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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753.

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8. Cap. Von allerhand Zwiebeln.
beln gegen den Herbst aus, und hebet sie den Win-
ter an einem trockenen Orte auf. Auf das Früh-
jahr werden sie ebenfals auf ein frisch gegrabenes
Land 3 Zol tief in die Erde gedrucket. Und weil sie
alle in ihre Spiese wachsen, so müssen sie zeitig ver-
zogen und verbrauchet werden. Auf das Land kön-
nen hernach eben die Früchte, wie vorhero gesagt
worden, bestelt und solches also zweymal das Jahr
gebrauchet werden.

§. 4.

Was die rothen und weissen Winter-Zwie-Von weis-
sen und ro-
then Win-
ter-Zwie-
beln.

beln, Cepa oblonga, I. B. alba & rubra anlan-
get, so bleibet es mit der Bestellung bey den in
der Abhandlung von S. W. p. 126. gegebenen
Regeln. Diese zwey Sorten bekommen keine
runde sondern lange Zwiebeln, und werden unten
an der Wurzel nicht viel dicker als an ihren Häl-
sen. Dieser Same wil nicht so zeitig, wie bey
den Sommer-Arten gemeldet worden, bestellt wer-
den, sondern in der Mitten des Aprils. Die
weisse Sorte hat nach meinem Erachten allezeit
den Vorzug, indem diese viel schöner anzusehen
sind. Nachdem sie gehörig gejätet und vom Un-
kraute gereiniget worden, hebet man sie um Jo-
hannes-Tag aus, und pflanzet sie an einen andern
Ort, welcher vorhero wohl gegraben seyn muß,
einen Schuh weit von einander. Jn jedes Loch,
welches mit dem Pflanzer gemacht worden, müs-
sen drey bis vier Zwiebeln zusammen gesteckt wer-
den. Vorhero verkürzet man ihnen sowol die al-
zulangen Wurzeln, als auch das Laub oder Schlot-

ten

8. Cap. Von allerhand Zwiebeln.
beln gegen den Herbſt aus, und hebet ſie den Win-
ter an einem trockenen Orte auf. Auf das Fruͤh-
jahr werden ſie ebenfals auf ein friſch gegrabenes
Land 3 Zol tief in die Erde gedrucket. Und weil ſie
alle in ihre Spieſe wachſen, ſo muͤſſen ſie zeitig ver-
zogen und verbrauchet werden. Auf das Land koͤn-
nen hernach eben die Fruͤchte, wie vorhero geſagt
worden, beſtelt und ſolches alſo zweymal das Jahr
gebrauchet werden.

§. 4.

Was die rothen und weiſſen Winter-Zwie-Von weiſ-
ſen und ro-
then Win-
ter-Zwie-
beln.

beln, Cepa oblonga, I. B. alba & rubra anlan-
get, ſo bleibet es mit der Beſtellung bey den in
der Abhandlung von S. W. p. 126. gegebenen
Regeln. Dieſe zwey Sorten bekommen keine
runde ſondern lange Zwiebeln, und werden unten
an der Wurzel nicht viel dicker als an ihren Haͤl-
ſen. Dieſer Same wil nicht ſo zeitig, wie bey
den Sommer-Arten gemeldet worden, beſtellt wer-
den, ſondern in der Mitten des Aprils. Die
weiſſe Sorte hat nach meinem Erachten allezeit
den Vorzug, indem dieſe viel ſchoͤner anzuſehen
ſind. Nachdem ſie gehoͤrig gejaͤtet und vom Un-
kraute gereiniget worden, hebet man ſie um Jo-
hannes-Tag aus, und pflanzet ſie an einen andern
Ort, welcher vorhero wohl gegraben ſeyn muß,
einen Schuh weit von einander. Jn jedes Loch,
welches mit dem Pflanzer gemacht worden, muͤſ-
ſen drey bis vier Zwiebeln zuſammen geſteckt wer-
den. Vorhero verkuͤrzet man ihnen ſowol die al-
zulangen Wurzeln, als auch das Laub oder Schlot-

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[219/0225] 8. Cap. Von allerhand Zwiebeln. beln gegen den Herbſt aus, und hebet ſie den Win- ter an einem trockenen Orte auf. Auf das Fruͤh- jahr werden ſie ebenfals auf ein friſch gegrabenes Land 3 Zol tief in die Erde gedrucket. Und weil ſie alle in ihre Spieſe wachſen, ſo muͤſſen ſie zeitig ver- zogen und verbrauchet werden. Auf das Land koͤn- nen hernach eben die Fruͤchte, wie vorhero geſagt worden, beſtelt und ſolches alſo zweymal das Jahr gebrauchet werden. §. 4. Was die rothen und weiſſen Winter-Zwie- beln, Cepa oblonga, I. B. alba & rubra anlan- get, ſo bleibet es mit der Beſtellung bey den in der Abhandlung von S. W. p. 126. gegebenen Regeln. Dieſe zwey Sorten bekommen keine runde ſondern lange Zwiebeln, und werden unten an der Wurzel nicht viel dicker als an ihren Haͤl- ſen. Dieſer Same wil nicht ſo zeitig, wie bey den Sommer-Arten gemeldet worden, beſtellt wer- den, ſondern in der Mitten des Aprils. Die weiſſe Sorte hat nach meinem Erachten allezeit den Vorzug, indem dieſe viel ſchoͤner anzuſehen ſind. Nachdem ſie gehoͤrig gejaͤtet und vom Un- kraute gereiniget worden, hebet man ſie um Jo- hannes-Tag aus, und pflanzet ſie an einen andern Ort, welcher vorhero wohl gegraben ſeyn muß, einen Schuh weit von einander. Jn jedes Loch, welches mit dem Pflanzer gemacht worden, muͤſ- ſen drey bis vier Zwiebeln zuſammen geſteckt wer- den. Vorhero verkuͤrzet man ihnen ſowol die al- zulangen Wurzeln, als auch das Laub oder Schlot- ten Von weiſ- ſen und ro- then Win- ter-Zwie- beln.

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753, S. 219. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz03_1753/225>, abgerufen am 23.11.2024.