nehmsten Zweck ihres Unternehmens bezeichnet. Man sieht leicht, daß das keinen Sinn mehr hatte, und alle Sym- pathie, die sie aus diesem Grunde finden konnten, wegfiel.
Aber überdieß trat nun auch ein so wackrer Mann als Vertheidiger der dänischen Interessen auf. Wie er im Lager vor Lübeck vielleicht einiges nachgegeben hätte, so ließ er sich auch noch später zu glimpflichen Bedingungen her- bei, er hätte den Lübeckern wohl ihre Privilegien aufs neue erweitert; 1 allein sie wollten über das Reich, über die Krone selbst verfügen; nur mit dem Schwert konnte Wider- stand geleistet werden. Ohne Zeit zu verlieren, wandte sich Christian mit seinen siegreichen Truppen von Lübeck nach Jütland. Noch im December 1534 gelang es ihm Aal- borg wieder zu nehmen, die ganze Provinz in Frieden zu setzen. Seine beiden Schwäger, der König von Schwe- den und der Herzog von Preußen, rüsteten für ihn, jener zur See und zu Lande, dieser wenigstens zur See. Auch sein Schwager, der Herzog von Pommern, sendete ihm Hülfsgelder, die eben im rechten Moment anlangten. Ein paar hessische Fähnlein waren schon vor Lübeck bei ihm gewesen und zogen mit ihm nach Norden. In einem großen Theil von Norwegen war er bereits anerkannt.
1 Nach einem Schreiben von Hopfensteiner 20. Jan. 1535 versprach der König 1) gute Unterhaltung des gefangenen Christiern 2) Zufriedenstellung des Grafen Christoph; 3) Erstattung von dem was Lübeck "bei seines Herrn Vaters Zeiten" auf das Königreich Dänemark verwandt hat. 4) In den Königreichen Dänemark und Norwegen so wie dem Fürstenthum viel mehr Freiheit und Gerech- tigkeit, als sie bisher gehabt, und sogar einige Städte zum Unter- pfand, "jedoch sie daran nicht gewullt."
Koͤnig ChriſtianIIIin Daͤnemark.
nehmſten Zweck ihres Unternehmens bezeichnet. Man ſieht leicht, daß das keinen Sinn mehr hatte, und alle Sym- pathie, die ſie aus dieſem Grunde finden konnten, wegfiel.
Aber überdieß trat nun auch ein ſo wackrer Mann als Vertheidiger der däniſchen Intereſſen auf. Wie er im Lager vor Lübeck vielleicht einiges nachgegeben hätte, ſo ließ er ſich auch noch ſpäter zu glimpflichen Bedingungen her- bei, er hätte den Lübeckern wohl ihre Privilegien aufs neue erweitert; 1 allein ſie wollten über das Reich, über die Krone ſelbſt verfügen; nur mit dem Schwert konnte Wider- ſtand geleiſtet werden. Ohne Zeit zu verlieren, wandte ſich Chriſtian mit ſeinen ſiegreichen Truppen von Lübeck nach Jütland. Noch im December 1534 gelang es ihm Aal- borg wieder zu nehmen, die ganze Provinz in Frieden zu ſetzen. Seine beiden Schwäger, der König von Schwe- den und der Herzog von Preußen, rüſteten für ihn, jener zur See und zu Lande, dieſer wenigſtens zur See. Auch ſein Schwager, der Herzog von Pommern, ſendete ihm Hülfsgelder, die eben im rechten Moment anlangten. Ein paar heſſiſche Fähnlein waren ſchon vor Lübeck bei ihm geweſen und zogen mit ihm nach Norden. In einem großen Theil von Norwegen war er bereits anerkannt.
1 Nach einem Schreiben von Hopfenſteiner 20. Jan. 1535 verſprach der Koͤnig 1) gute Unterhaltung des gefangenen Chriſtiern 2) Zufriedenſtellung des Grafen Chriſtoph; 3) Erſtattung von dem was Luͤbeck „bei ſeines Herrn Vaters Zeiten“ auf das Koͤnigreich Daͤnemark verwandt hat. 4) In den Koͤnigreichen Daͤnemark und Norwegen ſo wie dem Fuͤrſtenthum viel mehr Freiheit und Gerech- tigkeit, als ſie bisher gehabt, und ſogar einige Staͤdte zum Unter- pfand, „jedoch ſie daran nicht gewullt.“
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Koͤnig Chriſtian III in Daͤnemark.
nehmſten Zweck ihres Unternehmens bezeichnet. Man ſieht
leicht, daß das keinen Sinn mehr hatte, und alle Sym-
pathie, die ſie aus dieſem Grunde finden konnten, wegfiel.
Aber überdieß trat nun auch ein ſo wackrer Mann
als Vertheidiger der däniſchen Intereſſen auf. Wie er im
Lager vor Lübeck vielleicht einiges nachgegeben hätte, ſo ließ
er ſich auch noch ſpäter zu glimpflichen Bedingungen her-
bei, er hätte den Lübeckern wohl ihre Privilegien aufs neue
erweitert; 1 allein ſie wollten über das Reich, über die
Krone ſelbſt verfügen; nur mit dem Schwert konnte Wider-
ſtand geleiſtet werden. Ohne Zeit zu verlieren, wandte ſich
Chriſtian mit ſeinen ſiegreichen Truppen von Lübeck nach
Jütland. Noch im December 1534 gelang es ihm Aal-
borg wieder zu nehmen, die ganze Provinz in Frieden zu
ſetzen. Seine beiden Schwäger, der König von Schwe-
den und der Herzog von Preußen, rüſteten für ihn, jener
zur See und zu Lande, dieſer wenigſtens zur See. Auch
ſein Schwager, der Herzog von Pommern, ſendete ihm
Hülfsgelder, die eben im rechten Moment anlangten.
Ein paar heſſiſche Fähnlein waren ſchon vor Lübeck bei
ihm geweſen und zogen mit ihm nach Norden. In einem
großen Theil von Norwegen war er bereits anerkannt.
1 Nach einem Schreiben von Hopfenſteiner 20. Jan. 1535
verſprach der Koͤnig 1) gute Unterhaltung des gefangenen Chriſtiern
2) Zufriedenſtellung des Grafen Chriſtoph; 3) Erſtattung von dem
was Luͤbeck „bei ſeines Herrn Vaters Zeiten“ auf das Koͤnigreich
Daͤnemark verwandt hat. 4) In den Koͤnigreichen Daͤnemark und
Norwegen ſo wie dem Fuͤrſtenthum viel mehr Freiheit und Gerech-
tigkeit, als ſie bisher gehabt, und ſogar einige Staͤdte zum Unter-
pfand, „jedoch ſie daran nicht gewullt.“
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Ranke, Leopold von: Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation. Bd. 3. Berlin, 1840, S. 589. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ranke_reformation03_1840/605>, abgerufen am 23.07.2024.
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