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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886.

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Tabellarische Uebersicht der Production nach Menge etc.
[Tabelle]

Gold, jap. Kin, Ko-gane und Ogon, kam nach Kämpfer vor-
nehmlich von Sado und Suruga. In seinen ursprünglichen Lagerstätten
hat man es bislang meist nur in geringer Menge gefunden, deren Ge-
winnung selbst bei rationellster Methode oft kaum die Kosten decken
würde. Auch das Waschgold der Flüsse von Yezo, Suruga und Kai
soll in so unbedeutender Menge vorkommen, dass es nur den beschei-
densten Tagelohn abwirft.

Die altberühmten Gold- und Silbergruben der Insel Sado waren
früher im Besitze der Tokugawa-Shogune, wurden von Sträflingen be-
arbeitet und lieferten reiche Erträge. Diese Minen liegen im Westen
der Insel unweit der Hauptstadt Aikawa in einem engen steilwandi-
gen Thale (siehe Karte) 220 m über der See. Das Erz findet sich
nach Reh in Quarzgängen, welche im Quarzitfels aufsitzen und von W.
nach O. streichen. Ihre Mächtigkeit schwankt zwischen 60 cm und 6 m.
Sie führen fein eingesprengte Sulfide von Silber, Kupfer und Blei,
sowie geringe Mengen gediegenes Gold und Silber, und waren 1874,
als Ingenieur Reh die Leitung der Gruben übernahm, in bedeutender
Erstreckung aufgeschlossen, lieferten aber in jenem Jahre nur 83365 yen
Gold und Silber.

Aus dem Gebiete des Haya-gawa in Kai (Nebenfluss des Fuji-
kawa) zeigte man mir s. Z. in Kofu einige schöne Stufen goldführen-
den Quarzes; doch ist mir ein Grubenbetrieb auf Gold in jener Gegend
nicht bekannt.

Zu Serigano, 21/2 ri von Sendai in Satsuma entfernt, lernte ich
1875 ein ähnliches Vorkommen von gold- und silberhaltigem Quarz

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Tabellarische Uebersicht der Production nach Menge etc.
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Gold, jap. Kin, Ko-gane und Ôgon, kam nach Kämpfer vor-
nehmlich von Sado und Suruga. In seinen ursprünglichen Lagerstätten
hat man es bislang meist nur in geringer Menge gefunden, deren Ge-
winnung selbst bei rationellster Methode oft kaum die Kosten decken
würde. Auch das Waschgold der Flüsse von Yezo, Suruga und Kai
soll in so unbedeutender Menge vorkommen, dass es nur den beschei-
densten Tagelohn abwirft.

Die altberühmten Gold- und Silbergruben der Insel Sado waren
früher im Besitze der Tokugawa-Shôgune, wurden von Sträflingen be-
arbeitet und lieferten reiche Erträge. Diese Minen liegen im Westen
der Insel unweit der Hauptstadt Aikawa in einem engen steilwandi-
gen Thale (siehe Karte) 220 m über der See. Das Erz findet sich
nach Reh in Quarzgängen, welche im Quarzitfels aufsitzen und von W.
nach O. streichen. Ihre Mächtigkeit schwankt zwischen 60 cm und 6 m.
Sie führen fein eingesprengte Sulfide von Silber, Kupfer und Blei,
sowie geringe Mengen gediegenes Gold und Silber, und waren 1874,
als Ingenieur Reh die Leitung der Gruben übernahm, in bedeutender
Erstreckung aufgeschlossen, lieferten aber in jenem Jahre nur 83365 yen
Gold und Silber.

Aus dem Gebiete des Haya-gawa in Kai (Nebenfluss des Fuji-
kawa) zeigte man mir s. Z. in Kôfu einige schöne Stufen goldführen-
den Quarzes; doch ist mir ein Grubenbetrieb auf Gold in jener Gegend
nicht bekannt.

Zu Serigano, 2½ ri von Sendai in Satsuma entfernt, lernte ich
1875 ein ähnliches Vorkommen von gold- und silberhaltigem Quarz

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[355/0379] Tabellarische Uebersicht der Production nach Menge etc. Gold, jap. Kin, Ko-gane und Ôgon, kam nach Kämpfer vor- nehmlich von Sado und Suruga. In seinen ursprünglichen Lagerstätten hat man es bislang meist nur in geringer Menge gefunden, deren Ge- winnung selbst bei rationellster Methode oft kaum die Kosten decken würde. Auch das Waschgold der Flüsse von Yezo, Suruga und Kai soll in so unbedeutender Menge vorkommen, dass es nur den beschei- densten Tagelohn abwirft. Die altberühmten Gold- und Silbergruben der Insel Sado waren früher im Besitze der Tokugawa-Shôgune, wurden von Sträflingen be- arbeitet und lieferten reiche Erträge. Diese Minen liegen im Westen der Insel unweit der Hauptstadt Aikawa in einem engen steilwandi- gen Thale (siehe Karte) 220 m über der See. Das Erz findet sich nach Reh in Quarzgängen, welche im Quarzitfels aufsitzen und von W. nach O. streichen. Ihre Mächtigkeit schwankt zwischen 60 cm und 6 m. Sie führen fein eingesprengte Sulfide von Silber, Kupfer und Blei, sowie geringe Mengen gediegenes Gold und Silber, und waren 1874, als Ingenieur Reh die Leitung der Gruben übernahm, in bedeutender Erstreckung aufgeschlossen, lieferten aber in jenem Jahre nur 83365 yen Gold und Silber. Aus dem Gebiete des Haya-gawa in Kai (Nebenfluss des Fuji- kawa) zeigte man mir s. Z. in Kôfu einige schöne Stufen goldführen- den Quarzes; doch ist mir ein Grubenbetrieb auf Gold in jener Gegend nicht bekannt. Zu Serigano, 2½ ri von Sendai in Satsuma entfernt, lernte ich 1875 ein ähnliches Vorkommen von gold- und silberhaltigem Quarz 23*

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Zitationshilfe: Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886, S. 355. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan02_1886/379>, abgerufen am 22.11.2024.