Auch unter der Thierwelt Japans begegnen wir einer ganzen Reihe bemerkenswerther Formen und zwar vom menschenähnlichen Affen bis herab zu den einfachen Protozoen, Arten, deren Ueberein- stimmung oder morphologische Verwandtschaft mit anderen oft räumlich weit davon getrennten Species und deren geographische Verbreitung und Vergesellschaftung unser Interesse in Anspruch nehmen. Die Landfauna weist vorwiegend auf das benachbarte Festland hin, nach Nordchina, Korea und der Mandschurei *). "Habitusähnlichkeit mit der europäischen Fauna tritt fast in allen Klassen hervor", sagt E. von Martens, "Artengemeinschaft namentlich unter den Raub- thieren, Raubvögeln, Wasservögeln und Fröschen; sie erklärt sich leicht aus der ununterbrochenen Verbreitung derselben über das nörd- liche Asien". Aber während in einzelnen Thierklassen, z. B. den Käfern, keine eigentliche Grenze der Artenvertheilung auf der langen Linie von Westen nach Osten durch Europa und ganz Nordasien bis zu den äussersten Vorposten dieses Erdtheiles zu erkennen ist, weisen andere Repräsentanten solche Typen auf, die in Europa der Jetztwelt nicht mehr angehören, wie den Riesensalamander. So hat denn auch die Fauna Japans bei aller Verwandtschaft mit derjenigen
*) Mit Recht zählt Wallace sie seiner paläarctischen Region zu und schliesst aus dem Umstande, dass selbst im äussersten Süden Japans die zahlreichsten For- men von Säugethieren, Vögeln und Insekten Modificationen von gewöhnlichen paläarctischen Typen sind, dass die früheren Landverbindungen Japans mit dem Continente mehr in einer nördlichen als in einer südlichen Richtung vorhanden gewesen sein müssen. Auch die Beschaffenheit der Flora und die fossilen Reste aus der Juraformation weisen, wie wir gesehen haben, auf eine solche Verbindung mit Sibirien und Amurland hin.
VIII. Fauna.
a. Allgemeine Züge derselben.
Auch unter der Thierwelt Japans begegnen wir einer ganzen Reihe bemerkenswerther Formen und zwar vom menschenähnlichen Affen bis herab zu den einfachen Protozoen, Arten, deren Ueberein- stimmung oder morphologische Verwandtschaft mit anderen oft räumlich weit davon getrennten Species und deren geographische Verbreitung und Vergesellschaftung unser Interesse in Anspruch nehmen. Die Landfauna weist vorwiegend auf das benachbarte Festland hin, nach Nordchina, Korea und der Mandschurei *). »Habitusähnlichkeit mit der europäischen Fauna tritt fast in allen Klassen hervor«, sagt E. von Martens, »Artengemeinschaft namentlich unter den Raub- thieren, Raubvögeln, Wasservögeln und Fröschen; sie erklärt sich leicht aus der ununterbrochenen Verbreitung derselben über das nörd- liche Asien«. Aber während in einzelnen Thierklassen, z. B. den Käfern, keine eigentliche Grenze der Artenvertheilung auf der langen Linie von Westen nach Osten durch Europa und ganz Nordasien bis zu den äussersten Vorposten dieses Erdtheiles zu erkennen ist, weisen andere Repräsentanten solche Typen auf, die in Europa der Jetztwelt nicht mehr angehören, wie den Riesensalamander. So hat denn auch die Fauna Japans bei aller Verwandtschaft mit derjenigen
*) Mit Recht zählt Wallace sie seiner paläarctischen Region zu und schliesst aus dem Umstande, dass selbst im äussersten Süden Japans die zahlreichsten For- men von Säugethieren, Vögeln und Insekten Modificationen von gewöhnlichen paläarctischen Typen sind, dass die früheren Landverbindungen Japans mit dem Continente mehr in einer nördlichen als in einer südlichen Richtung vorhanden gewesen sein müssen. Auch die Beschaffenheit der Flora und die fossilen Reste aus der Juraformation weisen, wie wir gesehen haben, auf eine solche Verbindung mit Sibirien und Amurland hin.
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VIII.
Fauna.
a. Allgemeine Züge derselben.
Auch unter der Thierwelt Japans begegnen wir einer ganzen
Reihe bemerkenswerther Formen und zwar vom menschenähnlichen
Affen bis herab zu den einfachen Protozoen, Arten, deren Ueberein-
stimmung oder morphologische Verwandtschaft mit anderen oft räumlich
weit davon getrennten Species und deren geographische Verbreitung
und Vergesellschaftung unser Interesse in Anspruch nehmen. Die
Landfauna weist vorwiegend auf das benachbarte Festland hin, nach
Nordchina, Korea und der Mandschurei *). »Habitusähnlichkeit mit
der europäischen Fauna tritt fast in allen Klassen hervor«, sagt
E. von Martens, »Artengemeinschaft namentlich unter den Raub-
thieren, Raubvögeln, Wasservögeln und Fröschen; sie erklärt sich
leicht aus der ununterbrochenen Verbreitung derselben über das nörd-
liche Asien«. Aber während in einzelnen Thierklassen, z. B. den
Käfern, keine eigentliche Grenze der Artenvertheilung auf der langen
Linie von Westen nach Osten durch Europa und ganz Nordasien
bis zu den äussersten Vorposten dieses Erdtheiles zu erkennen ist,
weisen andere Repräsentanten solche Typen auf, die in Europa der
Jetztwelt nicht mehr angehören, wie den Riesensalamander. So hat
denn auch die Fauna Japans bei aller Verwandtschaft mit derjenigen
*) Mit Recht zählt Wallace sie seiner paläarctischen Region zu und schliesst
aus dem Umstande, dass selbst im äussersten Süden Japans die zahlreichsten For-
men von Säugethieren, Vögeln und Insekten Modificationen von gewöhnlichen
paläarctischen Typen sind, dass die früheren Landverbindungen Japans mit dem
Continente mehr in einer nördlichen als in einer südlichen Richtung vorhanden
gewesen sein müssen. Auch die Beschaffenheit der Flora und die fossilen Reste
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mit Sibirien und Amurland hin.
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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 1. Leipzig, 1881, S. [199]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan01_1881/223>, abgerufen am 25.11.2024.
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