deckt etwa 2 Quadratmeilen und liegt 560 Meter hoch nordöstlich und wenige ri von Wakamatsu. Die Berge, welche den tiefen und fischreichen See umgeben, sind meist bewaldet und nur 150 bis 200 Meter höher. Weit über sie hinweg ragt auf der Nordseite der Ban- tai-san empor. Der See soll im Winter nicht zufrieren. Auf dem Quarzsande an seinem westlichen Ufer fand ich eine kleine Corbicula in Menge und im Oberlaufe seines Abflusses, des Dojima-gawa, den schönen Unio Dahuricus Schrenk.
Ostwärts von Akita liegt nicht weit von der Station Obonai und im Norden des Weges, welcher über Kunimi-toge nach Nambu und Morioka führt, der von Bergen umwallte Tako-gata. Er soll 1 ri im Quadrat messen und ist von mehreren Stellen des Weges von Obonai zur Passhöhe sichtbar. Nach der Lage zu schliessen, hat auch dieser See eine ansehnliche Tiefe. Der Towada-numa in Mutsu, dessen Abfluss der Osaka-gawa ist, welcher dem Stillen Ocean zu- fliesst, liegt auf der Ostseite des centralen Gebirgszuges 400 Meter hoch in menschenleerer Gegend, von Urwald umgeben, und hat keine Fische.
Von den Gebirgsseen, welche näher der Ostküste zu finden sind, ist der von Hakone oder der Togitsu-no-kosui, auch Ashi-ko genannt, am bekanntesten. Der To-kaido führt südwestlich von Yoko- hama an seinem südlichen Ufer hin. Es ist ein klares, langgestrecktes Gewässer von etwa 1/2 Quadratmeile und 740 Meter hoch gelegen. Vulkanische Berge, meist unbewaldet, umgeben ihn. Auf seiner Ost- seite erhebt sich der Komaga-take als höchster Gipfel des Hakone- Gebirges, das der Abfluss des Sees, der Haya-gawa, im Bogen umfliesst. In seinem unteren Laufe berührt dieser schöne Bach mehrere der bekannten Hakone-Bäder und fliesst dann unterhalb Odawara in das Meer. Aber der See hat auch noch einen künstlichen Abfluss, einen alten Tunnel, durch den ein Theil seines Wassers nach Süd- westen zur Bewässerung der Reisfelder im benachbarten Suruga ge- leitet wird.
Fast in gleicher Höhe mit dem Hakone-See liegen die sieben kleineren Seen am nördlichen Fusse des Fuji-no-yama, unter denen der Mikka-zuki oder See von Yamanaka und der Benten-ko oder Kawaguchi-no-kosui die bedeutendsten sind.
Im Gebiete des Japanischen Meeres liegt der kleine Gebirgssee Fuyo-ko am Hokoku-kaido zwischen Takata und Zenkoji 650 Meter hoch auf der Südostseite des Ortes Nojiri, nach dem er gewöhn- lich genannt wird. Er füllt die tiefste Stelle einer ziemlich weiten Thalmulde aus, soll sein Wasser aus drei starken Quellen in ihm
Flüsse und Seen.
deckt etwa 2 Quadratmeilen und liegt 560 Meter hoch nordöstlich und wenige ri von Wakamatsu. Die Berge, welche den tiefen und fischreichen See umgeben, sind meist bewaldet und nur 150 bis 200 Meter höher. Weit über sie hinweg ragt auf der Nordseite der Ban- tai-san empor. Der See soll im Winter nicht zufrieren. Auf dem Quarzsande an seinem westlichen Ufer fand ich eine kleine Corbicula in Menge und im Oberlaufe seines Abflusses, des Dojima-gawa, den schönen Unio Dahuricus Schrenk.
Ostwärts von Akita liegt nicht weit von der Station Obonai und im Norden des Weges, welcher über Kunimi-tôge nach Nambu und Morioka führt, der von Bergen umwallte Tako-gata. Er soll 1 ri im Quadrat messen und ist von mehreren Stellen des Weges von Obonai zur Passhöhe sichtbar. Nach der Lage zu schliessen, hat auch dieser See eine ansehnliche Tiefe. Der Towada-numa in Mutsu, dessen Abfluss der Ôsaka-gawa ist, welcher dem Stillen Ocean zu- fliesst, liegt auf der Ostseite des centralen Gebirgszuges 400 Meter hoch in menschenleerer Gegend, von Urwald umgeben, und hat keine Fische.
Von den Gebirgsseen, welche näher der Ostküste zu finden sind, ist der von Hakone oder der Tôgitsu-no-kosui, auch Ashi-ko genannt, am bekanntesten. Der Tô-kaidô führt südwestlich von Yoko- hama an seinem südlichen Ufer hin. Es ist ein klares, langgestrecktes Gewässer von etwa ½ Quadratmeile und 740 Meter hoch gelegen. Vulkanische Berge, meist unbewaldet, umgeben ihn. Auf seiner Ost- seite erhebt sich der Komaga-take als höchster Gipfel des Hakone- Gebirges, das der Abfluss des Sees, der Haya-gawa, im Bogen umfliesst. In seinem unteren Laufe berührt dieser schöne Bach mehrere der bekannten Hakone-Bäder und fliesst dann unterhalb Odawara in das Meer. Aber der See hat auch noch einen künstlichen Abfluss, einen alten Tunnel, durch den ein Theil seines Wassers nach Süd- westen zur Bewässerung der Reisfelder im benachbarten Suruga ge- leitet wird.
Fast in gleicher Höhe mit dem Hakone-See liegen die sieben kleineren Seen am nördlichen Fusse des Fuji-no-yama, unter denen der Mikka-zuki oder See von Yamanaka und der Benten-ko oder Kawaguchi-no-kosui die bedeutendsten sind.
Im Gebiete des Japanischen Meeres liegt der kleine Gebirgssee Fuyô-ko am Hokoku-kaidô zwischen Takata und Zenkoji 650 Meter hoch auf der Südostseite des Ortes Nojiri, nach dem er gewöhn- lich genannt wird. Er füllt die tiefste Stelle einer ziemlich weiten Thalmulde aus, soll sein Wasser aus drei starken Quellen in ihm
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Flüsse und Seen.
deckt etwa 2 Quadratmeilen und liegt 560 Meter hoch nordöstlich
und wenige ri von Wakamatsu. Die Berge, welche den tiefen und
fischreichen See umgeben, sind meist bewaldet und nur 150 bis 200
Meter höher. Weit über sie hinweg ragt auf der Nordseite der Ban-
tai-san empor. Der See soll im Winter nicht zufrieren. Auf dem
Quarzsande an seinem westlichen Ufer fand ich eine kleine Corbicula
in Menge und im Oberlaufe seines Abflusses, des Dojima-gawa,
den schönen Unio Dahuricus Schrenk.
Ostwärts von Akita liegt nicht weit von der Station Obonai und im
Norden des Weges, welcher über Kunimi-tôge nach Nambu und Morioka
führt, der von Bergen umwallte Tako-gata. Er soll 1 ri im Quadrat
messen und ist von mehreren Stellen des Weges von Obonai zur
Passhöhe sichtbar. Nach der Lage zu schliessen, hat auch dieser
See eine ansehnliche Tiefe. Der Towada-numa in Mutsu, dessen
Abfluss der Ôsaka-gawa ist, welcher dem Stillen Ocean zu-
fliesst, liegt auf der Ostseite des centralen Gebirgszuges 400 Meter
hoch in menschenleerer Gegend, von Urwald umgeben, und hat keine
Fische.
Von den Gebirgsseen, welche näher der Ostküste zu finden sind,
ist der von Hakone oder der Tôgitsu-no-kosui, auch Ashi-ko
genannt, am bekanntesten. Der Tô-kaidô führt südwestlich von Yoko-
hama an seinem südlichen Ufer hin. Es ist ein klares, langgestrecktes
Gewässer von etwa ½ Quadratmeile und 740 Meter hoch gelegen.
Vulkanische Berge, meist unbewaldet, umgeben ihn. Auf seiner Ost-
seite erhebt sich der Komaga-take als höchster Gipfel des Hakone-
Gebirges, das der Abfluss des Sees, der Haya-gawa, im Bogen
umfliesst. In seinem unteren Laufe berührt dieser schöne Bach mehrere
der bekannten Hakone-Bäder und fliesst dann unterhalb Odawara in
das Meer. Aber der See hat auch noch einen künstlichen Abfluss,
einen alten Tunnel, durch den ein Theil seines Wassers nach Süd-
westen zur Bewässerung der Reisfelder im benachbarten Suruga ge-
leitet wird.
Fast in gleicher Höhe mit dem Hakone-See liegen die sieben
kleineren Seen am nördlichen Fusse des Fuji-no-yama, unter denen
der Mikka-zuki oder See von Yamanaka und der Benten-ko
oder Kawaguchi-no-kosui die bedeutendsten sind.
Im Gebiete des Japanischen Meeres liegt der kleine Gebirgssee
Fuyô-ko am Hokoku-kaidô zwischen Takata und Zenkoji 650 Meter
hoch auf der Südostseite des Ortes Nojiri, nach dem er gewöhn-
lich genannt wird. Er füllt die tiefste Stelle einer ziemlich weiten
Thalmulde aus, soll sein Wasser aus drei starken Quellen in ihm
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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 1. Leipzig, 1881, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan01_1881/139>, abgerufen am 25.11.2024.
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