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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.

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3. Cap. Von den
worden sind, alsdann ist es Zeit dieselben abzu-
nehmen. Das Abnehmen geschiehet mit einem
stumpfen Messer, mit welchem man die Blumen
gar artig auf heben und abzopfen kan. Diese thun
die Safflor-Abnehmer in einen vor sich angebun-
denen Hand-Korb oder Topf, und schütten sie in
der Mittags-Stunde zusammen in einen Sack.

Hierbey ist aber wohl zu merken, daß wenn
bey dem Abnehmen der Blumen alzuwarmes
Wetter einfält, so kan solches zwar von Früh-
morgens bis Mittag vorgenommen werden;
Nachmittags aber muß man es unterlassen, denn
sonst werden die Blumen wegen der Dürrung
zerrieben und gleichsam wie Schnupftoback zer-
krümpelt. Der Safflor bekomt auch kein gutes
Ansehen, und springet vieles hinweg. Solte der
Safflor Frühmorgens in einem starken Thau-Wet-
ter seyn abgenommen worden und naß seyn, so
muß man solchen auf einen luftigen Boden von
einander breiten, damit er recht trocken werden
kan, sonsten wird er schimlich und schwarz, daß ihn
hernach niemand kaufet. Gewisser und sicherer ist
es, wenn die Safflor-Blumen in starken Thau
Frühmorgens abgenommen werden, daß sie also-
bald auf dem Felde auf ein Tuch dünne ausgebrei-
tet werden, damit sie in der Sonne abtrockenen.

Meines Orts halte viel von Erziehung des
Safflors; denn solte ja solcher nicht allemal eine
schöne Farbe bekommen, wie es denn wegen Aus-
bleibung der Regen manche Jahre zu geschehen
pfleget, daß man folglich denselben nicht mit son-

der-

3. Cap. Von den
worden ſind, alsdann iſt es Zeit dieſelben abzu-
nehmen. Das Abnehmen geſchiehet mit einem
ſtumpfen Meſſer, mit welchem man die Blumen
gar artig auf heben und abzopfen kan. Dieſe thun
die Safflor-Abnehmer in einen vor ſich angebun-
denen Hand-Korb oder Topf, und ſchuͤtten ſie in
der Mittags-Stunde zuſammen in einen Sack.

Hierbey iſt aber wohl zu merken, daß wenn
bey dem Abnehmen der Blumen alzuwarmes
Wetter einfaͤlt, ſo kan ſolches zwar von Fruͤh-
morgens bis Mittag vorgenommen werden;
Nachmittags aber muß man es unterlaſſen, denn
ſonſt werden die Blumen wegen der Duͤrrung
zerrieben und gleichſam wie Schnupftoback zer-
kruͤmpelt. Der Safflor bekomt auch kein gutes
Anſehen, und ſpringet vieles hinweg. Solte der
Safflor Fruͤhmorgens in einem ſtarken Thau-Wet-
ter ſeyn abgenommen worden und naß ſeyn, ſo
muß man ſolchen auf einen luftigen Boden von
einander breiten, damit er recht trocken werden
kan, ſonſten wird er ſchimlich und ſchwarz, daß ihn
hernach niemand kaufet. Gewiſſer und ſicherer iſt
es, wenn die Safflor-Blumen in ſtarken Thau
Fruͤhmorgens abgenommen werden, daß ſie alſo-
bald auf dem Felde auf ein Tuch duͤnne ausgebrei-
tet werden, damit ſie in der Sonne abtrockenen.

Meines Orts halte viel von Erziehung des
Safflors; denn ſolte ja ſolcher nicht allemal eine
ſchoͤne Farbe bekommen, wie es denn wegen Aus-
bleibung der Regen manche Jahre zu geſchehen
pfleget, daß man folglich denſelben nicht mit ſon-

der-
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[96/0106] 3. Cap. Von den worden ſind, alsdann iſt es Zeit dieſelben abzu- nehmen. Das Abnehmen geſchiehet mit einem ſtumpfen Meſſer, mit welchem man die Blumen gar artig auf heben und abzopfen kan. Dieſe thun die Safflor-Abnehmer in einen vor ſich angebun- denen Hand-Korb oder Topf, und ſchuͤtten ſie in der Mittags-Stunde zuſammen in einen Sack. Hierbey iſt aber wohl zu merken, daß wenn bey dem Abnehmen der Blumen alzuwarmes Wetter einfaͤlt, ſo kan ſolches zwar von Fruͤh- morgens bis Mittag vorgenommen werden; Nachmittags aber muß man es unterlaſſen, denn ſonſt werden die Blumen wegen der Duͤrrung zerrieben und gleichſam wie Schnupftoback zer- kruͤmpelt. Der Safflor bekomt auch kein gutes Anſehen, und ſpringet vieles hinweg. Solte der Safflor Fruͤhmorgens in einem ſtarken Thau-Wet- ter ſeyn abgenommen worden und naß ſeyn, ſo muß man ſolchen auf einen luftigen Boden von einander breiten, damit er recht trocken werden kan, ſonſten wird er ſchimlich und ſchwarz, daß ihn hernach niemand kaufet. Gewiſſer und ſicherer iſt es, wenn die Safflor-Blumen in ſtarken Thau Fruͤhmorgens abgenommen werden, daß ſie alſo- bald auf dem Felde auf ein Tuch duͤnne ausgebrei- tet werden, damit ſie in der Sonne abtrockenen. Meines Orts halte viel von Erziehung des Safflors; denn ſolte ja ſolcher nicht allemal eine ſchoͤne Farbe bekommen, wie es denn wegen Aus- bleibung der Regen manche Jahre zu geſchehen pfleget, daß man folglich denſelben nicht mit ſon- der-

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 96. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/106>, abgerufen am 21.11.2024.