ferner im Gokinai und San-yo-do, sowie im westlichen San-in-do, am entwickeltsten dagegen in Mino, zumal um Hachiman, und in Goshiu oder Omi, östlich des Biwasees, wo Nagahama sich durch seinen umfangreichen Betrieb derselben auszeichnet. Diese dritte Seidenzone liefert den Rest der japanischen Produktion mit 15 % Roh- seide und 5 % Cartons; sie steht mithin der mittleren und nördlichen an Bedeutung weit nach.
Die Ausfuhr japanischer Rohseide nahm im Jahre 1859 ihren An- fang. Die hohen Preise, welche in Folge der europäischen Raupen- krankheit erzielt wurden, wurden bald ein gewaltiger Stimulus zur Erweiterung der Zucht. Nur vorübergehend erlitt dieselbe in Folge des sich entwickelnden Handels mit Cartons eine wesentliche Einbusse. Eine bemerkbare Verbesserung der ausgeführten Grege trat ein, als 1872 die Regierung zu Tomioka in Musashi nach französischem Muster eine grosse Haspelanstalt oder Filanda errichtete, in welcher die Co- cons unter Brunat's umsichtiger Leitung zu gleichmässigeren Fäden abgehaspelt wurden. Die höheren Preise, welche diese Rohseide von Tomioka erzielte, gaben zu vielfacher Nachahmung Anstoss. Umfang- reiche Filanden entstanden allmählich in manchem Mittelpunkt der Seidenzucht und des Seidenhandels, meist durch die Initiative und auf Kosten der Regierung. So ist denn die Menge, der relative Werth und die Gesammtsumme der ausgeführten Produkte japanischer Seiden- zucht, trotz manchen Störungen und Schwankungen, im allgemeinen ansehnlich gestiegen. Die japanische Seidenausfuhr erreichte im Jahre 1883 mit 56432 Piculs a 60,128 kg ihre höchste Ziffer; aber der Werth blieb um etwa 350000 yen hinter demjenigen des vorausgegan- genen Jahres zurück, wo für 52021 Piculs die Summe von 18638984 yen = Mk 74555935 erzielt wurde. --
Zucht und Bedeutung des Yama-mayu oder Eichenspin- ners, Antherea (Bombyx) Yama-mai Guer.-Menev. in Japan.
Das Bestreben, Ersatz zu finden für die durch die Fleckenkrank- heit (Nosema bombycis Naeg.) decimierten europäischen Seidenraupen, führte nicht blos zur Einführung japanischer Weiss- und Grünspinner und einem ansehnlichen Handel mit ihren Samen, sondern lenkte zu- gleich die Aufmerksamkeit auf andere Bombyciden und veranlasste umfangreiche Versuche mit ihnen. Solche Zuchtversuche, an welche man zum Theil grosse Erwartungen knüpfte, wurden namentlich an- gestellt mit dem japanischen und chinesischen Eichenspinner (Antherea Yama-mai und Anth. Pernyi), von welchen jener in Japan, dieser vor-
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4. Viehzucht und Seidenzucht.
ferner im Gokinai und San-yo-dô, sowie im westlichen San-in-dô, am entwickeltsten dagegen in Mino, zumal um Hachiman, und in Gôshiu oder Ômi, östlich des Biwasees, wo Nagahama sich durch seinen umfangreichen Betrieb derselben auszeichnet. Diese dritte Seidenzone liefert den Rest der japanischen Produktion mit 15 % Roh- seide und 5 % Cartons; sie steht mithin der mittleren und nördlichen an Bedeutung weit nach.
Die Ausfuhr japanischer Rohseide nahm im Jahre 1859 ihren An- fang. Die hohen Preise, welche in Folge der europäischen Raupen- krankheit erzielt wurden, wurden bald ein gewaltiger Stimulus zur Erweiterung der Zucht. Nur vorübergehend erlitt dieselbe in Folge des sich entwickelnden Handels mit Cartons eine wesentliche Einbusse. Eine bemerkbare Verbesserung der ausgeführten Grège trat ein, als 1872 die Regierung zu Tomioka in Musashi nach französischem Muster eine grosse Haspelanstalt oder Filanda errichtete, in welcher die Co- cons unter Brunat’s umsichtiger Leitung zu gleichmässigeren Fäden abgehaspelt wurden. Die höheren Preise, welche diese Rohseide von Tomioka erzielte, gaben zu vielfacher Nachahmung Anstoss. Umfang- reiche Filanden entstanden allmählich in manchem Mittelpunkt der Seidenzucht und des Seidenhandels, meist durch die Initiative und auf Kosten der Regierung. So ist denn die Menge, der relative Werth und die Gesammtsumme der ausgeführten Produkte japanischer Seiden- zucht, trotz manchen Störungen und Schwankungen, im allgemeinen ansehnlich gestiegen. Die japanische Seidenausfuhr erreichte im Jahre 1883 mit 56432 Piculs à 60,128 kg ihre höchste Ziffer; aber der Werth blieb um etwa 350000 yen hinter demjenigen des vorausgegan- genen Jahres zurück, wo für 52021 Piculs die Summe von 18638984 yen = Mk 74555935 erzielt wurde. —
Zucht und Bedeutung des Yama-mayu oder Eichenspin- ners, Antherea (Bombyx) Yama-maï Guér.-Ménev. in Japan.
Das Bestreben, Ersatz zu finden für die durch die Fleckenkrank- heit (Nosema bombycis Naeg.) decimierten europäischen Seidenraupen, führte nicht blos zur Einführung japanischer Weiss- und Grünspinner und einem ansehnlichen Handel mit ihren Samen, sondern lenkte zu- gleich die Aufmerksamkeit auf andere Bombyciden und veranlasste umfangreiche Versuche mit ihnen. Solche Zuchtversuche, an welche man zum Theil grosse Erwartungen knüpfte, wurden namentlich an- gestellt mit dem japanischen und chinesischen Eichenspinner (Antherea Yama-maï und Anth. Pernyi), von welchen jener in Japan, dieser vor-
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4. Viehzucht und Seidenzucht.
ferner im Gokinai und San-yo-dô, sowie im westlichen San-in-dô,
am entwickeltsten dagegen in Mino, zumal um Hachiman, und in
Gôshiu oder Ômi, östlich des Biwasees, wo Nagahama sich durch
seinen umfangreichen Betrieb derselben auszeichnet. Diese dritte
Seidenzone liefert den Rest der japanischen Produktion mit 15 % Roh-
seide und 5 % Cartons; sie steht mithin der mittleren und nördlichen
an Bedeutung weit nach.
Die Ausfuhr japanischer Rohseide nahm im Jahre 1859 ihren An-
fang. Die hohen Preise, welche in Folge der europäischen Raupen-
krankheit erzielt wurden, wurden bald ein gewaltiger Stimulus zur
Erweiterung der Zucht. Nur vorübergehend erlitt dieselbe in Folge
des sich entwickelnden Handels mit Cartons eine wesentliche Einbusse.
Eine bemerkbare Verbesserung der ausgeführten Grège trat ein, als
1872 die Regierung zu Tomioka in Musashi nach französischem Muster
eine grosse Haspelanstalt oder Filanda errichtete, in welcher die Co-
cons unter Brunat’s umsichtiger Leitung zu gleichmässigeren Fäden
abgehaspelt wurden. Die höheren Preise, welche diese Rohseide von
Tomioka erzielte, gaben zu vielfacher Nachahmung Anstoss. Umfang-
reiche Filanden entstanden allmählich in manchem Mittelpunkt der
Seidenzucht und des Seidenhandels, meist durch die Initiative und auf
Kosten der Regierung. So ist denn die Menge, der relative Werth
und die Gesammtsumme der ausgeführten Produkte japanischer Seiden-
zucht, trotz manchen Störungen und Schwankungen, im allgemeinen
ansehnlich gestiegen. Die japanische Seidenausfuhr erreichte im
Jahre 1883 mit 56432 Piculs à 60,128 kg ihre höchste Ziffer; aber der
Werth blieb um etwa 350000 yen hinter demjenigen des vorausgegan-
genen Jahres zurück, wo für 52021 Piculs die Summe von 18638984 yen
= Mk 74555935 erzielt wurde. —
Zucht und Bedeutung des Yama-mayu oder Eichenspin-
ners, Antherea (Bombyx) Yama-maï Guér.-Ménev. in Japan.
Das Bestreben, Ersatz zu finden für die durch die Fleckenkrank-
heit (Nosema bombycis Naeg.) decimierten europäischen Seidenraupen,
führte nicht blos zur Einführung japanischer Weiss- und Grünspinner
und einem ansehnlichen Handel mit ihren Samen, sondern lenkte zu-
gleich die Aufmerksamkeit auf andere Bombyciden und veranlasste
umfangreiche Versuche mit ihnen. Solche Zuchtversuche, an welche
man zum Theil grosse Erwartungen knüpfte, wurden namentlich an-
gestellt mit dem japanischen und chinesischen Eichenspinner (Antherea
Yama-maï und Anth. Pernyi), von welchen jener in Japan, dieser vor-
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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886, S. 243. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan02_1886/265>, abgerufen am 25.11.2024.
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