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Rapsilber, Maximilian: Das Reichstags-Gebäude. Berlin, 1895.

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Küchenapparat vermag den Anforderungen von 500 Gedecken gerecht
zu werden.

Wie es die Reichsgründer gewollt, ist in dem Monumentalbau
Wallot's ein Wahrzeichen und ein Denkmal geschaffen, welches
Kunde giebt von den Ruhmesthaten einer grossen Zeit. Zugleich
aber hat sich die vereinte deutsche Kunst unter Führung des be¬
rufenen Meisters in einer ungeahnten Herrlichkeit entfaltet; das Bau¬
werk, welches in den Tiefen des aufstrebenden germanischen Kraft¬
gefühls wurzelt, verkörpert die höchste Leistungsfähigkeit der Kunst
unserer Zeit.

Die Urkunde im Schlussstein des Hauses sagt:

"Zehn Jahre mühevoller Arbeit sind über der Errichtung des
Baues dahingegangen. Zur Ehre des geeinten Vaterlandes erhebt es
sich, festgefügt durch deutsche Hände, ein Zeugniss deutschen
Fleisses und deutscher Kraft . . . . .

Es bleibe der Bau ein Denkmal der grossen Zeit, in welcher
als Preis des schwer errungenen Sieges das Reich zu neuer Herr¬
lichkeit erstanden ist, eine Mahnung den künftigen Geschlechtern zu
unverbrüchlicher Treue in der Pflege dessen, was die Väter mit
ihrem Blute erkämpft haben.

Das walte Gott!"


Küchenapparat vermag den Anforderungen von 500 Gedecken gerecht
zu werden.

Wie es die Reichsgründer gewollt, ist in dem Monumentalbau
Wallot's ein Wahrzeichen und ein Denkmal geschaffen, welches
Kunde giebt von den Ruhmesthaten einer grossen Zeit. Zugleich
aber hat sich die vereinte deutsche Kunst unter Führung des be¬
rufenen Meisters in einer ungeahnten Herrlichkeit entfaltet; das Bau¬
werk, welches in den Tiefen des aufstrebenden germanischen Kraft¬
gefühls wurzelt, verkörpert die höchste Leistungsfähigkeit der Kunst
unserer Zeit.

Die Urkunde im Schlussstein des Hauses sagt:

„Zehn Jahre mühevoller Arbeit sind über der Errichtung des
Baues dahingegangen. Zur Ehre des geeinten Vaterlandes erhebt es
sich, festgefügt durch deutsche Hände, ein Zeugniss deutschen
Fleisses und deutscher Kraft . . . . .

Es bleibe der Bau ein Denkmal der grossen Zeit, in welcher
als Preis des schwer errungenen Sieges das Reich zu neuer Herr¬
lichkeit erstanden ist, eine Mahnung den künftigen Geschlechtern zu
unverbrüchlicher Treue in der Pflege dessen, was die Väter mit
ihrem Blute erkämpft haben.

Das walte Gott!“


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[52/0058] Küchenapparat vermag den Anforderungen von 500 Gedecken gerecht zu werden. Wie es die Reichsgründer gewollt, ist in dem Monumentalbau Wallot's ein Wahrzeichen und ein Denkmal geschaffen, welches Kunde giebt von den Ruhmesthaten einer grossen Zeit. Zugleich aber hat sich die vereinte deutsche Kunst unter Führung des be¬ rufenen Meisters in einer ungeahnten Herrlichkeit entfaltet; das Bau¬ werk, welches in den Tiefen des aufstrebenden germanischen Kraft¬ gefühls wurzelt, verkörpert die höchste Leistungsfähigkeit der Kunst unserer Zeit. Die Urkunde im Schlussstein des Hauses sagt: „Zehn Jahre mühevoller Arbeit sind über der Errichtung des Baues dahingegangen. Zur Ehre des geeinten Vaterlandes erhebt es sich, festgefügt durch deutsche Hände, ein Zeugniss deutschen Fleisses und deutscher Kraft . . . . . Es bleibe der Bau ein Denkmal der grossen Zeit, in welcher als Preis des schwer errungenen Sieges das Reich zu neuer Herr¬ lichkeit erstanden ist, eine Mahnung den künftigen Geschlechtern zu unverbrüchlicher Treue in der Pflege dessen, was die Väter mit ihrem Blute erkämpft haben. Das walte Gott!“

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Zitationshilfe: Rapsilber, Maximilian: Das Reichstags-Gebäude. Berlin, 1895, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rapsilber_reichstagsgebaeude_1895/58>, abgerufen am 02.05.2024.