Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753.5. Cap. Von den Schälken man leicht abhelfen kan, auch das Samen-Hauptseine Natur behält wie zuvor, und durch solche Ne- bensprossen nicht verderbt wird. Es entstehen nemlich solche Sprossen ei- Wenn nun die Spitze des Samen-Stengels hutsam
5. Cap. Von den Schaͤlken man leicht abhelfen kan, auch das Samen-Hauptſeine Natur behaͤlt wie zuvor, und durch ſolche Ne- benſproſſen nicht verderbt wird. Es entſtehen nemlich ſolche Sproſſen ei- Wenn nun die Spitze des Samen-Stengels hutſam
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5. Cap. Von den Schaͤlken
man leicht abhelfen kan, auch das Samen-Haupt
ſeine Natur behaͤlt wie zuvor, und durch ſolche Ne-
benſproſſen nicht verderbt wird.
Es entſtehen nemlich ſolche Sproſſen ei-
gentlich von der Feſtigkeit derer Samen-Koͤpfe.
Denn wenn ein Samen-Haupt, es ſey weis oder
roth Kraut, Poͤrſch- oder Savoyer-Kohl, recht fe-
ſte und wohl geſchloſſen und derb zuſammen ge-
wachſen iſt, ſo iſt es faſt unmoͤglich, daß der
Herz-Stengel allezeit in der Mitten des Hauptes
gerade in die Hoͤhe wachſen kan, indem er nicht
ſo viel Macht hat, die uͤber einander liegenden feſt
geſchloſſenen Blaͤtter zu zerſprengen und durchzu-
wachſen, ſondern ſich mit der Spitze unterwaͤrts
biegen und endlich unter den feſten Blaͤttern gar
zerbrechen muß, welches ich jaͤhrlich erfahre, wenn
meine Gaͤrtner nicht zu rechter Zeit luͤften und ih-
nen zu Huͤlfe kommen.
Wenn nun die Spitze des Samen-Stengels
zerborſten, und das uͤbrige Stuͤck deſſelben aus
dem Haupte hervor gewachſen, ſo kan es nicht
anders kommen, als daß Nebenſchoſſen entſtehen
muͤſſen. Dieſe zu vermeiden muß man den Sa-
men-Haͤuptern, wenn ſie im Fruͤhjahr eingelegt
worden, und 8. oder auf das laͤngſte 14. Tage ge-
legen haben, mit einem Creutz-Schnitte zu Huͤlfe
kommen; doch muß man nicht auf einmal zu tief
einſchneiden, ſondern hernach noch etlichemal dar
nach ſehen; findet man, daß die auf dem Herze-
liegende Blaͤtter zum Theil noch ſehr feſte ſind,
muß man abermal mit einem Meſſer ſolche be-
hutſam
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