Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.Küchen-Kräutern. Sommer giebt, sowol blühet als auch seinen rei-fen Samen bringet. Wenn er den Winter über im Garten blei- Es machen die Jtaliäner von dieser Speise "Süsser Fenchel aus Welsch- Wenn der Same 4. Jahre hier erzogen wird, 7. bis C 4
Kuͤchen-Kraͤutern. Sommer giebt, ſowol bluͤhet als auch ſeinen rei-fen Samen bringet. Wenn er den Winter uͤber im Garten blei- Es machen die Jtaliaͤner von dieſer Speiſe „Suͤſſer Fenchel aus Welſch- Wenn der Same 4. Jahre hier erzogen wird, 7. bis C 4
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Kuͤchen-Kraͤutern.
Sommer giebt, ſowol bluͤhet als auch ſeinen rei-
fen Samen bringet.
Wenn er den Winter uͤber im Garten blei-
ben ſol, ſo haͤufelt man die Erde rings herum,
und bedecket die Stoͤcke mit Moos oder leichtem
Pferde-Miſt. Einige pflegen ſie auch gegen den
Winter auszuheben, verpflanzen ſie in Kaſten
und bringen ſolche in ein Gewaͤchs-Haus, alwo
ſie den Winter uͤber mit ſehr weniger Feuchtigkeit
erhalten werden. Jm Fruͤhjahre wenn man
merket, daß keine Froͤſte mehr kommen moͤchten,
werden ſie wiederum in das Land geſetzet, und
wachſen hernachmalen ſtaͤrker, bringen auch ge-
meiniglich guten Samen. Jch habe ſie oͤfters
Armes dicke erzogen.
Es machen die Jtaliaͤner von dieſer Speiſe
etwas ſonderliches, und hat ſolches Herr D. Elz-
holz p. 117. in ſeinem neuangelegten Garten-Bu-
che alſo beſchrieben;
„Suͤſſer Fenchel aus Welſch-
„land, welcher jenen an Guͤtigkeit weit uͤbertrift,
„alſo, daß ſich auch die rohen Stengel mit Au-
„muth eſſen laſſen: einige genieſſen ſie vor ſich,
„andere mit Salz und Pfeffer: etliche machen ſie
„mit Eſſig ein, und ſtellen ſie auf bey Gebrate-
„nes. Viele ſchneiden die jungen Blaͤtter mit
„unter die Lactucke, derſelben Kaͤlte damit zu maͤ-
„ſigen, und den Geſchmack zu verbeſſern.“
Wenn der Same 4. Jahre hier erzogen wird,
ſo degeneriret er, oder verwandelt ſich in den ge-
meinen, weßwegen man nach 3. Jahren wiede-
rum andere verſchreiben muß. Wenn die Stengel
7. bis
C 4
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