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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754.

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6. Cap. Von unterschiedlichen

Die Zubereitung des Ackers geschahe also:
weil vorher Winter-Rocken darauf gewesen war,
so wurden die Stoppeln im Herbste mit zwey Pfer-
den umgepflüget, und das Land mit der Pserde-Ege
bestrichen. Hierdurch wurde der von der Ernde
ausgefallene Rocken, Gras und anderes Unkraut un-
ter die Erde gebracht, daß es verderben mußte, und
der Acker blieb den Winter hindurch also liegen.

So bald als das Wetter im Früh-Jahre auf-
gieng, wurde so viel kleiner Küh-Mist, wie man
pfleget zu den Korn-F[r]üchten zu düngen, auf den
Acker gefahren, welcher fein gleich zerstreuet, und
alsobald tief und wohl untergegraben wurde. Als
dieses auch verrichtet war, wurde das gegrabene
Land mit der kleinen Garten-Ege überfahren, und
die Erde klar und milde gemachet. Zwölf Tage
blieb das Land also liegen, bis in die Helfte des
Aprils, alsdenn wurde das Bestellen vorgenom-
men. Ehe aber der Säe Mann das Ausstreuen
des Samens verrichtete mußte zuvor die Erde auf
dem ganzen Acker gefüsselt, und mit der Garten-
Ege nochmals bestrichen werden. Siehe hiervon
im ersten Theile p. 127. die VI. Figur. Hierauf
wurde der Luserne-Same oben aufgesäet, abermal
gefüsselt, und das Land so fort mit der kleinen Ege
zweymal bestrichen.

Eben zur selbigen Zeit, als diese Bestellung
vorgenommen wurde, nahm ich aus Curiosität ohn-
gefehr zwey Loth von diesen Samen, streuete sol-
chen hin und wieder unter das Gras, weiter ließ
ich nichts damit vornehmen. Dem ohneracht ist er

hier
6. Cap. Von unterſchiedlichen

Die Zubereitung des Ackers geſchahe alſo:
weil vorher Winter-Rocken darauf geweſen war,
ſo wurden die Stoppeln im Herbſte mit zwey Pfer-
den umgepfluͤget, und das Land mit der Pſerde-Ege
beſtrichen. Hierdurch wurde der von der Ernde
ausgefallene Rocken, Gras und anderes Unkraut un-
ter die Erde gebracht, daß es verderben mußte, und
der Acker blieb den Winter hindurch alſo liegen.

So bald als das Wetter im Fruͤh-Jahre auf-
gieng, wurde ſo viel kleiner Kuͤh-Miſt, wie man
pfleget zu den Korn-F[r]uͤchten zu duͤngen, auf den
Acker gefahren, welcher fein gleich zerſtreuet, und
alſobald tief und wohl untergegraben wurde. Als
dieſes auch verrichtet war, wurde das gegrabene
Land mit der kleinen Garten-Ege uͤberfahren, und
die Erde klar und milde gemachet. Zwoͤlf Tage
blieb das Land alſo liegen, bis in die Helfte des
Aprils, alsdenn wurde das Beſtellen vorgenom-
men. Ehe aber der Saͤe Mann das Ausſtreuen
des Samens verrichtete mußte zuvor die Erde auf
dem ganzen Acker gefuͤſſelt, und mit der Garten-
Ege nochmals beſtrichen werden. Siehe hiervon
im erſten Theile p. 127. die VI. Figur. Hierauf
wurde der Luſerne-Same oben aufgeſaͤet, abermal
gefuͤſſelt, und das Land ſo fort mit der kleinen Ege
zweymal beſtrichen.

Eben zur ſelbigen Zeit, als dieſe Beſtellung
vorgenommen wurde, nahm ich aus Curioſitaͤt ohn-
gefehr zwey Loth von dieſen Samen, ſtreuete ſol-
chen hin und wieder unter das Gras, weiter ließ
ich nichts damit vornehmen. Dem ohneracht iſt er

hier
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[186/0221] 6. Cap. Von unterſchiedlichen Die Zubereitung des Ackers geſchahe alſo: weil vorher Winter-Rocken darauf geweſen war, ſo wurden die Stoppeln im Herbſte mit zwey Pfer- den umgepfluͤget, und das Land mit der Pſerde-Ege beſtrichen. Hierdurch wurde der von der Ernde ausgefallene Rocken, Gras und anderes Unkraut un- ter die Erde gebracht, daß es verderben mußte, und der Acker blieb den Winter hindurch alſo liegen. So bald als das Wetter im Fruͤh-Jahre auf- gieng, wurde ſo viel kleiner Kuͤh-Miſt, wie man pfleget zu den Korn-Fruͤchten zu duͤngen, auf den Acker gefahren, welcher fein gleich zerſtreuet, und alſobald tief und wohl untergegraben wurde. Als dieſes auch verrichtet war, wurde das gegrabene Land mit der kleinen Garten-Ege uͤberfahren, und die Erde klar und milde gemachet. Zwoͤlf Tage blieb das Land alſo liegen, bis in die Helfte des Aprils, alsdenn wurde das Beſtellen vorgenom- men. Ehe aber der Saͤe Mann das Ausſtreuen des Samens verrichtete mußte zuvor die Erde auf dem ganzen Acker gefuͤſſelt, und mit der Garten- Ege nochmals beſtrichen werden. Siehe hiervon im erſten Theile p. 127. die VI. Figur. Hierauf wurde der Luſerne-Same oben aufgeſaͤet, abermal gefuͤſſelt, und das Land ſo fort mit der kleinen Ege zweymal beſtrichen. Eben zur ſelbigen Zeit, als dieſe Beſtellung vorgenommen wurde, nahm ich aus Curioſitaͤt ohn- gefehr zwey Loth von dieſen Samen, ſtreuete ſol- chen hin und wieder unter das Gras, weiter ließ ich nichts damit vornehmen. Dem ohneracht iſt er hier

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754, S. 186. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz05_1754/221>, abgerufen am 24.11.2024.