Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 2. Erfurt, 1753.12. Cap. Von Orangen-Bäumen. §. 15. Von denOrangen- Läusen. Sobald die Bäume aus dem Winter-Behält- Schild-
12. Cap. Von Orangen-Baͤumen. §. 15. Von denOrangen- Laͤuſen. Sobald die Baͤume aus dem Winter-Behaͤlt- Schild-
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12. Cap. Von Orangen-Baͤumen.
§. 15.
Sobald die Baͤume aus dem Winter-Behaͤlt-
nis in den Garten gebracht worden, muß man ſor-
gen die ſogenannten Orangen-Laͤuſe, als die alge-
meine Plage der Orangen-Baͤume zeitig los zu
werden, und nicht damit zaudern bis in den Ju-
nius oder Julius, denn hernach in warmen Tagen
kriechen ſie aus ihren Eyern in unzehliger Menge
heraus, und theilen ſich an allen Blaͤttern und Ae-
ſten des Baums aus, alwo ſie ſich ſo feſte anſetzen,
daß ſie hernach nicht wol koͤnnen herunter gebracht
werden. Nachdem ſie kaum ausgekrochen, kan
man ſie mit bloſſen Augen, noch viel beſſer aber
mit einem Vergroͤſſerungs-Glaſe kriechen ſehen,
ja ſo gar mit Huͤlfe des leztern ihre Gliedmaſſen
erkennen. Wenn ſie ſich aber ausgebreitet und
feſt angeſetzet haben, und man bringet ſie als-
denn unter das Vergroͤſſerungs-Glas, ſo kan man
weder Glieder noch Leben, noch vielweniger eine
Bewegung daran beobachten. Dem ohngeach-
tet naͤhren ſie ſich von dem Safte der Blaͤtter
und Zelken, bekommen ein fleiſchichtes Weſen nach
Art der Schnecken, und erhalten die Groͤſſe einer
Wanze oder Wand-Laus. Zerdruͤcket man eine
alte, ſo gehet ein weislicher Saft heraus, in wel-
chen man mit dem Vergroͤſſerungs-Glaſe viele
kleine weisliche Eyerchen ſchwimmen ſiehet. Wenn
die alten dieſe Eyerchen unter ſich geleget, ſo ſter-
ben ſie und verzehren ſich, daß man von ihnen
nichts mehr antrift, als die bloſſe aͤuſſerliche Haut,
welche ſich in etwas verhaͤrtet und wie ein ovales
Schild-
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