Nara schafften ihm eine grosse Bedeutung und machten seinen Besitz mehrmals zum Gegenstande blutiger Kämpfe. Die Tokugawa-Shogune besassen in Fushimi ein Schloss. Yodo unterhalb Fushimi in der Gabel zwischen Kidzu-gawa und Uji-gawa, der hier seinen Namen in Yodo-Fluss ändert, gegenüber der Mündung des Katsura-gawa gelegen; ein ehemaliger Daimiositz (Inaba) mit 6000 Einwohnern. Uji am linken Ufer des Uji-gawa (Yodo-gawa) oberhalb Fushimi und an der Strasse von Kioto nach Nara gelegen, liefert den besten Thee, 2550 Einwohner. Yawata, Stadt von 5000 Einwohnern und einem berühmten Tempel des Hachiman, auf einer Anhöhe zur Linken des Yodo-gawa, unterhalb der Mündung des Kidzu-gawa; Kidzu am gleichnamigen Flusse und dem Weg von Uji nach Nara östlich von Uji gelegen, hat 4350 Einwohner.
2. Provinz Yamato. Sie ist fast so gross, wie die übrigen des Kinai zusammen, doch ihres gebirgigen Charakters wegen nur schwach bevölkert. Ihre Grenzen sind Yamashiro, Kawachi, Kii, Ise und Iga. Die alte Hauptstadt Nara, ehemals Residenz der Mikado, eine der ältesten Städte des Landes mit berühmten Tempeln und Hainen, ver- schiedenen Mikadogräbern und anderen historischen Sehenswürdigkeiten, liegt 321/2 Kilometer östlich von Osaka und etwa eben soweit süd- südöstlich von Kioto unter 34° 4' N. und 3° 56' W. (Tokio). Die Stadt breitet sich in einer kleinen Ebene aus und hat auf etwa 6000 Häuser 21500 Bewohner. Zu ihren bemerkenswerthesten Tempeln gehört der Todaijin, in welchem sich der berühmte Amida Buddha (Nara-no-Daibutsu) befindet. Derselbe besteht aus nahezu 2 Centi- meter dicker, kupferreicher Bronze, sitzt wie immer nach orientalischer Art auf einer geöffneten Lotusblume und ist 531/2 shaku (16,2 Meter) hoch. Es ist unstreitig die grösste Buddhastatue des Landes. Sie stammt aus dem 8. Jahrhundert und wurde durch Shomu-Tenno, den 45. Mikado, errichtet. In Kasuga-no-Yashiro, einem prachtvollen heiligen Hain, ist ein Hirschpark, der schon über 1000 Jahre bestehen soll und worin Cervus shika in Menge gehalten wird.
Die meisten übrigen Städte der Provinz Yamato sind unbedeutend. Wir bemerken die früheren Daimiositze Koriyama (Daimio Matsu- daira, 151288 koku) mit 15000 Einwohnern, Koidzumi (Katagiri, 11100 koku) mit 2100 Einwohnern, Takatori oder Tosa (Uyemura, 25000 koku) mit 3000 Einwohnern, Shibamura oder Hase (Ota, 10000 koku) mit 2000 Einwohnern, Yagimoto oder Yanagimoto (Ota, 10000 koku) mit 2300 Einwohnern, Shinjo (Nagui, 11000 koku) und Yagiu (Yagiu, 10000 koku) mit 1800 Einwohnern. Ausser diesen sind noch im Gebiete des Yoshino-gawa auf dem Wege von Wakayama
Rein, Japan I. 35
I. Go-kinai.
Nara schafften ihm eine grosse Bedeutung und machten seinen Besitz mehrmals zum Gegenstande blutiger Kämpfe. Die Tokugawa-Shôgune besassen in Fushimi ein Schloss. Yodo unterhalb Fushimi in der Gabel zwischen Kidzu-gawa und Uji-gawa, der hier seinen Namen in Yodo-Fluss ändert, gegenüber der Mündung des Katsura-gawa gelegen; ein ehemaliger Daimiositz (Inaba) mit 6000 Einwohnern. Uji am linken Ufer des Uji-gawa (Yodo-gawa) oberhalb Fushimi und an der Strasse von Kiôto nach Nara gelegen, liefert den besten Thee, 2550 Einwohner. Yawata, Stadt von 5000 Einwohnern und einem berühmten Tempel des Hachiman, auf einer Anhöhe zur Linken des Yodo-gawa, unterhalb der Mündung des Kidzu-gawa; Kidzu am gleichnamigen Flusse und dem Weg von Uji nach Nara östlich von Uji gelegen, hat 4350 Einwohner.
2. Provinz Yamato. Sie ist fast so gross, wie die übrigen des Kinai zusammen, doch ihres gebirgigen Charakters wegen nur schwach bevölkert. Ihre Grenzen sind Yamashiro, Kawachi, Kii, Ise und Iga. Die alte Hauptstadt Nara, ehemals Residenz der Mikado, eine der ältesten Städte des Landes mit berühmten Tempeln und Hainen, ver- schiedenen Mikadogräbern und anderen historischen Sehenswürdigkeiten, liegt 32½ Kilometer östlich von Ôsaka und etwa eben soweit süd- südöstlich von Kiôto unter 34° 4' N. und 3° 56' W. (Tôkio). Die Stadt breitet sich in einer kleinen Ebene aus und hat auf etwa 6000 Häuser 21500 Bewohner. Zu ihren bemerkenswerthesten Tempeln gehört der Todaijin, in welchem sich der berühmte Amida Buddha (Nara-no-Daibutsu) befindet. Derselbe besteht aus nahezu 2 Centi- meter dicker, kupferreicher Bronze, sitzt wie immer nach orientalischer Art auf einer geöffneten Lotusblume und ist 53½ shaku (16,2 Meter) hoch. Es ist unstreitig die grösste Buddhastatue des Landes. Sie stammt aus dem 8. Jahrhundert und wurde durch Shomu-Tennô, den 45. Mikado, errichtet. In Kasuga-no-Yashiro, einem prachtvollen heiligen Hain, ist ein Hirschpark, der schon über 1000 Jahre bestehen soll und worin Cervus shika in Menge gehalten wird.
Die meisten übrigen Städte der Provinz Yamato sind unbedeutend. Wir bemerken die früheren Daimiositze Kôriyama (Daimio Matsu- daira, 151288 koku) mit 15000 Einwohnern, Koidzumi (Katagiri, 11100 koku) mit 2100 Einwohnern, Takatori oder Tosa (Uyemura, 25000 koku) mit 3000 Einwohnern, Shibamura oder Hase (Ota, 10000 koku) mit 2000 Einwohnern, Yagimoto oder Yanagimoto (Ota, 10000 koku) mit 2300 Einwohnern, Shinjô (Nagui, 11000 koku) und Yagiu (Yagiu, 10000 koku) mit 1800 Einwohnern. Ausser diesen sind noch im Gebiete des Yoshino-gawa auf dem Wege von Wakayama
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I. Go-kinai.
Nara schafften ihm eine grosse Bedeutung und machten seinen Besitz
mehrmals zum Gegenstande blutiger Kämpfe. Die Tokugawa-Shôgune
besassen in Fushimi ein Schloss. Yodo unterhalb Fushimi in der
Gabel zwischen Kidzu-gawa und Uji-gawa, der hier seinen Namen in
Yodo-Fluss ändert, gegenüber der Mündung des Katsura-gawa gelegen;
ein ehemaliger Daimiositz (Inaba) mit 6000 Einwohnern. Uji am
linken Ufer des Uji-gawa (Yodo-gawa) oberhalb Fushimi und an der
Strasse von Kiôto nach Nara gelegen, liefert den besten Thee,
2550 Einwohner. Yawata, Stadt von 5000 Einwohnern und einem
berühmten Tempel des Hachiman, auf einer Anhöhe zur Linken des
Yodo-gawa, unterhalb der Mündung des Kidzu-gawa; Kidzu am
gleichnamigen Flusse und dem Weg von Uji nach Nara östlich von
Uji gelegen, hat 4350 Einwohner.
2. Provinz Yamato. Sie ist fast so gross, wie die übrigen des
Kinai zusammen, doch ihres gebirgigen Charakters wegen nur schwach
bevölkert. Ihre Grenzen sind Yamashiro, Kawachi, Kii, Ise und Iga.
Die alte Hauptstadt Nara, ehemals Residenz der Mikado, eine der
ältesten Städte des Landes mit berühmten Tempeln und Hainen, ver-
schiedenen Mikadogräbern und anderen historischen Sehenswürdigkeiten,
liegt 32½ Kilometer östlich von Ôsaka und etwa eben soweit süd-
südöstlich von Kiôto unter 34° 4' N. und 3° 56' W. (Tôkio). Die
Stadt breitet sich in einer kleinen Ebene aus und hat auf etwa
6000 Häuser 21500 Bewohner. Zu ihren bemerkenswerthesten Tempeln
gehört der Todaijin, in welchem sich der berühmte Amida Buddha
(Nara-no-Daibutsu) befindet. Derselbe besteht aus nahezu 2 Centi-
meter dicker, kupferreicher Bronze, sitzt wie immer nach orientalischer
Art auf einer geöffneten Lotusblume und ist 53½ shaku (16,2 Meter)
hoch. Es ist unstreitig die grösste Buddhastatue des Landes. Sie
stammt aus dem 8. Jahrhundert und wurde durch Shomu-Tennô, den
45. Mikado, errichtet. In Kasuga-no-Yashiro, einem prachtvollen
heiligen Hain, ist ein Hirschpark, der schon über 1000 Jahre bestehen
soll und worin Cervus shika in Menge gehalten wird.
Die meisten übrigen Städte der Provinz Yamato sind unbedeutend.
Wir bemerken die früheren Daimiositze Kôriyama (Daimio Matsu-
daira, 151288 koku) mit 15000 Einwohnern, Koidzumi (Katagiri,
11100 koku) mit 2100 Einwohnern, Takatori oder Tosa (Uyemura,
25000 koku) mit 3000 Einwohnern, Shibamura oder Hase (Ota,
10000 koku) mit 2000 Einwohnern, Yagimoto oder Yanagimoto (Ota,
10000 koku) mit 2300 Einwohnern, Shinjô (Nagui, 11000 koku) und
Yagiu (Yagiu, 10000 koku) mit 1800 Einwohnern. Ausser diesen sind
noch im Gebiete des Yoshino-gawa auf dem Wege von Wakayama
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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 1. Leipzig, 1881, S. 545. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan01_1881/585>, abgerufen am 22.11.2024.
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