Samen, als heut zu Tage ordentlich zu geschehen pflegt, darauf streuen sol, welches auch andere gelehrte Leute und erfahrne Oeconomi recommen- diren.
Hierher rechne ich billig den bereits p. 71. an- geführten berühmten Freyherrn von Wolf, wel- cher in seiner Entdeckung der wahren Ursache von der wunderbaren Vermehrung des Getreydes nicht nur einige Versuche erzehlt, die er mit etlichen einzeln Stauden gemacht, und davon eine sehr grosse Anzahl Aehren und Körner erhalten, son- dern er machet auch daraus Cap. 5. §. 29. p. 48. den Schluß, daß erfahrne Acker-Leute und Haus- Wirthe von dieser Erfindung ihren Nutzen ziehen könten, wenn sie nur dafür sorgten, daß der Same nicht zu dicke auf den Acker geworfen würde, wel- ches auch mit verschiedenen glücklichen Versuchen fremder Oeconomorum, welche aus denen Breß- lauischen Samlungen angeführet werden, bestä- tiget wird.
Es gehöret auch hierher, was Hr. D. J. H. Fürstenau in seiner gründlichen Anleitung zur Haushaltungs-Kunst p. 113. aus den Breßlauer Samlungen 1720 October p. 452. extrahirt, wel- ches ich gleichfals bey dieser Gelegenheit entlehne, alwo von (S. T.) dem Herrn Grafen von Solms- Wildenfels folgende Nachricht befindlich? "Jm "Ackerbau habe dieses Jahr befunden, daß das "dicke Säen ein Ruin aller Haus-Wirthe sey: "denn wo vordem von des Herrn Grafen von "K.--Bedienten 136 Scheffel ausgesäet worden,
"da
14. Cap. Wie viel man
Samen, als heut zu Tage ordentlich zu geſchehen pflegt, darauf ſtreuen ſol, welches auch andere gelehrte Leute und erfahrne Oeconomi recommen- diren.
Hierher rechne ich billig den bereits p. 71. an- gefuͤhrten beruͤhmten Freyherrn von Wolf, wel- cher in ſeiner Entdeckung der wahren Urſache von der wunderbaren Vermehrung des Getreydes nicht nur einige Verſuche erzehlt, die er mit etlichen einzeln Stauden gemacht, und davon eine ſehr groſſe Anzahl Aehren und Koͤrner erhalten, ſon- dern er machet auch daraus Cap. 5. §. 29. p. 48. den Schluß, daß erfahrne Acker-Leute und Haus- Wirthe von dieſer Erfindung ihren Nutzen ziehen koͤnten, wenn ſie nur dafuͤr ſorgten, daß der Same nicht zu dicke auf den Acker geworfen wuͤrde, wel- ches auch mit verſchiedenen gluͤcklichen Verſuchen fremder Oeconomorum, welche aus denen Breß- lauiſchen Samlungen angefuͤhret werden, beſtaͤ- tiget wird.
Es gehoͤret auch hierher, was Hr. D. J. H. Fuͤrſtenau in ſeiner gruͤndlichen Anleitung zur Haushaltungs-Kunſt p. 113. aus den Breßlauer Samlungen 1720 October p. 452. extrahirt, wel- ches ich gleichfals bey dieſer Gelegenheit entlehne, alwo von (S. T.) dem Herrn Grafen von Solms- Wildenfels folgende Nachricht befindlich? ”Jm „Ackerbau habe dieſes Jahr befunden, daß das „dicke Saͤen ein Ruin aller Haus-Wirthe ſey: „denn wo vordem von des Herrn Grafen von „K.--Bedienten 136 Scheffel ausgeſaͤet worden,
„da
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0131"n="110"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">14. Cap. Wie viel man</hi></fw><lb/>
Samen, als heut zu Tage ordentlich zu geſchehen<lb/>
pflegt, darauf ſtreuen ſol, welches auch andere<lb/>
gelehrte Leute und erfahrne <hirendition="#aq">Oeconomi</hi> recommen-<lb/>
diren.</p><lb/><p>Hierher rechne ich billig den bereits p. 71. an-<lb/>
gefuͤhrten beruͤhmten Freyherrn von Wolf, wel-<lb/>
cher in ſeiner Entdeckung der wahren Urſache von<lb/>
der wunderbaren Vermehrung des Getreydes<lb/>
nicht nur einige Verſuche erzehlt, die er mit etlichen<lb/>
einzeln Stauden gemacht, und davon eine ſehr<lb/>
groſſe Anzahl Aehren und Koͤrner erhalten, ſon-<lb/>
dern er machet auch daraus Cap. 5. §. 29. p. 48.<lb/>
den Schluß, daß erfahrne Acker-Leute und Haus-<lb/>
Wirthe von dieſer Erfindung ihren Nutzen ziehen<lb/>
koͤnten, wenn ſie nur dafuͤr ſorgten, daß der Same<lb/>
nicht zu dicke auf den Acker geworfen wuͤrde, wel-<lb/>
ches auch mit verſchiedenen gluͤcklichen Verſuchen<lb/>
fremder <hirendition="#aq">Oeconomorum,</hi> welche aus denen Breß-<lb/>
lauiſchen Samlungen angefuͤhret werden, beſtaͤ-<lb/>
tiget wird.</p><lb/><p>Es gehoͤret auch hierher, was Hr. D. J. H.<lb/>
Fuͤrſtenau in ſeiner gruͤndlichen Anleitung zur<lb/>
Haushaltungs-Kunſt p. 113. aus den Breßlauer<lb/>
Samlungen 1720 October p. 452. extrahirt, wel-<lb/>
ches ich gleichfals bey dieſer Gelegenheit entlehne,<lb/>
alwo von (<hirendition="#aq">S. T.</hi>) dem Herrn Grafen von Solms-<lb/>
Wildenfels folgende Nachricht befindlich? ”Jm<lb/>„Ackerbau habe dieſes Jahr befunden, daß das<lb/>„dicke Saͤen ein Ruin aller Haus-Wirthe ſey:<lb/>„denn wo vordem von des Herrn Grafen von<lb/>„K.--Bedienten 136 Scheffel ausgeſaͤet worden,<lb/><fwplace="bottom"type="catch">„da</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[110/0131]
14. Cap. Wie viel man
Samen, als heut zu Tage ordentlich zu geſchehen
pflegt, darauf ſtreuen ſol, welches auch andere
gelehrte Leute und erfahrne Oeconomi recommen-
diren.
Hierher rechne ich billig den bereits p. 71. an-
gefuͤhrten beruͤhmten Freyherrn von Wolf, wel-
cher in ſeiner Entdeckung der wahren Urſache von
der wunderbaren Vermehrung des Getreydes
nicht nur einige Verſuche erzehlt, die er mit etlichen
einzeln Stauden gemacht, und davon eine ſehr
groſſe Anzahl Aehren und Koͤrner erhalten, ſon-
dern er machet auch daraus Cap. 5. §. 29. p. 48.
den Schluß, daß erfahrne Acker-Leute und Haus-
Wirthe von dieſer Erfindung ihren Nutzen ziehen
koͤnten, wenn ſie nur dafuͤr ſorgten, daß der Same
nicht zu dicke auf den Acker geworfen wuͤrde, wel-
ches auch mit verſchiedenen gluͤcklichen Verſuchen
fremder Oeconomorum, welche aus denen Breß-
lauiſchen Samlungen angefuͤhret werden, beſtaͤ-
tiget wird.
Es gehoͤret auch hierher, was Hr. D. J. H.
Fuͤrſtenau in ſeiner gruͤndlichen Anleitung zur
Haushaltungs-Kunſt p. 113. aus den Breßlauer
Samlungen 1720 October p. 452. extrahirt, wel-
ches ich gleichfals bey dieſer Gelegenheit entlehne,
alwo von (S. T.) dem Herrn Grafen von Solms-
Wildenfels folgende Nachricht befindlich? ”Jm
„Ackerbau habe dieſes Jahr befunden, daß das
„dicke Saͤen ein Ruin aller Haus-Wirthe ſey:
„denn wo vordem von des Herrn Grafen von
„K.--Bedienten 136 Scheffel ausgeſaͤet worden,
„da
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 1. Erfurt, 1753, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz01_1753/131>, abgerufen am 16.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.