Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753.7. Cap. Von Wurzel-Gewächsen. det man hinweg. So oft hernach das jährlicheAufgraben geschiehet, nimt man allemal 1, 2 bis 3 Wurzeln so tief als man kommen kan, zum Ge- brauch oder zum Verkaufen hinweg. Diejeni- gen aber, welche an der Mutter des Stockes blei- ben sollen, muß man, ehe das Loch wiederum zu- gescharret wird, mit einem Messer fein ausputzen, und die übrigen Würzelgen, Zasern und Höcker, wie auch das Unreine, so sich daran befindet, ab- schaben. Jnzwischen muß ein jeder bey dem Ab- schneiden der Wurzeln seine Ueberlegung brauchen, damit er der Sache weder zu viel noch zu wenig thue. Es ist auch rathsam, daß man alle Jahr ein neues Beet anlege, damit man hernach immer frischen Vorrath von Wurzeln zum Verkaufen habe. Wenn es recht angefangen wird, kan hier- durch viel Geld gewonnen werden. Den Som- mer über muß auch das Land, wo solche Wurzeln stehen, so oft es die Noth erfordert, vom Unkraute ein auch wohl zweymal gereiniget werden. Alle 4 bis 5 Jahr wil ein solcher Ort wiederum gedün- get seyn, und hierinnen kan niemalen zu viel ge- schehen. Die dritte Erziehung ist auch sehr nützlich, wird,
7. Cap. Von Wurzel-Gewaͤchſen. det man hinweg. So oft hernach das jaͤhrlicheAufgraben geſchiehet, nimt man allemal 1, 2 bis 3 Wurzeln ſo tief als man kommen kan, zum Ge- brauch oder zum Verkaufen hinweg. Diejeni- gen aber, welche an der Mutter des Stockes blei- ben ſollen, muß man, ehe das Loch wiederum zu- geſcharret wird, mit einem Meſſer fein ausputzen, und die uͤbrigen Wuͤrzelgen, Zaſern und Hoͤcker, wie auch das Unreine, ſo ſich daran befindet, ab- ſchaben. Jnzwiſchen muß ein jeder bey dem Ab- ſchneiden der Wurzeln ſeine Ueberlegung brauchen, damit er der Sache weder zu viel noch zu wenig thue. Es iſt auch rathſam, daß man alle Jahr ein neues Beet anlege, damit man hernach immer friſchen Vorrath von Wurzeln zum Verkaufen habe. Wenn es recht angefangen wird, kan hier- durch viel Geld gewonnen werden. Den Som- mer uͤber muß auch das Land, wo ſolche Wurzeln ſtehen, ſo oft es die Noth erfordert, vom Unkraute ein auch wohl zweymal gereiniget werden. Alle 4 bis 5 Jahr wil ein ſolcher Ort wiederum geduͤn- get ſeyn, und hierinnen kan niemalen zu viel ge- ſchehen. Die dritte Erziehung iſt auch ſehr nuͤtzlich, wird,
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7. Cap. Von Wurzel-Gewaͤchſen.
det man hinweg. So oft hernach das jaͤhrliche
Aufgraben geſchiehet, nimt man allemal 1, 2 bis
3 Wurzeln ſo tief als man kommen kan, zum Ge-
brauch oder zum Verkaufen hinweg. Diejeni-
gen aber, welche an der Mutter des Stockes blei-
ben ſollen, muß man, ehe das Loch wiederum zu-
geſcharret wird, mit einem Meſſer fein ausputzen,
und die uͤbrigen Wuͤrzelgen, Zaſern und Hoͤcker,
wie auch das Unreine, ſo ſich daran befindet, ab-
ſchaben. Jnzwiſchen muß ein jeder bey dem Ab-
ſchneiden der Wurzeln ſeine Ueberlegung brauchen,
damit er der Sache weder zu viel noch zu wenig
thue. Es iſt auch rathſam, daß man alle Jahr
ein neues Beet anlege, damit man hernach immer
friſchen Vorrath von Wurzeln zum Verkaufen
habe. Wenn es recht angefangen wird, kan hier-
durch viel Geld gewonnen werden. Den Som-
mer uͤber muß auch das Land, wo ſolche Wurzeln
ſtehen, ſo oft es die Noth erfordert, vom Unkraute
ein auch wohl zweymal gereiniget werden. Alle 4
bis 5 Jahr wil ein ſolcher Ort wiederum geduͤn-
get ſeyn, und hierinnen kan niemalen zu viel ge-
ſchehen.
Die dritte Erziehung iſt auch ſehr nuͤtzlich,
und wird folgender maſſen angeſtellet. Wenn die
Stoͤcke wie vorhero gemeldet worden, ausgeputzt,
und einige uͤberfluͤſige dinne Wurzeln, welche we-
der zum Gebrauch noch Verkauf dienen, hinweg
geſchnitten worden, nimt man dieſelben, ſchabet
die ſubtilen kleinen Zaſern und Hoͤcker recht rein-
lich, jedoch daß die Schale nicht zu ſehr verletzet
wird,
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