächtig sind. Die gewöhnlichsten und so
oft vergesellschafteten Metallsulfide: Schwefelkies, Kupferkies, Zink-
blende und Bleiglanz fehlen auch hier nicht, treten aber nur in ge-
ringer Menge auf. Die Silbererze enthalten 0,1—10 %, im Durch-
schnitt jedoch 2½ % Silber und 1 % Blei. Das daraus gewonnene
Werksilber liefert 1 % Gold.*)

i. Omodani, das nun folgende Silber- und Kupferbergwerk befin-
det sich in der Provinz Echizen nahe der Grenze von Mino und Kaga.
Die übrigen noch erwähnten Silberbergwerke liefern nur sehr geringe
Erträge.

Kupfer, Dô oder Aka-gane (Rothmetall), bildet seit dem Jahre
1642 einen hervorragenden Ausfuhrartikel Japans, der namentlich auch
seiner Reinheit wegen sich eines guten Rufes erfreut. Dem Werthe
der jährlich gewonnenen Menge nach folgt es unmittelbar auf die Stein-
kohle. Man findet es selten gediegen, oder im oxydierten Zustande.
Unter seinen Schwefelverbindungen ist Kupferkies das vorwiegende Erz,
aus dem wenigstens 9/10 alles japanischen Kupfers gewonnen werden.

Die gerösteten Erze (Kupferkies, Kupferglanz, Buntkupfererz etc.)
pflegt man mit Eisensteinen oder metallischem Eisen zu gattieren und
im kleinen Gebläseofen mittelst Holzkohle zu reducieren.**) Ist der

*) Die Gruben von Innai wurden von der Regierung vor einigen Jahren für
den billigen Preis von 75000 yen an einen Privatmann in Tôkio verkauft, ebenso
das grosse Kupferwerk Ani für den doppelten Betrag.
**) Die Gewinnung des Bleis aus Bleiglanz findet in analoger Weise mit Hülfe
von Eisen und Kohle, als Reductionsmitteln, statt. Siehe Pumpelly: Across Ame-
rica and Asia pg. 147.
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[357/0381] Gold, Silber und Kupfer. Städtchen mit der sechsfachen Bevölkerungsziffer emporgeschwungen. Nach Coignet befinden sich die Minen 360 m über dem Meeresspiegel und sinkt hier die Temperatur ausnahmsweise bis auf — 14°C. Es folgt nun: g. die Grube Kuratoko in der Provinz Harima, welche neben Silber ebenfalls etwas Gold liefert, sodann: h. Innai in Ugo. Nach der oben angeführten hochinteressanten Abhandlung von Rösing über diesen Minenbezirk befindet sich der Hauptort Gin-san-machi (Silberbergstadt) im Kreise Okatsu (Oka- tsu-gori) des Akita-ken unter 38° 57' N. und 140° 36' O. Gr., nördlich von Yamagata, 235 m über der See. Hier wird seit bald 300 Jahren (nach Rösing eröffnete man den Bergbau im Jahre 1599) Silber, etwas Gold und Blei gewonnen. Man findet vornehmlich Silberglanz, dann Sprödglaserz und dunkel Rothgültig in Gängen, welche in vulkani- schem Tuff auftreten, als Gangart Quarz und Kalkspath führen und stellenweise mehrere Meter mächtig sind. Die gewöhnlichsten und so oft vergesellschafteten Metallsulfide: Schwefelkies, Kupferkies, Zink- blende und Bleiglanz fehlen auch hier nicht, treten aber nur in ge- ringer Menge auf. Die Silbererze enthalten 0,1—10 %, im Durch- schnitt jedoch 2½ % Silber und 1 % Blei. Das daraus gewonnene Werksilber liefert 1 % Gold. *) i. Omodani, das nun folgende Silber- und Kupferbergwerk befin- det sich in der Provinz Echizen nahe der Grenze von Mino und Kaga. Die übrigen noch erwähnten Silberbergwerke liefern nur sehr geringe Erträge. Kupfer, Dô oder Aka-gane (Rothmetall), bildet seit dem Jahre 1642 einen hervorragenden Ausfuhrartikel Japans, der namentlich auch seiner Reinheit wegen sich eines guten Rufes erfreut. Dem Werthe der jährlich gewonnenen Menge nach folgt es unmittelbar auf die Stein- kohle. Man findet es selten gediegen, oder im oxydierten Zustande. Unter seinen Schwefelverbindungen ist Kupferkies das vorwiegende Erz, aus dem wenigstens 9/10 alles japanischen Kupfers gewonnen werden. Die gerösteten Erze (Kupferkies, Kupferglanz, Buntkupfererz etc.) pflegt man mit Eisensteinen oder metallischem Eisen zu gattieren und im kleinen Gebläseofen mittelst Holzkohle zu reducieren. **) Ist der *) Die Gruben von Innai wurden von der Regierung vor einigen Jahren für den billigen Preis von 75000 yen an einen Privatmann in Tôkio verkauft, ebenso das grosse Kupferwerk Ani für den doppelten Betrag. **) Die Gewinnung des Bleis aus Bleiglanz findet in analoger Weise mit Hülfe von Eisen und Kohle, als Reductionsmitteln, statt. Siehe Pumpelly: Across Ame- rica and Asia pg. 147.

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Zitationshilfe: Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886, S. 357. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan02_1886/381>, abgerufen am 22.11.2024.