Ranke, Leopold von: Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation. Bd. 4. Berlin, 1843.Siebentes Buch. Erstes Capitel. jetzt, als würde dasselbe erfüllt werden. 1 Nach einiger Zeitschickte Cranmer das erste Exemplar einer englischen Bibel, die auf Tyndalls Übersetzung gegründet ist, dem Könige ein. Unmöglich konnte man die Schrift studiren, zumal in Schon 1535 erschien ein Gebetbuch, worin nicht al- Noch einmal stellte die Convocation im Jahr 1536 ein 1 The life and story of the true servent and marty[ - 2 Zeichen fehlen] of
God William Tyndall in Fox Acts and Monuments of martyrs I, p. 361. Mit aller Naivetät und Gläubigkeit des alten Englands erzählt. Siebentes Buch. Erſtes Capitel. jetzt, als würde daſſelbe erfüllt werden. 1 Nach einiger Zeitſchickte Cranmer das erſte Exemplar einer engliſchen Bibel, die auf Tyndalls Überſetzung gegründet iſt, dem Könige ein. Unmöglich konnte man die Schrift ſtudiren, zumal in Schon 1535 erſchien ein Gebetbuch, worin nicht al- Noch einmal ſtellte die Convocation im Jahr 1536 ein 1 The life and story of the true servent and marty[ – 2 Zeichen fehlen] of
God William Tyndall in Fox Acts and Monuments of martyrs I, p. 361. Mit aller Naivetaͤt und Glaͤubigkeit des alten Englands erzaͤhlt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0068" n="56"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Siebentes Buch. Erſtes Capitel</hi>.</fw><lb/> jetzt, als würde daſſelbe erfüllt werden. <note place="foot" n="1"><hi rendition="#aq">The life and story of the true servent and marty<gap unit="chars" quantity="2"/> of<lb/> God <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118624881">William Tyndall</persName></hi> in <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118684361">Fox</persName> <hi rendition="#aq">Acts and Monuments of martyrs<lb/> I, p.</hi> 361. Mit aller Naivetaͤt und Glaͤubigkeit des alten <placeName>Englands</placeName><lb/> erzaͤhlt.</note> Nach einiger Zeit<lb/> ſchickte <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118670468">Cranmer</persName> das erſte Exemplar einer engliſchen Bibel,<lb/> die auf <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118624881">Tyndalls</persName> Überſetzung gegründet iſt, dem Könige ein.</p><lb/> <p>Unmöglich konnte man die Schrift ſtudiren, zumal in<lb/> dieſem Geiſte der Oppoſition gegen das Papſtthum, ohne auch<lb/> andere Abweichungen von dem herkömmlichen Syſtem noth-<lb/> wendig zu finden.</p><lb/> <p>Schon 1535 erſchien ein Gebetbuch, worin nicht al-<lb/> lein jene mit rothen Lettern gedruckten Verſprechungen beſon-<lb/> derer Gnaden weggelaſſen waren, ſondern die Verehrung der<lb/> Maria ausdrücklich bekämpft wurde.</p><lb/> <p>Noch einmal ſtellte die Convocation im Jahr 1536 ein<lb/> Verzeichniß falſcher Meinungen zuſammen, in welchem ſich<lb/> neben anabaptiſtiſchen und lollhardiſchen auch wohl einige<lb/> lutheriſche finden: zu gleicher Zeit aber publicirte man Glau-<lb/> bensartikel, die ſich doch offenbar an die deutſche Theologie<lb/> und die augsburgiſche Confeſſion anſchloſſen. Eigentlich in<lb/><placeName>Deutſchland</placeName> im Exil hatte ſich <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118670468">Cranmer</persName> mit den Tendenzen<lb/> durchdrungen die er als Erzbiſchof von <placeName>Canterbury</placeName> durchſetzte.<lb/> Jetzt war ein Schotte angelangt, <persName ref="http://d-nb.info/gnd/116010061">Alexander Aleſſe</persName>, und hatte<lb/> eine Ausgabe der Melanchthoniſchen Loci für König <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118548204">Heinrich</persName><lb/> mitgebracht. Der Biſchof <persName ref="nognd">Fox von Hereford</persName> und <persName ref="nognd">Nicolaus<lb/> Heyt</persName>, die gegen Ende des vorigen Jahres in <placeName>Sachſen</placeName> ge-<lb/> weſen, ſich dort mit den Theologen über alle Glaubensſätze<lb/> beſprochen und durchaus einverſtanden erklärt hatten, waren<lb/> jetzt zurückgekommen, und hatten eine Erläuterung der Con-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [56/0068]
Siebentes Buch. Erſtes Capitel.
jetzt, als würde daſſelbe erfüllt werden. 1 Nach einiger Zeit
ſchickte Cranmer das erſte Exemplar einer engliſchen Bibel,
die auf Tyndalls Überſetzung gegründet iſt, dem Könige ein.
Unmöglich konnte man die Schrift ſtudiren, zumal in
dieſem Geiſte der Oppoſition gegen das Papſtthum, ohne auch
andere Abweichungen von dem herkömmlichen Syſtem noth-
wendig zu finden.
Schon 1535 erſchien ein Gebetbuch, worin nicht al-
lein jene mit rothen Lettern gedruckten Verſprechungen beſon-
derer Gnaden weggelaſſen waren, ſondern die Verehrung der
Maria ausdrücklich bekämpft wurde.
Noch einmal ſtellte die Convocation im Jahr 1536 ein
Verzeichniß falſcher Meinungen zuſammen, in welchem ſich
neben anabaptiſtiſchen und lollhardiſchen auch wohl einige
lutheriſche finden: zu gleicher Zeit aber publicirte man Glau-
bensartikel, die ſich doch offenbar an die deutſche Theologie
und die augsburgiſche Confeſſion anſchloſſen. Eigentlich in
Deutſchland im Exil hatte ſich Cranmer mit den Tendenzen
durchdrungen die er als Erzbiſchof von Canterbury durchſetzte.
Jetzt war ein Schotte angelangt, Alexander Aleſſe, und hatte
eine Ausgabe der Melanchthoniſchen Loci für König Heinrich
mitgebracht. Der Biſchof Fox von Hereford und Nicolaus
Heyt, die gegen Ende des vorigen Jahres in Sachſen ge-
weſen, ſich dort mit den Theologen über alle Glaubensſätze
beſprochen und durchaus einverſtanden erklärt hatten, waren
jetzt zurückgekommen, und hatten eine Erläuterung der Con-
1 The life and story of the true servent and marty__ of
God William Tyndall in Fox Acts and Monuments of martyrs
I, p. 361. Mit aller Naivetaͤt und Glaͤubigkeit des alten Englands
erzaͤhlt.
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