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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765.

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Vom Hopfen-Bau.
Cammer-Bediente angehalten würden, daß sie anten hierin-
nen ange-
stellt wer-
den.

solchen Gegenden, wo kein sonderlich Gras, keine
Korn-Früchte und andere Gewächse recht gedeyhen
wollen, Versuche und Proben anstellen müsten ob
nicht dergleichen unfruchtbare Böden zu fruchtba-
ren-Hopfen-Bergen könten angeleget und gebauet
werden, absonderlich wenn nur an den jetzt be-
sagten Orten, der Grund und Boden eine Erde
hätte, welche hierzu könte locker und milde gema-
chet, und gehörig bearbeitet werden.

Hauptsächlich aber wären diese Versuche in de-
nen nahe an den Wäldern und Gehölzen gelege-
nen Gegenden vorzunehmen, allwo die Stangen,
woran es uns fehlet, in wohlfeilem Preise sind.

Es würden hoffentlich, so wohl die Landes-
Herrschaften, als auch die Unterthanen, in einigen
Jahren den guten Nutzen davon erfahren.

Es wäre auch in der That recht sehr zu wün-
schen, daß alle Sorgfalt und Mittel angewendet
werden möchten, um so viel Hopfen in unsern Lan-
den zu bauen, daß die Unterthanen in einer Herr-
schaft jährlich damit könten versorget werden, und
nicht nöthig hätten, wegen Einkauf des Hopfens,
wie bey uns geschiehet, das Geld in fremde Län-
der zu schicken, da man unterweilen vor guten
Hopfen untergemischte Ranken-Blätter überkom-
met, welche nicht nur die Hopfen-Köpfe und Blät-
ter im Messen locker halten, daß man sein gehan-
deltes Gemäß nicht richtig erhält, sondern auch
dem Biere einen grallichten und wiederwärtigen
Geschmack verursachen.

Dieses

Vom Hopfen-Bau.
Cammer-Bediente angehalten wuͤrden, daß ſie anten hierin-
nen ange-
ſtellt wer-
den.

ſolchen Gegenden, wo kein ſonderlich Gras, keine
Korn-Fruͤchte und andere Gewaͤchſe recht gedeyhen
wollen, Verſuche und Proben anſtellen muͤſten ob
nicht dergleichen unfruchtbare Boͤden zu fruchtba-
ren-Hopfen-Bergen koͤnten angeleget und gebauet
werden, abſonderlich wenn nur an den jetzt be-
ſagten Orten, der Grund und Boden eine Erde
haͤtte, welche hierzu koͤnte locker und milde gema-
chet, und gehoͤrig bearbeitet werden.

Hauptſaͤchlich aber waͤren dieſe Verſuche in de-
nen nahe an den Waͤldern und Gehoͤlzen gelege-
nen Gegenden vorzunehmen, allwo die Stangen,
woran es uns fehlet, in wohlfeilem Preiſe ſind.

Es wuͤrden hoffentlich, ſo wohl die Landes-
Herrſchaften, als auch die Unterthanen, in einigen
Jahren den guten Nutzen davon erfahren.

Es waͤre auch in der That recht ſehr zu wuͤn-
ſchen, daß alle Sorgfalt und Mittel angewendet
werden moͤchten, um ſo viel Hopfen in unſern Lan-
den zu bauen, daß die Unterthanen in einer Herr-
ſchaft jaͤhrlich damit koͤnten verſorget werden, und
nicht noͤthig haͤtten, wegen Einkauf des Hopfens,
wie bey uns geſchiehet, das Geld in fremde Laͤn-
der zu ſchicken, da man unterweilen vor guten
Hopfen untergemiſchte Ranken-Blaͤtter uͤberkom-
met, welche nicht nur die Hopfen-Koͤpfe und Blaͤt-
ter im Meſſen locker halten, daß man ſein gehan-
deltes Gemaͤß nicht richtig erhaͤlt, ſondern auch
dem Biere einen grallichten und wiederwaͤrtigen
Geſchmack verurſachen.

Dieſes
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[11/0025] Vom Hopfen-Bau. Cammer-Bediente angehalten wuͤrden, daß ſie an ſolchen Gegenden, wo kein ſonderlich Gras, keine Korn-Fruͤchte und andere Gewaͤchſe recht gedeyhen wollen, Verſuche und Proben anſtellen muͤſten ob nicht dergleichen unfruchtbare Boͤden zu fruchtba- ren-Hopfen-Bergen koͤnten angeleget und gebauet werden, abſonderlich wenn nur an den jetzt be- ſagten Orten, der Grund und Boden eine Erde haͤtte, welche hierzu koͤnte locker und milde gema- chet, und gehoͤrig bearbeitet werden. ten hierin- nen ange- ſtellt wer- den. Hauptſaͤchlich aber waͤren dieſe Verſuche in de- nen nahe an den Waͤldern und Gehoͤlzen gelege- nen Gegenden vorzunehmen, allwo die Stangen, woran es uns fehlet, in wohlfeilem Preiſe ſind. Es wuͤrden hoffentlich, ſo wohl die Landes- Herrſchaften, als auch die Unterthanen, in einigen Jahren den guten Nutzen davon erfahren. Es waͤre auch in der That recht ſehr zu wuͤn- ſchen, daß alle Sorgfalt und Mittel angewendet werden moͤchten, um ſo viel Hopfen in unſern Lan- den zu bauen, daß die Unterthanen in einer Herr- ſchaft jaͤhrlich damit koͤnten verſorget werden, und nicht noͤthig haͤtten, wegen Einkauf des Hopfens, wie bey uns geſchiehet, das Geld in fremde Laͤn- der zu ſchicken, da man unterweilen vor guten Hopfen untergemiſchte Ranken-Blaͤtter uͤberkom- met, welche nicht nur die Hopfen-Koͤpfe und Blaͤt- ter im Meſſen locker halten, daß man ſein gehan- deltes Gemaͤß nicht richtig erhaͤlt, ſondern auch dem Biere einen grallichten und wiederwaͤrtigen Geſchmack verurſachen. Dieſes

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/25>, abgerufen am 22.11.2024.