grau, und wegen ihrer zarten Schale weichlich an- zugreifen.
Nach der Pflanzung lässet man es dabey beruhen, da sie denn mit ihren schmalen Blät- tern hervor wachsen und in oben gedachten Mo- naten ihre Blumen geben.
Man läst sie den Winter über im Lande ste- hen, alwo ihnen weder Frost noch Kälte schadet. Sie behalten ihr grünes Laub bis zu Ende des Junius, hernach verdorret es. Man hat sich auch um weiter nichts zu bekümmern, als daß das Beet, worauf diese Zwiebeln stehen, vom Unkraute fein rein und sauber gehalten werde. Auf den zukünftigen zweyten Herbst bringen sie abermal ihre Blumen hervor, welche aber viel schöner und vollkommener werden als die ersten.
Man kan die Zwiebeln, ohne solche auszu- heben, 3 Jahr auf einem Beete stehen lassen, das 4te Jahr aber darauf, wenn das Laub völlig ver- gangen und recht dürre geworden, hebet man die- selben aus, und bringet sie, damit sie abtrockenen können, an einem luftigen Ort, wo die Sonne nicht darauf scheinen kan, und wo sie vor den Mäusen sicher sind, indem sie dieselben viel lieber als andere Blumen-Zwiebeln angehen.
Währender Zeit werden an einem andern Orte die Beete zurechte gemachet, gegraben und geebnet, daß die Zwiebeln im halben August kön- nen dahin gestecket werden. Hierbey merke man, daß die Zwiebeln an denjenigen Orten, wo sie vorher gestanden, nicht gerne gut thun wollen,
um
3. Cap. Von den
grau, und wegen ihrer zarten Schale weichlich an- zugreifen.
Nach der Pflanzung laͤſſet man es dabey beruhen, da ſie denn mit ihren ſchmalen Blaͤt- tern hervor wachſen und in oben gedachten Mo- naten ihre Blumen geben.
Man laͤſt ſie den Winter uͤber im Lande ſte- hen, alwo ihnen weder Froſt noch Kaͤlte ſchadet. Sie behalten ihr gruͤnes Laub bis zu Ende des Junius, hernach verdorret es. Man hat ſich auch um weiter nichts zu bekuͤmmern, als daß das Beet, worauf dieſe Zwiebeln ſtehen, vom Unkraute fein rein und ſauber gehalten werde. Auf den zukuͤnftigen zweyten Herbſt bringen ſie abermal ihre Blumen hervor, welche aber viel ſchoͤner und vollkommener werden als die erſten.
Man kan die Zwiebeln, ohne ſolche auszu- heben, 3 Jahr auf einem Beete ſtehen laſſen, das 4te Jahr aber darauf, wenn das Laub voͤllig ver- gangen und recht duͤrre geworden, hebet man die- ſelben aus, und bringet ſie, damit ſie abtrockenen koͤnnen, an einem luftigen Ort, wo die Sonne nicht darauf ſcheinen kan, und wo ſie vor den Maͤuſen ſicher ſind, indem ſie dieſelben viel lieber als andere Blumen-Zwiebeln angehen.
Waͤhrender Zeit werden an einem andern Orte die Beete zurechte gemachet, gegraben und geebnet, daß die Zwiebeln im halben Auguſt koͤn- nen dahin geſtecket werden. Hierbey merke man, daß die Zwiebeln an denjenigen Orten, wo ſie vorher geſtanden, nicht gerne gut thun wollen,
um
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0090"n="80"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">3. Cap. Von den</hi></fw><lb/>
grau, und wegen ihrer zarten Schale weichlich an-<lb/>
zugreifen.</p><lb/><p>Nach der Pflanzung laͤſſet man es dabey<lb/>
beruhen, da ſie denn mit ihren ſchmalen Blaͤt-<lb/>
tern hervor wachſen und in oben gedachten Mo-<lb/>
naten ihre Blumen geben.</p><lb/><p>Man laͤſt ſie den Winter uͤber im Lande ſte-<lb/>
hen, alwo ihnen weder Froſt noch Kaͤlte ſchadet.<lb/>
Sie behalten ihr gruͤnes Laub bis zu Ende des<lb/>
Junius, hernach verdorret es. Man hat ſich auch<lb/>
um weiter nichts zu bekuͤmmern, als daß das<lb/>
Beet, worauf dieſe Zwiebeln ſtehen, vom Unkraute<lb/>
fein rein und ſauber gehalten werde. Auf den<lb/>
zukuͤnftigen zweyten Herbſt bringen ſie abermal<lb/>
ihre Blumen hervor, welche aber viel ſchoͤner und<lb/>
vollkommener werden als die erſten.</p><lb/><p>Man kan die Zwiebeln, ohne ſolche auszu-<lb/>
heben, 3 Jahr auf einem Beete ſtehen laſſen, das<lb/>
4te Jahr aber darauf, wenn das Laub voͤllig ver-<lb/>
gangen und recht duͤrre geworden, hebet man die-<lb/>ſelben aus, und bringet ſie, damit ſie abtrockenen<lb/>
koͤnnen, an einem luftigen Ort, wo die Sonne<lb/>
nicht darauf ſcheinen kan, und wo ſie vor den<lb/>
Maͤuſen ſicher ſind, indem ſie dieſelben viel lieber<lb/>
als andere Blumen-Zwiebeln angehen.</p><lb/><p>Waͤhrender Zeit werden an einem andern<lb/>
Orte die Beete zurechte gemachet, gegraben und<lb/>
geebnet, daß die Zwiebeln im halben Auguſt koͤn-<lb/>
nen dahin geſtecket werden. Hierbey merke man,<lb/>
daß die Zwiebeln an denjenigen Orten, wo ſie<lb/>
vorher geſtanden, nicht gerne gut thun wollen,<lb/><fwplace="bottom"type="catch">um</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[80/0090]
3. Cap. Von den
grau, und wegen ihrer zarten Schale weichlich an-
zugreifen.
Nach der Pflanzung laͤſſet man es dabey
beruhen, da ſie denn mit ihren ſchmalen Blaͤt-
tern hervor wachſen und in oben gedachten Mo-
naten ihre Blumen geben.
Man laͤſt ſie den Winter uͤber im Lande ſte-
hen, alwo ihnen weder Froſt noch Kaͤlte ſchadet.
Sie behalten ihr gruͤnes Laub bis zu Ende des
Junius, hernach verdorret es. Man hat ſich auch
um weiter nichts zu bekuͤmmern, als daß das
Beet, worauf dieſe Zwiebeln ſtehen, vom Unkraute
fein rein und ſauber gehalten werde. Auf den
zukuͤnftigen zweyten Herbſt bringen ſie abermal
ihre Blumen hervor, welche aber viel ſchoͤner und
vollkommener werden als die erſten.
Man kan die Zwiebeln, ohne ſolche auszu-
heben, 3 Jahr auf einem Beete ſtehen laſſen, das
4te Jahr aber darauf, wenn das Laub voͤllig ver-
gangen und recht duͤrre geworden, hebet man die-
ſelben aus, und bringet ſie, damit ſie abtrockenen
koͤnnen, an einem luftigen Ort, wo die Sonne
nicht darauf ſcheinen kan, und wo ſie vor den
Maͤuſen ſicher ſind, indem ſie dieſelben viel lieber
als andere Blumen-Zwiebeln angehen.
Waͤhrender Zeit werden an einem andern
Orte die Beete zurechte gemachet, gegraben und
geebnet, daß die Zwiebeln im halben Auguſt koͤn-
nen dahin geſtecket werden. Hierbey merke man,
daß die Zwiebeln an denjenigen Orten, wo ſie
vorher geſtanden, nicht gerne gut thun wollen,
um
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/90>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.