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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753.

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Kohl-Gewächsen.
gen Kugeln, welchen die Blätter genommen wor-
den, nicht so frisch und schnel gewachsen sind, als
diejenigen, welchen man solche gelassen, woraus
folget, daß das Abschneiden der Blätter nicht nütz-
lich sondern vielmehr schädlich sey, indem, wie ich
davor halte, der Umlauf des Saftes und folglich
auch das Wachsthum dadurch gehindert wird.
Warum aber ihre Kugeln unterweilen von einan-
der spalten, kan p. 147. im ersten Theile nachgelesen
werden.

Diejenigen Kohl-Rüben, welche man nach
und nach zur Speise gebrauchen wil, hebet man
zur Herbst-Zeit aus, bringet sie den Winter in
Keller, und setzet sie in truckenen Sand, oder
welches ich noch besser befunden, man machet eine
Grube auf dem Lande oder im Garten eines Spa-
tens tief, und nach Belieben etwan vier Schuh
breit, und schaufelt die Erde zu beyden Seiten her-
aus, alsdenn nimt man die Kohl-Rüben, von wel-
chen zuvor die Blätter mit einem Messer bis oben
an das Herze abgepuzt worden, und leget eine an die
andere in die Grube, scharret hernachmalen die zu
beyden Seiten herausgeworfene Erde oben völlig
darauf. Wenn man nun solche zum Gebrauch ha-
ben wil, machet man die darauf geworfene Erde
herunter, und holet so viel heraus als man nöthig
hat. Sie bleiben in einer solchen Grube viel schö-
ner, frischer und schmackhafter, als diejenigen, wel-
che in Keller gebracht werden.

Eine merckwürdige Erfahrung, welche ich
ehemals bey den Kohl-Raben gehabt, muß ich al-

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Kohl-Gewaͤchſen.
gen Kugeln, welchen die Blaͤtter genommen wor-
den, nicht ſo friſch und ſchnel gewachſen ſind, als
diejenigen, welchen man ſolche gelaſſen, woraus
folget, daß das Abſchneiden der Blaͤtter nicht nuͤtz-
lich ſondern vielmehr ſchaͤdlich ſey, indem, wie ich
davor halte, der Umlauf des Saftes und folglich
auch das Wachsthum dadurch gehindert wird.
Warum aber ihre Kugeln unterweilen von einan-
der ſpalten, kan p. 147. im erſten Theile nachgeleſen
werden.

Diejenigen Kohl-Ruͤben, welche man nach
und nach zur Speiſe gebrauchen wil, hebet man
zur Herbſt-Zeit aus, bringet ſie den Winter in
Keller, und ſetzet ſie in truckenen Sand, oder
welches ich noch beſſer befunden, man machet eine
Grube auf dem Lande oder im Garten eines Spa-
tens tief, und nach Belieben etwan vier Schuh
breit, und ſchaufelt die Erde zu beyden Seiten her-
aus, alsdenn nimt man die Kohl-Ruͤben, von wel-
chen zuvor die Blaͤtter mit einem Meſſer bis oben
an das Herze abgepuzt worden, und leget eine an die
andere in die Grube, ſcharret hernachmalen die zu
beyden Seiten herausgeworfene Erde oben voͤllig
darauf. Wenn man nun ſolche zum Gebrauch ha-
ben wil, machet man die darauf geworfene Erde
herunter, und holet ſo viel heraus als man noͤthig
hat. Sie bleiben in einer ſolchen Grube viel ſchoͤ-
ner, friſcher und ſchmackhafter, als diejenigen, wel-
che in Keller gebracht werden.

Eine merckwuͤrdige Erfahrung, welche ich
ehemals bey den Kohl-Raben gehabt, muß ich al-

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[121/0127] Kohl-Gewaͤchſen. gen Kugeln, welchen die Blaͤtter genommen wor- den, nicht ſo friſch und ſchnel gewachſen ſind, als diejenigen, welchen man ſolche gelaſſen, woraus folget, daß das Abſchneiden der Blaͤtter nicht nuͤtz- lich ſondern vielmehr ſchaͤdlich ſey, indem, wie ich davor halte, der Umlauf des Saftes und folglich auch das Wachsthum dadurch gehindert wird. Warum aber ihre Kugeln unterweilen von einan- der ſpalten, kan p. 147. im erſten Theile nachgeleſen werden. Diejenigen Kohl-Ruͤben, welche man nach und nach zur Speiſe gebrauchen wil, hebet man zur Herbſt-Zeit aus, bringet ſie den Winter in Keller, und ſetzet ſie in truckenen Sand, oder welches ich noch beſſer befunden, man machet eine Grube auf dem Lande oder im Garten eines Spa- tens tief, und nach Belieben etwan vier Schuh breit, und ſchaufelt die Erde zu beyden Seiten her- aus, alsdenn nimt man die Kohl-Ruͤben, von wel- chen zuvor die Blaͤtter mit einem Meſſer bis oben an das Herze abgepuzt worden, und leget eine an die andere in die Grube, ſcharret hernachmalen die zu beyden Seiten herausgeworfene Erde oben voͤllig darauf. Wenn man nun ſolche zum Gebrauch ha- ben wil, machet man die darauf geworfene Erde herunter, und holet ſo viel heraus als man noͤthig hat. Sie bleiben in einer ſolchen Grube viel ſchoͤ- ner, friſcher und ſchmackhafter, als diejenigen, wel- che in Keller gebracht werden. Eine merckwuͤrdige Erfahrung, welche ich ehemals bey den Kohl-Raben gehabt, muß ich al- hier H 5

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz03_1753/127>, abgerufen am 24.11.2024.