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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754.

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1. Cap. Von 18jähriger Nutzung
ten nicht noch besser thäte als mit denen Küchen-
und Specerey-Früchten.

Was diesen Punct betrift, so kan ich mich
freylich auf eine genaue und weitläuftige Berech-
nung und Vergleichung der Düngung zu Korn-
Früchten, und zu meiner Cultur, nicht einlassen,
indem ich weiß daß manche Haus-Wirthe ihre
Aecker schwach und selten, manche aber auch stär-
ker und öfterer düngen, daß also nichts gewisses
hierinnen zu setzen.

Wenn ich aber doch eine Vergleichung anstellen
sol, so ist mir wissend daß gute Haus-Wirthe, wenig-
stens 6 Fuder auf einen Acker zu schaffen, und solche
Düngung, wo möglich, alle 6 Jahre zu wiederholen
pflegen. Folglich kan er einen Acker mit 24 Fudern
viermal düngen. Da sich nun der Acker allezeit
6 Jahre damit behelfen muß, so kommen 24 Jah-
re heraus. Weil aber der Acker alle 3 Jahr Bra-
che lieget, so wird derselbe in den 24. Jahren nur
16mal bestellet. Halte ich nun diese Cultur ge-
gen die meinige, so komme ich erstlich mit eben
der Düngung 2 Jahr weiter. Zum andern muß
sich das Capital welches in einem solchen guten
Acker stecket, nach meiner Art, alle Jahr verinteres-
siren, wodurch die Unkosten, welche etwan bey die-
ser Cultur mehr drauf gehen, wieder mit vergütet
werden. Hingegen bey der gemeinen Cultur,
verintereßirt sich der Acker in 24 Jahren nur sech-
zehen mal, folglich muß man sein Capital, ehe
man es sechzehenmal nutzen wil, allezeit noch acht
Jahr todt liegen lassen. Drittens hat es seine

völlige

1. Cap. Von 18jaͤhriger Nutzung
ten nicht noch beſſer thaͤte als mit denen Kuͤchen-
und Specerey-Fruͤchten.

Was dieſen Punct betrift, ſo kan ich mich
freylich auf eine genaue und weitlaͤuftige Berech-
nung und Vergleichung der Duͤngung zu Korn-
Fruͤchten, und zu meiner Cultur, nicht einlaſſen,
indem ich weiß daß manche Haus-Wirthe ihre
Aecker ſchwach und ſelten, manche aber auch ſtaͤr-
ker und oͤfterer duͤngen, daß alſo nichts gewiſſes
hierinnen zu ſetzen.

Wenn ich aber doch eine Vergleichung anſtellen
ſol, ſo iſt mir wiſſend daß gute Haus-Wirthe, wenig-
ſtens 6 Fuder auf einen Acker zu ſchaffen, und ſolche
Duͤngung, wo moͤglich, alle 6 Jahre zu wiederholen
pflegen. Folglich kan er einen Acker mit 24 Fudern
viermal duͤngen. Da ſich nun der Acker allezeit
6 Jahre damit behelfen muß, ſo kommen 24 Jah-
re heraus. Weil aber der Acker alle 3 Jahr Bra-
che lieget, ſo wird derſelbe in den 24. Jahren nur
16mal beſtellet. Halte ich nun dieſe Cultur ge-
gen die meinige, ſo komme ich erſtlich mit eben
der Duͤngung 2 Jahr weiter. Zum andern muß
ſich das Capital welches in einem ſolchen guten
Acker ſtecket, nach meiner Art, alle Jahr verintereſ-
ſiren, wodurch die Unkoſten, welche etwan bey die-
ſer Cultur mehr drauf gehen, wieder mit verguͤtet
werden. Hingegen bey der gemeinen Cultur,
verintereßirt ſich der Acker in 24 Jahren nur ſech-
zehen mal, folglich muß man ſein Capital, ehe
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Jahr todt liegen laſſen. Drittens hat es ſeine

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[80/0115] 1. Cap. Von 18jaͤhriger Nutzung ten nicht noch beſſer thaͤte als mit denen Kuͤchen- und Specerey-Fruͤchten. Was dieſen Punct betrift, ſo kan ich mich freylich auf eine genaue und weitlaͤuftige Berech- nung und Vergleichung der Duͤngung zu Korn- Fruͤchten, und zu meiner Cultur, nicht einlaſſen, indem ich weiß daß manche Haus-Wirthe ihre Aecker ſchwach und ſelten, manche aber auch ſtaͤr- ker und oͤfterer duͤngen, daß alſo nichts gewiſſes hierinnen zu ſetzen. Wenn ich aber doch eine Vergleichung anſtellen ſol, ſo iſt mir wiſſend daß gute Haus-Wirthe, wenig- ſtens 6 Fuder auf einen Acker zu ſchaffen, und ſolche Duͤngung, wo moͤglich, alle 6 Jahre zu wiederholen pflegen. Folglich kan er einen Acker mit 24 Fudern viermal duͤngen. Da ſich nun der Acker allezeit 6 Jahre damit behelfen muß, ſo kommen 24 Jah- re heraus. Weil aber der Acker alle 3 Jahr Bra- che lieget, ſo wird derſelbe in den 24. Jahren nur 16mal beſtellet. Halte ich nun dieſe Cultur ge- gen die meinige, ſo komme ich erſtlich mit eben der Duͤngung 2 Jahr weiter. Zum andern muß ſich das Capital welches in einem ſolchen guten Acker ſtecket, nach meiner Art, alle Jahr verintereſ- ſiren, wodurch die Unkoſten, welche etwan bey die- ſer Cultur mehr drauf gehen, wieder mit verguͤtet werden. Hingegen bey der gemeinen Cultur, verintereßirt ſich der Acker in 24 Jahren nur ſech- zehen mal, folglich muß man ſein Capital, ehe man es ſechzehenmal nutzen wil, allezeit noch acht Jahr todt liegen laſſen. Drittens hat es ſeine voͤllige

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz05_1754/115>, abgerufen am 23.11.2024.