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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754.

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Sorten des Klees.
nischen Klee, sonderlich was die Teutschen Namen
betrift, mit einander verwechseln und vermengen,
so habe ich eine jede Sorte alleine beschrieben, und
deren Abzeichnung in Kupfer beyfügen lassen, da-
mit diejenigen, welche die drey Sorten nicht eigent-
lich kennen, sich einen Begrif davon machen, und
solche von einander unterscheiden lernen, welches
mir anfänglich selbsten schwer gewesen ist.

Es gehöret aber der Esparsett, wovon ich
jetzo handele, eigentlich nicht unter die Klee-Ge-
wächse, weil er kein dreyblätterig Kraut hat.
Siehe hiervon die Figur No. II. Es sind auch
dessen Blätter länger als die Klee-Blätter, und
stehen deren zu beyden Seiten an ihren Stie-
len, mehrentheils zwölf bis dreyzehen in einer
Reihe nach einander; auch ist dessen Same wohl
sechsmal grösser als der Luserne-Same, und fast
noch achtmal so groß als der Spanische Klee-Sa-
me, welcher letztere den weissen und braunen Senf-
Körnern fast gleich siehet. Hingegen der Espar-
sett-Same siehet dunkelbraune aus, hat kleine
Grüblein, und ist an einem Ende mit vielen klei-
nen Spitzen besetzet. Dieses ist aber nur das äus-
serliche Häutlein, oder Hülse, welches das inwendi-
ge Korn, das eigentlich hervor keimen muß, um-
schliesset. Wenn es gesäet worden, so fänget es nach
einigen Tagen an zu quellen, und wenn es seinen
Fortwachs suchet, so springet das Häutlein end-
lich von einander. Obgleich dieses Gewächse
Türkischer Klee genennet wird, so ist es den-
noch in unsern Erfurtischen Feldern, an den Ra-

sen
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Sorten des Klees.
niſchen Klee, ſonderlich was die Teutſchen Namen
betrift, mit einander verwechſeln und vermengen,
ſo habe ich eine jede Sorte alleine beſchrieben, und
deren Abzeichnung in Kupfer beyfuͤgen laſſen, da-
mit diejenigen, welche die drey Sorten nicht eigent-
lich kennen, ſich einen Begrif davon machen, und
ſolche von einander unterſcheiden lernen, welches
mir anfaͤnglich ſelbſten ſchwer geweſen iſt.

Es gehoͤret aber der Eſparſett, wovon ich
jetzo handele, eigentlich nicht unter die Klee-Ge-
waͤchſe, weil er kein dreyblaͤtterig Kraut hat.
Siehe hiervon die Figur No. II. Es ſind auch
deſſen Blaͤtter laͤnger als die Klee-Blaͤtter, und
ſtehen deren zu beyden Seiten an ihren Stie-
len, mehrentheils zwoͤlf bis dreyzehen in einer
Reihe nach einander; auch iſt deſſen Same wohl
ſechsmal groͤſſer als der Luſerne-Same, und faſt
noch achtmal ſo groß als der Spaniſche Klee-Sa-
me, welcher letztere den weiſſen und braunen Senf-
Koͤrnern faſt gleich ſiehet. Hingegen der Eſpar-
ſett-Same ſiehet dunkelbraune aus, hat kleine
Gruͤblein, und iſt an einem Ende mit vielen klei-
nen Spitzen beſetzet. Dieſes iſt aber nur das aͤuſ-
ſerliche Haͤutlein, oder Huͤlſe, welches das inwendi-
ge Korn, das eigentlich hervor keimen muß, um-
ſchlieſſet. Wenn es geſaͤet worden, ſo faͤnget es nach
einigen Tagen an zu quellen, und wenn es ſeinen
Fortwachs ſuchet, ſo ſpringet das Haͤutlein end-
lich von einander. Obgleich dieſes Gewaͤchſe
Tuͤrkiſcher Klee genennet wird, ſo iſt es den-
noch in unſern Erfurtiſchen Feldern, an den Ra-

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[197/0232] Sorten des Klees. niſchen Klee, ſonderlich was die Teutſchen Namen betrift, mit einander verwechſeln und vermengen, ſo habe ich eine jede Sorte alleine beſchrieben, und deren Abzeichnung in Kupfer beyfuͤgen laſſen, da- mit diejenigen, welche die drey Sorten nicht eigent- lich kennen, ſich einen Begrif davon machen, und ſolche von einander unterſcheiden lernen, welches mir anfaͤnglich ſelbſten ſchwer geweſen iſt. Es gehoͤret aber der Eſparſett, wovon ich jetzo handele, eigentlich nicht unter die Klee-Ge- waͤchſe, weil er kein dreyblaͤtterig Kraut hat. Siehe hiervon die Figur No. II. Es ſind auch deſſen Blaͤtter laͤnger als die Klee-Blaͤtter, und ſtehen deren zu beyden Seiten an ihren Stie- len, mehrentheils zwoͤlf bis dreyzehen in einer Reihe nach einander; auch iſt deſſen Same wohl ſechsmal groͤſſer als der Luſerne-Same, und faſt noch achtmal ſo groß als der Spaniſche Klee-Sa- me, welcher letztere den weiſſen und braunen Senf- Koͤrnern faſt gleich ſiehet. Hingegen der Eſpar- ſett-Same ſiehet dunkelbraune aus, hat kleine Gruͤblein, und iſt an einem Ende mit vielen klei- nen Spitzen beſetzet. Dieſes iſt aber nur das aͤuſ- ſerliche Haͤutlein, oder Huͤlſe, welches das inwendi- ge Korn, das eigentlich hervor keimen muß, um- ſchlieſſet. Wenn es geſaͤet worden, ſo faͤnget es nach einigen Tagen an zu quellen, und wenn es ſeinen Fortwachs ſuchet, ſo ſpringet das Haͤutlein end- lich von einander. Obgleich dieſes Gewaͤchſe Tuͤrkiſcher Klee genennet wird, ſo iſt es den- noch in unſern Erfurtiſchen Feldern, an den Ra- ſen N 3

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz05_1754/232>, abgerufen am 21.11.2024.