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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.

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4. Cap. Von allerhand

Dieses haben die Bauer-Leute unsern Erfur-
tischen Bürgern abgelernet, indem sie nunmehro
viele Malter erziehen und den Fuhr- oder Kauf-
Leuten überlassen, welche dieselben nach den See-
Städten schaffen.

Einige pflegen auch sowol die Erbs- oder
Eyer- als auch die §. 2. gedachten Frantz-Bohnen
auf die Beete in den Gärten zu stecken, welche
sie 5. Schuh breit machen, und in drey Reihen
eintheilen.

Es können auch mit solchen Bohnen die
Rabatten wie auch die Wege eingefasset werden,
welches keinen Uebelstand in den Gärten ma-
chet.

Wenn nun diese Bohnen im Felde oder in
den Gärten reif und dürre geworden sind, so wer-
den sie ausgerauft, und auf dem Acker ein oder
zwey Tage liegen gelassen, damit die übrigen vol-
lends trocken werden.

Man läst sie hernach wie die Gerste in Bin-
del zusammen binden, und nach Hause auf einen
luftigen Boden bringen, damit die darinnen an-
noch befindliche Feuchtigkeit vollends heraus dun-
ste. Haben sie einige Wochen also gelegen, so wer-
den sie wie andere Korn-Früchte ausgedroschen,
geworfelt und gesiebet, daß der Staub und Un-
rath heraus gehe. Das Stroh samt den Samen-
Hülsen ist ein trefliches Futter vor die Schafe,
sie lassen, wenn ihnen hiervon ein Bindel vorge-
worfen wird nicht das allergeringste übrig.

Es
4. Cap. Von allerhand

Dieſes haben die Bauer-Leute unſern Erfur-
tiſchen Buͤrgern abgelernet, indem ſie nunmehro
viele Malter erziehen und den Fuhr- oder Kauf-
Leuten uͤberlaſſen, welche dieſelben nach den See-
Staͤdten ſchaffen.

Einige pflegen auch ſowol die Erbs- oder
Eyer- als auch die §. 2. gedachten Frantz-Bohnen
auf die Beete in den Gaͤrten zu ſtecken, welche
ſie 5. Schuh breit machen, und in drey Reihen
eintheilen.

Es koͤnnen auch mit ſolchen Bohnen die
Rabatten wie auch die Wege eingefaſſet werden,
welches keinen Uebelſtand in den Gaͤrten ma-
chet.

Wenn nun dieſe Bohnen im Felde oder in
den Gaͤrten reif und duͤrre geworden ſind, ſo wer-
den ſie ausgerauft, und auf dem Acker ein oder
zwey Tage liegen gelaſſen, damit die uͤbrigen vol-
lends trocken werden.

Man laͤſt ſie hernach wie die Gerſte in Bin-
del zuſammen binden, und nach Hauſe auf einen
luftigen Boden bringen, damit die darinnen an-
noch befindliche Feuchtigkeit vollends heraus dun-
ſte. Haben ſie einige Wochen alſo gelegen, ſo wer-
den ſie wie andere Korn-Fruͤchte ausgedroſchen,
geworfelt und geſiebet, daß der Staub und Un-
rath heraus gehe. Das Stroh ſamt den Samen-
Huͤlſen iſt ein trefliches Futter vor die Schafe,
ſie laſſen, wenn ihnen hiervon ein Bindel vorge-
worfen wird nicht das allergeringſte uͤbrig.

Es
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[142/0152] 4. Cap. Von allerhand Dieſes haben die Bauer-Leute unſern Erfur- tiſchen Buͤrgern abgelernet, indem ſie nunmehro viele Malter erziehen und den Fuhr- oder Kauf- Leuten uͤberlaſſen, welche dieſelben nach den See- Staͤdten ſchaffen. Einige pflegen auch ſowol die Erbs- oder Eyer- als auch die §. 2. gedachten Frantz-Bohnen auf die Beete in den Gaͤrten zu ſtecken, welche ſie 5. Schuh breit machen, und in drey Reihen eintheilen. Es koͤnnen auch mit ſolchen Bohnen die Rabatten wie auch die Wege eingefaſſet werden, welches keinen Uebelſtand in den Gaͤrten ma- chet. Wenn nun dieſe Bohnen im Felde oder in den Gaͤrten reif und duͤrre geworden ſind, ſo wer- den ſie ausgerauft, und auf dem Acker ein oder zwey Tage liegen gelaſſen, damit die uͤbrigen vol- lends trocken werden. Man laͤſt ſie hernach wie die Gerſte in Bin- del zuſammen binden, und nach Hauſe auf einen luftigen Boden bringen, damit die darinnen an- noch befindliche Feuchtigkeit vollends heraus dun- ſte. Haben ſie einige Wochen alſo gelegen, ſo wer- den ſie wie andere Korn-Fruͤchte ausgedroſchen, geworfelt und geſiebet, daß der Staub und Un- rath heraus gehe. Das Stroh ſamt den Samen- Huͤlſen iſt ein trefliches Futter vor die Schafe, ſie laſſen, wenn ihnen hiervon ein Bindel vorge- worfen wird nicht das allergeringſte uͤbrig. Es

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/152>, abgerufen am 21.11.2024.