Wenn die Kern aufgegangen und in etwas erwachsen sind, und zu dicke stehen solten, so müs- sen sie verzogen werden. Jn einem solchen ge- machten Gurken-Loche darf man durchaus nicht mehr denn 6, 7 oder auf das höchste 8 Gurken- Pflanzen stehen lassen.
So bald man das Verziehen bey jedem vor- nimt, so bald wird auch mit der Hand zwischen die jungen Pflanzen 1 Zol hoch milde und kleine Erde gesträuet.
Hierbey muß aber auch das Begiessen ab- sonderlich bey hellen und warmen Tagen nicht ver- absäumet werden, denn sie verlangen immer Feuchtigkeit.
Einige pflegen in den Gärten auch also da- mit zu verfahren, daß sie nach der Länge Gräb- lein zwey Zol tief und 5 Schuh weit von einander machen, und die gekeimten Gurken-Kern hinein streuen. Jm übrigen verfahren sie hernachmalen in allen Stücken damit, wie vorher bey den Gur- ken-Löchern ist angemerket worden.
Zwischen diese gemachte Reihen stecken sie Sallat-Pflänzlein, oder auch Blumen-Kohl, Kohl- rabi über der Erden und dergleichen mehr.
Es können auch auf den Beeten 4 Schuh weit von einander in die Länge und Breite nach der Garten-Schnure Linien gezogen und die Gur- ken-Löcher auf das Creutz oder Durchschnit dersel- ben mit der breiten Hacke, wie oben gemeldet wor- den, gemacht und ebenfals in der Mitten Sallat und andere Gewächse darzwischen gesteckt werden.
Es
5. Cap. Von einigen waͤſſerigen
Wenn die Kern aufgegangen und in etwas erwachſen ſind, und zu dicke ſtehen ſolten, ſo muͤſ- ſen ſie verzogen werden. Jn einem ſolchen ge- machten Gurken-Loche darf man durchaus nicht mehr denn 6, 7 oder auf das hoͤchſte 8 Gurken- Pflanzen ſtehen laſſen.
So bald man das Verziehen bey jedem vor- nimt, ſo bald wird auch mit der Hand zwiſchen die jungen Pflanzen 1 Zol hoch milde und kleine Erde geſtraͤuet.
Hierbey muß aber auch das Begieſſen ab- ſonderlich bey hellen und warmen Tagen nicht ver- abſaͤumet werden, denn ſie verlangen immer Feuchtigkeit.
Einige pflegen in den Gaͤrten auch alſo da- mit zu verfahren, daß ſie nach der Laͤnge Graͤb- lein zwey Zol tief und 5 Schuh weit von einander machen, und die gekeimten Gurken-Kern hinein ſtreuen. Jm uͤbrigen verfahren ſie hernachmalen in allen Stuͤcken damit, wie vorher bey den Gur- ken-Loͤchern iſt angemerket worden.
Zwiſchen dieſe gemachte Reihen ſtecken ſie Sallat-Pflaͤnzlein, oder auch Blumen-Kohl, Kohl- rabi uͤber der Erden und dergleichen mehr.
Es koͤnnen auch auf den Beeten 4 Schuh weit von einander in die Laͤnge und Breite nach der Garten-Schnure Linien gezogen und die Gur- ken-Loͤcher auf das Creutz oder Durchſchnit derſel- ben mit der breiten Hacke, wie oben gemeldet wor- den, gemacht und ebenfals in der Mitten Sallat und andere Gewaͤchſe darzwiſchen geſteckt werden.
Es
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5. Cap. Von einigen waͤſſerigen
Wenn die Kern aufgegangen und in etwas
erwachſen ſind, und zu dicke ſtehen ſolten, ſo muͤſ-
ſen ſie verzogen werden. Jn einem ſolchen ge-
machten Gurken-Loche darf man durchaus nicht
mehr denn 6, 7 oder auf das hoͤchſte 8 Gurken-
Pflanzen ſtehen laſſen.
So bald man das Verziehen bey jedem vor-
nimt, ſo bald wird auch mit der Hand zwiſchen
die jungen Pflanzen 1 Zol hoch milde und kleine
Erde geſtraͤuet.
Hierbey muß aber auch das Begieſſen ab-
ſonderlich bey hellen und warmen Tagen nicht ver-
abſaͤumet werden, denn ſie verlangen immer
Feuchtigkeit.
Einige pflegen in den Gaͤrten auch alſo da-
mit zu verfahren, daß ſie nach der Laͤnge Graͤb-
lein zwey Zol tief und 5 Schuh weit von einander
machen, und die gekeimten Gurken-Kern hinein
ſtreuen. Jm uͤbrigen verfahren ſie hernachmalen
in allen Stuͤcken damit, wie vorher bey den Gur-
ken-Loͤchern iſt angemerket worden.
Zwiſchen dieſe gemachte Reihen ſtecken ſie
Sallat-Pflaͤnzlein, oder auch Blumen-Kohl, Kohl-
rabi uͤber der Erden und dergleichen mehr.
Es koͤnnen auch auf den Beeten 4 Schuh
weit von einander in die Laͤnge und Breite nach
der Garten-Schnure Linien gezogen und die Gur-
ken-Loͤcher auf das Creutz oder Durchſchnit derſel-
ben mit der breiten Hacke, wie oben gemeldet wor-
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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 162. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/172>, abgerufen am 22.07.2024.
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