wie man mit der Anlage eines neuen Hopfen- Berges verfahren sol.
§. 15.
Die alten Hopfen-Berge werden mit folgen-Vom Auf- räumen und Aus- putzen der Stöcke in den alten Hopfen- Bergen. den Arbeiten begattet.
Die erste Arbeit geschiehet mehrentheils im April, nachdem es die Witterung zulässet, 14 Tage eher, auch langsamer.
Die Stöcke werden mit einer Räum-Hacke im Cirkel herum gelüftet und aufgeräumet, von der im vorigen Jahre angehäuften, und von beyden Seiten beygescharreten Erde befreyet, und alsobald mit einem Messer von den überflüßigen Fasern und Fächsern abgeputzet.
Es sollen aber auf einem alten Stocke nicht mehr denn auf das höchste sechs bis acht Ranken oder Treib-Hölzer gelassen werden, die übrigen schwachen müssen zum Verkauf abgeschnitten oder hinweg geschmissen werden.
An jedem Fechser, welche an den Stöcken bleiben und ihre Ranken geben sollen, müssen sechs oder acht Keime gelassen werden. Die übrigen werden alle abgenommen; nur ist darbey behutsam zu verfahren, damit diejenigen, welche daran blei- ben sollen, keinen Schaden leiden.
Die Keime, wenn sie aufgeräumet werden, sehen oben an der Spitze röthlich, und unten an der Wurzel weiß aus, so bald sie aber durch die Erde bohren, werden sie in wenig Tagen durch die Sonne und Luft grüne gemacht.
D. Bar-
B 3
Vom Hopfen-Bau.
wie man mit der Anlage eines neuen Hopfen- Berges verfahren ſol.
§. 15.
Die alten Hopfen-Berge werden mit folgen-Vom Auf- raͤumen und Aus- putzen der Stoͤcke in den alten Hopfen- Bergen. den Arbeiten begattet.
Die erſte Arbeit geſchiehet mehrentheils im April, nachdem es die Witterung zulaͤſſet, 14 Tage eher, auch langſamer.
Die Stoͤcke werden mit einer Raͤum-Hacke im Cirkel herum geluͤftet und aufgeraͤumet, von der im vorigen Jahre angehaͤuften, und von beyden Seiten beygeſcharreten Erde befreyet, und alſobald mit einem Meſſer von den uͤberfluͤßigen Faſern und Faͤchſern abgeputzet.
Es ſollen aber auf einem alten Stocke nicht mehr denn auf das hoͤchſte ſechs bis acht Ranken oder Treib-Hoͤlzer gelaſſen werden, die uͤbrigen ſchwachen muͤſſen zum Verkauf abgeſchnitten oder hinweg geſchmiſſen werden.
An jedem Fechſer, welche an den Stoͤcken bleiben und ihre Ranken geben ſollen, muͤſſen ſechs oder acht Keime gelaſſen werden. Die uͤbrigen werden alle abgenommen; nur iſt darbey behutſam zu verfahren, damit diejenigen, welche daran blei- ben ſollen, keinen Schaden leiden.
Die Keime, wenn ſie aufgeraͤumet werden, ſehen oben an der Spitze roͤthlich, und unten an der Wurzel weiß aus, ſo bald ſie aber durch die Erde bohren, werden ſie in wenig Tagen durch die Sonne und Luft gruͤne gemacht.
D. Bar-
B 3
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Vom Hopfen-Bau.
wie man mit der Anlage eines neuen Hopfen-
Berges verfahren ſol.
§. 15.
Die alten Hopfen-Berge werden mit folgen-
den Arbeiten begattet.
Vom Auf-
raͤumen
und Aus-
putzen der
Stoͤcke in
den alten
Hopfen-
Bergen.
Die erſte Arbeit geſchiehet mehrentheils im
April, nachdem es die Witterung zulaͤſſet, 14 Tage
eher, auch langſamer.
Die Stoͤcke werden mit einer Raͤum-Hacke im
Cirkel herum geluͤftet und aufgeraͤumet, von der
im vorigen Jahre angehaͤuften, und von beyden
Seiten beygeſcharreten Erde befreyet, und alſobald
mit einem Meſſer von den uͤberfluͤßigen Faſern und
Faͤchſern abgeputzet.
Es ſollen aber auf einem alten Stocke nicht
mehr denn auf das hoͤchſte ſechs bis acht Ranken
oder Treib-Hoͤlzer gelaſſen werden, die uͤbrigen
ſchwachen muͤſſen zum Verkauf abgeſchnitten oder
hinweg geſchmiſſen werden.
An jedem Fechſer, welche an den Stoͤcken
bleiben und ihre Ranken geben ſollen, muͤſſen ſechs
oder acht Keime gelaſſen werden. Die uͤbrigen
werden alle abgenommen; nur iſt darbey behutſam
zu verfahren, damit diejenigen, welche daran blei-
ben ſollen, keinen Schaden leiden.
Die Keime, wenn ſie aufgeraͤumet werden,
ſehen oben an der Spitze roͤthlich, und unten an
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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/35>, abgerufen am 22.07.2024.
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