Ranke, Leopold von: Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation. Bd. 4. Berlin, 1843.Krieg mit Frankreich 1542, 43. wik gegen Friesland und Holland: Tyel gegen Brabant: Sit-tard gegen Limburg. Dazu kam daß der König nun ohne alle Mühe so viel Truppen aus Deutschland ziehen konnte wie er nur wollte. Die holsteinische Reiterei die ihm der Kö- nig von Dänemark zuschickte nahm ihren Weg durch Cleve. 1 Leute die sich damals am französischen Hofe aufhielten, Zwei französische Heere erschienen im Feld, von denen 1 Joh. Servilii Geldrogallica conjuratio, alter Druck von
1542, wiederholt bei Freher III, 313. Er meint, wohl eigentlich von einem Geldro-turco-gallischen Lärmen reden zu müssen; da würden aber immer noch die Dänen fehlen. Krieg mit Frankreich 1542, 43. wik gegen Friesland und Holland: Tyel gegen Brabant: Sit-tard gegen Limburg. Dazu kam daß der König nun ohne alle Mühe ſo viel Truppen aus Deutſchland ziehen konnte wie er nur wollte. Die holſteiniſche Reiterei die ihm der Kö- nig von Dänemark zuſchickte nahm ihren Weg durch Cleve. 1 Leute die ſich damals am franzöſiſchen Hofe aufhielten, Zwei franzöſiſche Heere erſchienen im Feld, von denen 1 Joh. Servilii Geldrogallica conjuratio, alter Druck von
1542, wiederholt bei Freher III, 313. Er meint, wohl eigentlich von einem Geldro-turco-galliſchen Laͤrmen reden zu muͤſſen; da wuͤrden aber immer noch die Daͤnen fehlen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0259" n="247"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Krieg mit <placeName>Frankreich</placeName> 1542, 43</hi>.</fw><lb/><placeName xml:id="plN3b" prev="#plN3a">wik</placeName> gegen <placeName>Friesland</placeName> und <placeName>Holland</placeName>: <placeName>Tyel</placeName> gegen <placeName>Brabant</placeName>: <placeName>Sit-<lb/> tard</placeName> gegen <placeName>Limburg</placeName>. Dazu kam daß der König nun ohne<lb/> alle Mühe ſo viel Truppen aus <placeName>Deutſchland</placeName> ziehen konnte<lb/> wie er nur wollte. Die holſteiniſche Reiterei die ihm der Kö-<lb/> nig von <placeName>Dänemark</placeName> zuſchickte nahm ihren Weg durch <placeName>Cleve</placeName>. <note place="foot" n="1"><hi rendition="#aq"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/119731118">Joh. Servilii Geldrogallica</persName> conjuratio,</hi> alter Druck von<lb/> 1542, wiederholt bei <persName ref="nognd">Freher</persName> <hi rendition="#aq">III</hi>, 313. Er meint, wohl eigentlich von<lb/> einem Geldro-turco-galliſchen Laͤrmen reden zu muͤſſen; da wuͤrden<lb/> aber immer noch die Daͤnen fehlen.</note></p><lb/> <p>Leute die ſich damals am franzöſiſchen Hofe aufhielten,<lb/> behaupten, es ſey nicht eigentlich Kriegsluſt geweſen, was<lb/> den König vermocht im Juli 1542 zu den Waffen zu grei-<lb/> fen: er würde vorgezogen haben, die Vergnügungen des Ho-<lb/> fes zu genießen; aber nachdem er ſo oft gedroht, und nun<lb/> dieſe großen Vorbereitungen gemacht hatte, habe er ſelbſt<lb/> nicht wieder zurückziehen können. Wie dem auch ſey: es ge-<lb/> ſchah. <note place="foot" n="2"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/159698936">Dandolo</persName><hi rendition="#aq">Relatione di <placeName>Francia</placeName></hi> 1542.</note> Einen günſtigern Augenblick konnte er nicht finden.</p><lb/> <p>Zwei franzöſiſche Heere erſchienen im Feld, von denen<lb/> das eine unter dem Dauphin die ſpaniſchen Grenzen an-<lb/> griff und vor <placeName>Perpignan</placeName> lagerte, das andere unter dem Her-<lb/> zog von <placeName>Orleans</placeName> ſich gegen <placeName>Luxemburg</placeName> wandte. Sie rich-<lb/> teten fürs Erſte noch wenig aus. Dazu diente nun doch die<lb/> Anweſenheit des Kaiſers in <placeName>Spanien</placeName> um alle Kräfte zur Ver-<lb/> theidigung der Grenzen zu vereinigen; <placeName>Luxemburg</placeName> ward ge-<lb/> nommen und wieder verloren. Das Meiſte leiſtete noch <persName ref="nognd">Mar-<lb/> tin von Roßheim</persName>, der mit einer cleviſch-däniſch-franzöſiſchen<lb/> Schaar in die <placeName>Niederlande</placeName> einbrach, und wenn er auch die<lb/> großen Städte nicht einnahm, vor denen er erſchien, doch<lb/> einen allgemeinen Schrecken verbreitete.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [247/0259]
Krieg mit Frankreich 1542, 43.
wik gegen Friesland und Holland: Tyel gegen Brabant: Sit-
tard gegen Limburg. Dazu kam daß der König nun ohne
alle Mühe ſo viel Truppen aus Deutſchland ziehen konnte
wie er nur wollte. Die holſteiniſche Reiterei die ihm der Kö-
nig von Dänemark zuſchickte nahm ihren Weg durch Cleve. 1
Leute die ſich damals am franzöſiſchen Hofe aufhielten,
behaupten, es ſey nicht eigentlich Kriegsluſt geweſen, was
den König vermocht im Juli 1542 zu den Waffen zu grei-
fen: er würde vorgezogen haben, die Vergnügungen des Ho-
fes zu genießen; aber nachdem er ſo oft gedroht, und nun
dieſe großen Vorbereitungen gemacht hatte, habe er ſelbſt
nicht wieder zurückziehen können. Wie dem auch ſey: es ge-
ſchah. 2 Einen günſtigern Augenblick konnte er nicht finden.
Zwei franzöſiſche Heere erſchienen im Feld, von denen
das eine unter dem Dauphin die ſpaniſchen Grenzen an-
griff und vor Perpignan lagerte, das andere unter dem Her-
zog von Orleans ſich gegen Luxemburg wandte. Sie rich-
teten fürs Erſte noch wenig aus. Dazu diente nun doch die
Anweſenheit des Kaiſers in Spanien um alle Kräfte zur Ver-
theidigung der Grenzen zu vereinigen; Luxemburg ward ge-
nommen und wieder verloren. Das Meiſte leiſtete noch Mar-
tin von Roßheim, der mit einer cleviſch-däniſch-franzöſiſchen
Schaar in die Niederlande einbrach, und wenn er auch die
großen Städte nicht einnahm, vor denen er erſchien, doch
einen allgemeinen Schrecken verbreitete.
1 Joh. Servilii Geldrogallica conjuratio, alter Druck von
1542, wiederholt bei Freher III, 313. Er meint, wohl eigentlich von
einem Geldro-turco-galliſchen Laͤrmen reden zu muͤſſen; da wuͤrden
aber immer noch die Daͤnen fehlen.
2 Dandolo Relatione di Francia 1542.
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