Hondo begegnen, wenn auch nur ausnahmsweise. Ein rasches Wachs- thum zeichnet die Katsura aus. Dasselbe liefert noch bei älteren Bäu- men eine jährliche Holzschicht von 4--5 cm Dicke. Boden, welcher aus verwittertem Thonschiefer hervorging, aber auch vulkanischer Untergrund, sagt ihm besonders zu. Sein leichtes, weiches Holz ist dunkler als das des Ho-no-ki, hellroth bis gelbbraun, sehr politurfähig und verwendbar in der Möbeltischlerei, sowie zu allen Zwecken, denen auch Honoki dient.
146. Umure-gi (vulgo Omore-gi), d. h. fossiles Holz, und Jin- dai-boku d. h. Holz (boku) aus der Götterzeit, wird ein schwerer dunkelbrauner Lignit genannt, aus welchem man verschiedene Gegen- stände, wie Teller, Brettchen etc. mit eingravierten Sittensprüchen, Blumen, Vögeln und sonstigen Verzierungen darstellt. Man verkauft sie unter anderm in Nikko und Tokio. Das Material, welches an dunkles Nussbaumholz erinnert, aber noch einer genaueren Unter- suchung bedarf, soll aus Sendai (von Natori-gawa) kommen, worauf auch die in Tokio gebräuchliche Benennung Sendai-no-umure-gi- zaiku für daraus verfertigte Arbeiten hinweist.
7. Gartenbau.
Verbreitung, Einfriedigung und Charakter japanischer Gärten. Beschränkte Mittel und Eigenthümlichkeiten der Gartenkunst. Verzwergung und Verkrüppelung. Ver- edelung. Panachierung. Naturfreude und Blumenliebe des japanischen Volkes. Blumenkalender und besondere Lieblinge der Flora. Alleebäume.
Geschlossene Obst- und Gemüsegärten, wie sich solche bei uns in der Regel den Wohnungen anschliessen, kennt der Japaner nicht. Seine Yasai-mono (s. pag. 81) pflanzt er auf dem Sai-yen, dem Gemüse- land des offenen Feldes. Mit Wage-gomi oder Uye-gomi bezeich- net er die geschlossene Baumschule und mit Niwa (Sone ist die poe- tische Ausdrucksweise) oder Ko-yen den gewöhnlich kleinen Ziergarten hinter dem Hause *), mit dem wir uns zunächst näher beschäftigen wollen.
Siebold bemerkt **), dass selbst in grösseren Städten kaum ein Haus sei, das sich nicht eines Gartens erfreue, oder wenigstens eines mit mehreren immergrünen Bäumen geschmückten Hofes. Diese Ansicht
*)Ko-yen-chi ist der Tempelgarten, eine Art offene Parkanlage, wie bei- spielsweise die zu Uyeno und zu Shiba in Tokio.
**) Sur l'etat de l'horticulture au Japon pg. 2. Leide 1863.
I. Land- und Forstwirthschaft.
Hondo begegnen, wenn auch nur ausnahmsweise. Ein rasches Wachs- thum zeichnet die Katsura aus. Dasselbe liefert noch bei älteren Bäu- men eine jährliche Holzschicht von 4—5 cm Dicke. Boden, welcher aus verwittertem Thonschiefer hervorging, aber auch vulkanischer Untergrund, sagt ihm besonders zu. Sein leichtes, weiches Holz ist dunkler als das des Ho-no-ki, hellroth bis gelbbraun, sehr politurfähig und verwendbar in der Möbeltischlerei, sowie zu allen Zwecken, denen auch Honoki dient.
146. Umure-gi (vulgo Omore-gi), d. h. fossiles Holz, und Jin- dai-boku d. h. Holz (boku) aus der Götterzeit, wird ein schwerer dunkelbrauner Lignit genannt, aus welchem man verschiedene Gegen- stände, wie Teller, Brettchen etc. mit eingravierten Sittensprüchen, Blumen, Vögeln und sonstigen Verzierungen darstellt. Man verkauft sie unter anderm in Nikko und Tôkio. Das Material, welches an dunkles Nussbaumholz erinnert, aber noch einer genaueren Unter- suchung bedarf, soll aus Sendai (von Natori-gawa) kommen, worauf auch die in Tôkio gebräuchliche Benennung Sendai-no-umure-gi- zaiku für daraus verfertigte Arbeiten hinweist.
7. Gartenbau.
Verbreitung, Einfriedigung und Charakter japanischer Gärten. Beschränkte Mittel und Eigenthümlichkeiten der Gartenkunst. Verzwergung und Verkrüppelung. Ver- edelung. Panachierung. Naturfreude und Blumenliebe des japanischen Volkes. Blumenkalender und besondere Lieblinge der Flora. Alleebäume.
Geschlossene Obst- und Gemüsegärten, wie sich solche bei uns in der Regel den Wohnungen anschliessen, kennt der Japaner nicht. Seine Yasai-mono (s. pag. 81) pflanzt er auf dem Sai-yen, dem Gemüse- land des offenen Feldes. Mit Wage-gomi oder Uye-gomi bezeich- net er die geschlossene Baumschule und mit Niwa (Sone ist die poe- tische Ausdrucksweise) oder Ko-yen den gewöhnlich kleinen Ziergarten hinter dem Hause *), mit dem wir uns zunächst näher beschäftigen wollen.
Siebold bemerkt **), dass selbst in grösseren Städten kaum ein Haus sei, das sich nicht eines Gartens erfreue, oder wenigstens eines mit mehreren immergrünen Bäumen geschmückten Hofes. Diese Ansicht
*)Ko-yen-chi ist der Tempelgarten, eine Art offene Parkanlage, wie bei- spielsweise die zu Uyeno und zu Shiba in Tôkio.
**) Sur l’état de l’horticulture au Japon pg. 2. Leide 1863.
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I. Land- und Forstwirthschaft.
Hondo begegnen, wenn auch nur ausnahmsweise. Ein rasches Wachs-
thum zeichnet die Katsura aus. Dasselbe liefert noch bei älteren Bäu-
men eine jährliche Holzschicht von 4—5 cm Dicke. Boden, welcher
aus verwittertem Thonschiefer hervorging, aber auch vulkanischer
Untergrund, sagt ihm besonders zu. Sein leichtes, weiches Holz ist
dunkler als das des Ho-no-ki, hellroth bis gelbbraun, sehr politurfähig
und verwendbar in der Möbeltischlerei, sowie zu allen Zwecken, denen
auch Honoki dient.
146. Umure-gi (vulgo Omore-gi), d. h. fossiles Holz, und Jin-
dai-boku d. h. Holz (boku) aus der Götterzeit, wird ein schwerer
dunkelbrauner Lignit genannt, aus welchem man verschiedene Gegen-
stände, wie Teller, Brettchen etc. mit eingravierten Sittensprüchen,
Blumen, Vögeln und sonstigen Verzierungen darstellt. Man verkauft
sie unter anderm in Nikko und Tôkio. Das Material, welches an
dunkles Nussbaumholz erinnert, aber noch einer genaueren Unter-
suchung bedarf, soll aus Sendai (von Natori-gawa) kommen, worauf
auch die in Tôkio gebräuchliche Benennung Sendai-no-umure-gi-
zaiku für daraus verfertigte Arbeiten hinweist.
7. Gartenbau.
Verbreitung, Einfriedigung und Charakter japanischer Gärten. Beschränkte Mittel
und Eigenthümlichkeiten der Gartenkunst. Verzwergung und Verkrüppelung. Ver-
edelung. Panachierung. Naturfreude und Blumenliebe des japanischen Volkes.
Blumenkalender und besondere Lieblinge der Flora. Alleebäume.
Geschlossene Obst- und Gemüsegärten, wie sich solche bei uns in
der Regel den Wohnungen anschliessen, kennt der Japaner nicht. Seine
Yasai-mono (s. pag. 81) pflanzt er auf dem Sai-yen, dem Gemüse-
land des offenen Feldes. Mit Wage-gomi oder Uye-gomi bezeich-
net er die geschlossene Baumschule und mit Niwa (Sone ist die poe-
tische Ausdrucksweise) oder Ko-yen den gewöhnlich kleinen Ziergarten
hinter dem Hause *), mit dem wir uns zunächst näher beschäftigen
wollen.
Siebold bemerkt **), dass selbst in grösseren Städten kaum ein
Haus sei, das sich nicht eines Gartens erfreue, oder wenigstens eines
mit mehreren immergrünen Bäumen geschmückten Hofes. Diese Ansicht
*) Ko-yen-chi ist der Tempelgarten, eine Art offene Parkanlage, wie bei-
spielsweise die zu Uyeno und zu Shiba in Tôkio.
**) Sur l’état de l’horticulture au Japon pg. 2. Leide 1863.
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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886, S. 310. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan02_1886/334>, abgerufen am 21.11.2024.
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