durchdringe, auch mehr Salpetertheilchen aus der Luft sich hinein ziehen, so leget man dieselbe schicht- weise aufeinander.
Hierauf läst man sie sechs Monate unberühret liegen, ausser daß man das Unkraut, wenn es noch jung ist, und ehe es aus den Haufen Nahrung zie- het, wegnimt.
Um, solche Erde hernach zur Volkommenheit zu bringen, wendet man den Haufen alle sechs Wo- chen um, und bearbeitet denselben so, daß er wech- selsweise der Sonne und des Regens geniesse. Siehe des Land- und Garten-Schatzes zwey- ten Theil pag. 38.
Zu dieser Arbeit, nemlich zum Umwenden, hat man eine Zeit von sechs Monaten nöthig, daß also diese Zubereitung der Erde ein ganzes Jahr, nach- dem der Haufen angeleget worden, erfordert.
Mit dieser Zubereitung komt auch die Anwei- sung des Herrn Millers in seinem Englischen Garten-Lexico fast in allen Stücken überein, und ich finde sie ohne Wortspiel ganz gegründet, indem ich meine Erde ebenfals also zubereiten lasse.
§. 7.
Der Doden, in welchen diese Blumen am be-Von Zube- reitung der Erde der Engländer. sten anschlagen, ist eine leichte, sandige, frische, fet- te Erde, die auf folgende Weise kan zubereitet werden.
Nehmet die Helfte frische Erde von einer Wei- de, (Weise) da der Boden mit Sand untermischt ist; sie darf aber nicht über acht, oder aufs höch-
ste
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Von einigen Zwiebel-Gewaͤchſen.
durchdringe, auch mehr Salpetertheilchen aus der Luft ſich hinein ziehen, ſo leget man dieſelbe ſchicht- weiſe aufeinander.
Hierauf laͤſt man ſie ſechs Monate unberuͤhret liegen, auſſer daß man das Unkraut, wenn es noch jung iſt, und ehe es aus den Haufen Nahrung zie- het, wegnimt.
Um, ſolche Erde hernach zur Volkommenheit zu bringen, wendet man den Haufen alle ſechs Wo- chen um, und bearbeitet denſelben ſo, daß er wech- ſelsweiſe der Sonne und des Regens genieſſe. Siehe des Land- und Garten-Schatzes zwey- ten Theil pag. 38.
Zu dieſer Arbeit, nemlich zum Umwenden, hat man eine Zeit von ſechs Monaten noͤthig, daß alſo dieſe Zubereitung der Erde ein ganzes Jahr, nach- dem der Haufen angeleget worden, erfordert.
Mit dieſer Zubereitung komt auch die Anwei- ſung des Herrn Millers in ſeinem Engliſchen Garten-Lexico faſt in allen Stuͤcken uͤberein, und ich finde ſie ohne Wortſpiel ganz gegruͤndet, indem ich meine Erde ebenfals alſo zubereiten laſſe.
§. 7.
Der Doden, in welchen dieſe Blumen am be-Von Zube- reitung der Erde der Englaͤnder. ſten anſchlagen, iſt eine leichte, ſandige, friſche, fet- te Erde, die auf folgende Weiſe kan zubereitet werden.
Nehmet die Helfte friſche Erde von einer Wei- de, (Weiſe) da der Boden mit Sand untermiſcht iſt; ſie darf aber nicht uͤber acht, oder aufs hoͤch-
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Von einigen Zwiebel-Gewaͤchſen.
durchdringe, auch mehr Salpetertheilchen aus der
Luft ſich hinein ziehen, ſo leget man dieſelbe ſchicht-
weiſe aufeinander.
Hierauf laͤſt man ſie ſechs Monate unberuͤhret
liegen, auſſer daß man das Unkraut, wenn es noch
jung iſt, und ehe es aus den Haufen Nahrung zie-
het, wegnimt.
Um, ſolche Erde hernach zur Volkommenheit
zu bringen, wendet man den Haufen alle ſechs Wo-
chen um, und bearbeitet denſelben ſo, daß er wech-
ſelsweiſe der Sonne und des Regens genieſſe.
Siehe des Land- und Garten-Schatzes zwey-
ten Theil pag. 38.
Zu dieſer Arbeit, nemlich zum Umwenden, hat
man eine Zeit von ſechs Monaten noͤthig, daß alſo
dieſe Zubereitung der Erde ein ganzes Jahr, nach-
dem der Haufen angeleget worden, erfordert.
Mit dieſer Zubereitung komt auch die Anwei-
ſung des Herrn Millers in ſeinem Engliſchen
Garten-Lexico faſt in allen Stuͤcken uͤberein, und
ich finde ſie ohne Wortſpiel ganz gegruͤndet, indem
ich meine Erde ebenfals alſo zubereiten laſſe.
§. 7.
Der Doden, in welchen dieſe Blumen am be-
ſten anſchlagen, iſt eine leichte, ſandige, friſche, fet-
te Erde, die auf folgende Weiſe kan zubereitet
werden.
Von Zube-
reitung der
Erde der
Englaͤnder.
Nehmet die Helfte friſche Erde von einer Wei-
de, (Weiſe) da der Boden mit Sand untermiſcht
iſt; ſie darf aber nicht uͤber acht, oder aufs hoͤch-
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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/133>, abgerufen am 03.07.2024.
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