Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754.2. Cap. Von den Korn-Früchten Aecker zu den Sommer-Früchten vor Winters ein-mal müssen umgewendet werden, so kan man die darauf gefahrne Düngung alsobald mit unterpflü- gen, welche den Winter über verfaulet, ihre Kräfte in die Erde einsenket, und sich mit derselben ver- mischet. Auf das Früh-Jahr säet man Gerste, Sommer-Rocken, Böhmischen Weitzen mit und ohne Hacheln darauf. Andere nehmen auch die Düngung zu den Mehres hiervon anzufüren halte ich vor unnö- düngen nicht. Bey dieser Gelegenheit muß ich noch die die
2. Cap. Von den Korn-Fruͤchten Aecker zu den Sommer-Fruͤchten vor Winters ein-mal muͤſſen umgewendet werden, ſo kan man die darauf gefahrne Duͤngung alſobald mit unterpfluͤ- gen, welche den Winter uͤber verfaulet, ihre Kraͤfte in die Erde einſenket, und ſich mit derſelben ver- miſchet. Auf das Fruͤh-Jahr ſaͤet man Gerſte, Sommer-Rocken, Boͤhmiſchen Weitzen mit und ohne Hacheln darauf. Andere nehmen auch die Duͤngung zu den Mehres hiervon anzufuͤren halte ich vor unnoͤ- duͤngen nicht. Bey dieſer Gelegenheit muß ich noch die die
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0129" n="94"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">2. Cap. Von den Korn-Fruͤchten</hi></fw><lb/> Aecker zu den Sommer-Fruͤchten vor Winters ein-<lb/> mal muͤſſen umgewendet werden, ſo kan man die<lb/> darauf gefahrne Duͤngung alſobald mit unterpfluͤ-<lb/> gen, welche den Winter uͤber verfaulet, ihre Kraͤfte<lb/> in die Erde einſenket, und ſich mit derſelben ver-<lb/> miſchet. Auf das Fruͤh-Jahr ſaͤet man Gerſte,<lb/> Sommer-Rocken, Boͤhmiſchen Weitzen mit und<lb/> ohne Hacheln darauf.</p><lb/> <p>Andere nehmen auch die Duͤngung zu den<lb/> Sommer-Fruͤchten zeitig im Fruͤh-Jahre vor, ſo-<lb/> dann beſaͤen ſie den Acker, und pfluͤgen den Miſt<lb/> zugleich mit unter. Nun iſt ſolches zwar nicht zu<lb/> verachten, wenn anders der Miſt kurz und klein iſt.<lb/> Es iſt aber dennoch ohnſtreitig beſſer und vortheil-<lb/> hafter, wenn das Duͤngen im Herbſte vorgenom-<lb/> men wird.</p><lb/> <p>Mehres hiervon anzufuͤren halte ich vor unnoͤ-<lb/> thig, indem albereits vieles von der Duͤngung und<lb/> deren mancherley Arten, in den <hi rendition="#fr">Leipziger Sam-<lb/> lungen, oͤconomiſchen Nachrichten,</hi> und in<lb/> Herrn <hi rendition="#fr">D. Kuͤnholds</hi> <hi rendition="#aq">Oeconomia experimenta-<lb/> li,</hi> wie auch in vielen andern <hi rendition="#fr">Haushaltungs-<lb/> Buͤchern,</hi> gehandelt worden. Wer alſo hiervon<lb/> weitlaͤuftige Nachricht verlanget, der kan ſich in<lb/> beſagten Buͤchern umſehen.</p><lb/> <note place="left">Stoppeln<lb/> duͤngen<lb/> nicht.</note> <p>Bey dieſer Gelegenheit muß ich noch die<lb/> Frage beantworten, ob nicht die untergepfluͤgten<lb/> Stoppeln dem Acker auch eine Duͤngung geben?<lb/> Jch weiß wohl, daß viele Leute in dieſen Gedanken<lb/> ſtehen, und meinen, daß auch daher das alzuzeitige<lb/> Sammeln des Rech-Strohes verboten ſey, damit<lb/> <fw place="bottom" type="catch">die</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [94/0129]
2. Cap. Von den Korn-Fruͤchten
Aecker zu den Sommer-Fruͤchten vor Winters ein-
mal muͤſſen umgewendet werden, ſo kan man die
darauf gefahrne Duͤngung alſobald mit unterpfluͤ-
gen, welche den Winter uͤber verfaulet, ihre Kraͤfte
in die Erde einſenket, und ſich mit derſelben ver-
miſchet. Auf das Fruͤh-Jahr ſaͤet man Gerſte,
Sommer-Rocken, Boͤhmiſchen Weitzen mit und
ohne Hacheln darauf.
Andere nehmen auch die Duͤngung zu den
Sommer-Fruͤchten zeitig im Fruͤh-Jahre vor, ſo-
dann beſaͤen ſie den Acker, und pfluͤgen den Miſt
zugleich mit unter. Nun iſt ſolches zwar nicht zu
verachten, wenn anders der Miſt kurz und klein iſt.
Es iſt aber dennoch ohnſtreitig beſſer und vortheil-
hafter, wenn das Duͤngen im Herbſte vorgenom-
men wird.
Mehres hiervon anzufuͤren halte ich vor unnoͤ-
thig, indem albereits vieles von der Duͤngung und
deren mancherley Arten, in den Leipziger Sam-
lungen, oͤconomiſchen Nachrichten, und in
Herrn D. Kuͤnholds Oeconomia experimenta-
li, wie auch in vielen andern Haushaltungs-
Buͤchern, gehandelt worden. Wer alſo hiervon
weitlaͤuftige Nachricht verlanget, der kan ſich in
beſagten Buͤchern umſehen.
Bey dieſer Gelegenheit muß ich noch die
Frage beantworten, ob nicht die untergepfluͤgten
Stoppeln dem Acker auch eine Duͤngung geben?
Jch weiß wohl, daß viele Leute in dieſen Gedanken
ſtehen, und meinen, daß auch daher das alzuzeitige
Sammeln des Rech-Strohes verboten ſey, damit
die
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |