Ranke, Leopold von: Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation. Bd. 4. Berlin, 1843.Das tridentinische Concilium. seine Hand in den geistlichen Geschäften ihm zu Leide thunkonnte! Paul III schritt nun doch zu der dem Kaiser so wider- 1 Rainaldus sagt trotz seiner Ergebenheit gegen die Curie doch: Testimonia (de morbo) relata sunt Fracastorii et Balduini medi- corum, quae ex magna parte fuisse fallacia secutus rerum exitus comprobavit. Wie nun dann, wenn es wahr ist was Mendoza sagt: Puede ser certa V. Md de que los legatos anduvieron secretamente hablando y subornando los obispos como a los medicos. (Schr. vom 10 Sept.) 2 Paez de Castro a Zurita Trento 3 Abril. Los legados
-- hicieron translacion de este concilio a Bolonia sin razon nin- guna, con gran desacato de S. Md. Das tridentiniſche Concilium. ſeine Hand in den geiſtlichen Geſchäften ihm zu Leide thunkonnte! Paul III ſchritt nun doch zu der dem Kaiſer ſo wider- 1 Rainaldus ſagt trotz ſeiner Ergebenheit gegen die Curie doch: Testimonia (de morbo) relata sunt Fracastorii et Balduini medi- corum, quae ex magna parte fuisse fallacia secutus rerum exitus comprobavit. Wie nun dann, wenn es wahr iſt was Mendoza ſagt: Puede ser certa V. Md de que los legatos anduvieron secretamente hablando y subornando los obispos como a los medicos. (Schr. vom 10 Sept.) 2 Paez de Castro a Zurita Trento 3 Abril. Los legados
— hicieron translacion de este concilio a Bolonia sin razon nin- guna, con gran desacato de S. Md. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0505" n="493"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Das tridentiniſche Concilium</hi>.</fw><lb/> ſeine Hand in den geiſtlichen Geſchäften ihm zu Leide thun<lb/> konnte!</p><lb/> <p><persName ref="http://d-nb.info/gnd/118592068">Paul <hi rendition="#aq">III</hi></persName> ſchritt nun doch zu der dem Kaiſer ſo wider-<lb/> wärtigen Translation des Conciliums. Kaum zeigte ſich eine<lb/> Krankheit in <placeName>Trient</placeName>, die in den erſten Tagen Beſorgniſſe er-<lb/> regen konnte, aber dann ſehr raſch vorübergieng, <note place="foot" n="1"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/130236160">Rainaldus</persName> ſagt trotz ſeiner Ergebenheit gegen die Curie doch:<lb/><hi rendition="#aq">Testimonia (de morbo) relata sunt <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118810987">Fracastorii</persName> et <persName ref="nognd">Balduini</persName> medi-<lb/> corum, quae ex magna parte fuisse fallacia secutus rerum exitus<lb/> comprobavit.</hi> Wie nun dann, wenn es wahr iſt was <persName ref="http://id.loc.gov/authorities/names/no95024353">Mendoza</persName> ſagt:<lb/><hi rendition="#aq">Puede ser certa V. M<hi rendition="#sup">d</hi> de que los legatos anduvieron secretamente<lb/> hablando y subornando los obispos como a los medicos.</hi> (Schr.<lb/> vom 10 Sept.)</note> — in der<lb/> großen Pfarre St. Peter kamen in einer ganzen Woche nur<lb/> zwei Todesfälle vor, der eine eines Kindes, der andre eines<lb/> Waſſerſüchtigen, — als die wohlinſtruirten Legaten dieß zum<lb/> Vorwand nahmen, die Sache ins Werk zu ſetzen. Die Min-<lb/> derheit war dagegen: aber ſie klagt, ihre Vota ſeyen gar nicht<lb/> einmal geöffnet und geleſen, geſchweige denn erwogen worden.<lb/> Der kaiſerliche Geſandte verſichert, nicht allein eine Anzahl<lb/> Prälaten, ſondern auch die Ärzte habe man durch allerlei Mit-<lb/> tel für die Abſichten der Legaten gewonnen. Am 11ten März,<lb/> einem nach der Stellung der Geſtirne Glück bedeutenden<lb/> Tage, ward darüber Sitzung gehalten: die Mehrheit, wie<lb/> es denn nicht anders ſeyn konnte, entſchied nach dem Wun-<lb/> ſche der Legaten. <note place="foot" n="2"><hi rendition="#aq"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/137592442">Paez de Castro</persName> a Zurita <placeName>Trento</placeName> 3 Abril. Los legados<lb/> — hicieron translacion de este concilio a <placeName>Bolonia</placeName> sin razon nin-<lb/> guna, con gran desacato de S. M<hi rendition="#sup">d</hi>.</hi></note> Und darauf wäre ſie keinen Augenblick<lb/> länger geblieben: Tags darauf verließen die meiſten Präla-<lb/> ten <placeName>Trient</placeName>, wo ihnen Clima und Lebensweiſe ohnehin längſt<lb/> verhaßt war, und nahmen ihren Weg nach <placeName>Bologna</placeName>.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [493/0505]
Das tridentiniſche Concilium.
ſeine Hand in den geiſtlichen Geſchäften ihm zu Leide thun
konnte!
Paul III ſchritt nun doch zu der dem Kaiſer ſo wider-
wärtigen Translation des Conciliums. Kaum zeigte ſich eine
Krankheit in Trient, die in den erſten Tagen Beſorgniſſe er-
regen konnte, aber dann ſehr raſch vorübergieng, 1 — in der
großen Pfarre St. Peter kamen in einer ganzen Woche nur
zwei Todesfälle vor, der eine eines Kindes, der andre eines
Waſſerſüchtigen, — als die wohlinſtruirten Legaten dieß zum
Vorwand nahmen, die Sache ins Werk zu ſetzen. Die Min-
derheit war dagegen: aber ſie klagt, ihre Vota ſeyen gar nicht
einmal geöffnet und geleſen, geſchweige denn erwogen worden.
Der kaiſerliche Geſandte verſichert, nicht allein eine Anzahl
Prälaten, ſondern auch die Ärzte habe man durch allerlei Mit-
tel für die Abſichten der Legaten gewonnen. Am 11ten März,
einem nach der Stellung der Geſtirne Glück bedeutenden
Tage, ward darüber Sitzung gehalten: die Mehrheit, wie
es denn nicht anders ſeyn konnte, entſchied nach dem Wun-
ſche der Legaten. 2 Und darauf wäre ſie keinen Augenblick
länger geblieben: Tags darauf verließen die meiſten Präla-
ten Trient, wo ihnen Clima und Lebensweiſe ohnehin längſt
verhaßt war, und nahmen ihren Weg nach Bologna.
1 Rainaldus ſagt trotz ſeiner Ergebenheit gegen die Curie doch:
Testimonia (de morbo) relata sunt Fracastorii et Balduini medi-
corum, quae ex magna parte fuisse fallacia secutus rerum exitus
comprobavit. Wie nun dann, wenn es wahr iſt was Mendoza ſagt:
Puede ser certa V. Md de que los legatos anduvieron secretamente
hablando y subornando los obispos como a los medicos. (Schr.
vom 10 Sept.)
2 Paez de Castro a Zurita Trento 3 Abril. Los legados
— hicieron translacion de este concilio a Bolonia sin razon nin-
guna, con gran desacato de S. Md.
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