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Ranke, Leopold von: Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation. Bd. 4. Berlin, 1843.

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W. i. N. Schlacht bei Drakenborg.
nigung der niedersächsischen Städte, Magdeburg, Braun-
schweig
, Hamburg und Bremen zu Stande gekommen: 1 mit
dem Gelde das sie aufbrachten, hatten, wie oben berührt,
Christoph von Oldenburg und Albrecht von Mansfeld eine
Schaar Reiter und Landsknechte ins Feld gestellt, zu denen
sich nach der Niederlage Johann Friedrichs die von diesem
getrennten Haufen unter Thumshirn und Planitz gesellten:
und so war es eine ganz stattliche Schaar, die sich gegen
die Mitte des Mai zuerst nach dem Lande des Herzog Erich
warf, um da die Feindseligkeiten die er so unerwartet be-
gonnen, durch Brandschatzungen zu rächen, und dann die
Weser abwärts vorrückte um ihn in seinem Lager vor Bre-
men
aufzusuchen. Natürlich trug Erich Bedenken, sich da fin-
den zu lassen: am 22sten Mai hob er die Belagerung auf
-- früh am Morgen sah man die beiden Lager vor Bremen,
die Brücke die zwischen denselben gebaut worden, so wie alle
Häuser und Scheunen der Landbewohner umher in Brand
gesteckt -- und nahm seinen Weg nach der Grafschaft Hoya.
Oldenburg und Mansfeld wußten nicht viel von dem Her-
zog, noch dieser von ihnen, als ihre Vorposten am 23sten
in der Gegend von Drakenborg plötzlich auf einander stie-
ßen. Der Herzog nahm eine feste Stellung auf dem Krö-
pelsberge
bei Drakenborg, wo er Wrisberg, der einen an-
dern Weg eingeschlagen, zu erwarten dachte: er zweifelte nicht,
daß er siegen werde wie die Kaiserlichen allenthalben: seine
trotzige Losung war: hilf Gott und laßt nicht leben. Auch
auf das gräflich-städtische Heer machte es Eindruck, als sie

1 Vgl. Spangenbergs Mansfeldische Chronik, cap. 381, nach
welcher Graf Albrecht Mansfeld erst am 14ten April verließ.

W. i. N. Schlacht bei Drakenborg.
nigung der niederſächſiſchen Städte, Magdeburg, Braun-
ſchweig
, Hamburg und Bremen zu Stande gekommen: 1 mit
dem Gelde das ſie aufbrachten, hatten, wie oben berührt,
Chriſtoph von Oldenburg und Albrecht von Mansfeld eine
Schaar Reiter und Landsknechte ins Feld geſtellt, zu denen
ſich nach der Niederlage Johann Friedrichs die von dieſem
getrennten Haufen unter Thumshirn und Planitz geſellten:
und ſo war es eine ganz ſtattliche Schaar, die ſich gegen
die Mitte des Mai zuerſt nach dem Lande des Herzog Erich
warf, um da die Feindſeligkeiten die er ſo unerwartet be-
gonnen, durch Brandſchatzungen zu rächen, und dann die
Weſer abwärts vorrückte um ihn in ſeinem Lager vor Bre-
men
aufzuſuchen. Natürlich trug Erich Bedenken, ſich da fin-
den zu laſſen: am 22ſten Mai hob er die Belagerung auf
— früh am Morgen ſah man die beiden Lager vor Bremen,
die Brücke die zwiſchen denſelben gebaut worden, ſo wie alle
Häuſer und Scheunen der Landbewohner umher in Brand
geſteckt — und nahm ſeinen Weg nach der Grafſchaft Hoya.
Oldenburg und Mansfeld wußten nicht viel von dem Her-
zog, noch dieſer von ihnen, als ihre Vorpoſten am 23ſten
in der Gegend von Drakenborg plötzlich auf einander ſtie-
ßen. Der Herzog nahm eine feſte Stellung auf dem Krö-
pelsberge
bei Drakenborg, wo er Wrisberg, der einen an-
dern Weg eingeſchlagen, zu erwarten dachte: er zweifelte nicht,
daß er ſiegen werde wie die Kaiſerlichen allenthalben: ſeine
trotzige Loſung war: hilf Gott und laßt nicht leben. Auch
auf das gräflich-ſtädtiſche Heer machte es Eindruck, als ſie

1 Vgl. Spangenbergs Mansfeldiſche Chronik, cap. 381, nach
welcher Graf Albrecht Mansfeld erſt am 14ten April verließ.
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[539/0551] W. i. N. Schlacht bei Drakenborg. nigung der niederſächſiſchen Städte, Magdeburg, Braun- ſchweig, Hamburg und Bremen zu Stande gekommen: 1 mit dem Gelde das ſie aufbrachten, hatten, wie oben berührt, Chriſtoph von Oldenburg und Albrecht von Mansfeld eine Schaar Reiter und Landsknechte ins Feld geſtellt, zu denen ſich nach der Niederlage Johann Friedrichs die von dieſem getrennten Haufen unter Thumshirn und Planitz geſellten: und ſo war es eine ganz ſtattliche Schaar, die ſich gegen die Mitte des Mai zuerſt nach dem Lande des Herzog Erich warf, um da die Feindſeligkeiten die er ſo unerwartet be- gonnen, durch Brandſchatzungen zu rächen, und dann die Weſer abwärts vorrückte um ihn in ſeinem Lager vor Bre- men aufzuſuchen. Natürlich trug Erich Bedenken, ſich da fin- den zu laſſen: am 22ſten Mai hob er die Belagerung auf — früh am Morgen ſah man die beiden Lager vor Bremen, die Brücke die zwiſchen denſelben gebaut worden, ſo wie alle Häuſer und Scheunen der Landbewohner umher in Brand geſteckt — und nahm ſeinen Weg nach der Grafſchaft Hoya. Oldenburg und Mansfeld wußten nicht viel von dem Her- zog, noch dieſer von ihnen, als ihre Vorpoſten am 23ſten in der Gegend von Drakenborg plötzlich auf einander ſtie- ßen. Der Herzog nahm eine feſte Stellung auf dem Krö- pelsberge bei Drakenborg, wo er Wrisberg, der einen an- dern Weg eingeſchlagen, zu erwarten dachte: er zweifelte nicht, daß er ſiegen werde wie die Kaiſerlichen allenthalben: ſeine trotzige Loſung war: hilf Gott und laßt nicht leben. Auch auf das gräflich-ſtädtiſche Heer machte es Eindruck, als ſie 1 Vgl. Spangenbergs Mansfeldiſche Chronik, cap. 381, nach welcher Graf Albrecht Mansfeld erſt am 14ten April verließ.

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Zitationshilfe: Ranke, Leopold von: Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation. Bd. 4. Berlin, 1843, S. 539. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ranke_reformation04_1843/551>, abgerufen am 24.11.2024.