Ranke, Leopold von: Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation. Bd. 2. Berlin, 1839.Verbindung der Katholischen. noch mehr seyen sie auch in Zukunft zu leisten erbötig, aberdafür müsse man sie auch bei den hergebrachten Gerechtsamen schützen. Sie meinten, es sey wohl am rathsamsten, einige nicht abgefallene Fürsten, welche sie sogleich nahmhaft mach- ten, 1 mit diesem Schutze zu beauftragen. Dahin schienen auch die Wünsche dieser Fürsten selbst So rüstete sich alles zu dem entscheidenden Kampfe. 1 Schreiben des Grafen Albrecht von Mansfeld, der eine Co- pie des Bundes einsandte, an den Churfürsten von Sachsen im Weim. A. Schreiben von Waldenfels an Vogler bei v. d. Lith p. 160. 2 Excerpt aus einem zu Leipzig verfaßten Gutachten bei Schmidt
Deutsche Geschichte VIII, 202. Doch weiß ich nicht, ob man eher in Leipzig oder eher in Halle war. Verbindung der Katholiſchen. noch mehr ſeyen ſie auch in Zukunft zu leiſten erbötig, aberdafür müſſe man ſie auch bei den hergebrachten Gerechtſamen ſchützen. Sie meinten, es ſey wohl am rathſamſten, einige nicht abgefallene Fürſten, welche ſie ſogleich nahmhaft mach- ten, 1 mit dieſem Schutze zu beauftragen. Dahin ſchienen auch die Wünſche dieſer Fürſten ſelbſt So rüſtete ſich alles zu dem entſcheidenden Kampfe. 1 Schreiben des Grafen Albrecht von Mansfeld, der eine Co- pie des Bundes einſandte, an den Churfuͤrſten von Sachſen im Weim. A. Schreiben von Waldenfels an Vogler bei v. d. Lith p. 160. 2 Excerpt aus einem zu Leipzig verfaßten Gutachten bei Schmidt
Deutſche Geſchichte VIII, 202. Doch weiß ich nicht, ob man eher in Leipzig oder eher in Halle war. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0257" n="247"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Verbindung der Katholiſchen</hi>.</fw><lb/> noch mehr ſeyen ſie auch in Zukunft zu leiſten erbötig, aber<lb/> dafür müſſe man ſie auch bei den hergebrachten Gerechtſamen<lb/> ſchützen. Sie meinten, es ſey wohl am rathſamſten, einige<lb/> nicht abgefallene Fürſten, welche ſie ſogleich nahmhaft mach-<lb/> ten, <note place="foot" n="1">Schreiben des Grafen Albrecht von Mansfeld, der eine Co-<lb/> pie des Bundes einſandte, an den Churfuͤrſten von Sachſen im Weim.<lb/> A. Schreiben von Waldenfels an Vogler bei v. d. Lith <hi rendition="#aq">p.</hi> 160.</note> mit dieſem Schutze zu beauftragen.</p><lb/> <p>Dahin ſchienen auch die Wünſche dieſer Fürſten ſelbſt<lb/> zu gehn. Bei dem Churfürſten von Mainz, der in Halle<lb/> reſidirte, kamen Herzog Georg von Sachſen und Herzog<lb/> Heinrich von Braunſchweig zuſammen: in denſelben Tagen<lb/> finden wir ſie nochmals zu Leipzig, zugleich mit dem Bi-<lb/> ſchof von Straßburg: und auch ſie beſchloſſen, ſich an den<lb/> Kaiſer zu wenden. Sie ſtellten ihm vor, bei dem unauf-<lb/> hörlichen Fortgange „der verdammten lutheriſchen Lehre“<lb/> ſey nichts als eine Wiederholung des Aufruhrs, ja ein off-<lb/> ner Krieg zwiſchen den Fürſten und Herrn ſelbſt zu er-<lb/> warten: auch ſie ſuche man täglich auf die lutheriſche Seite<lb/> zu ziehen: da das in Güte nichts helfe, ſo ſcheine es als wolle<lb/> man ſie durch ein Aufwiegeln der Unterthanen mit Gewalt<lb/> dazu nöthigen. Hiegegen riefen ſie nun die Unterſtützung<lb/> des Kaiſers an. <note place="foot" n="2">Excerpt aus einem zu Leipzig verfaßten Gutachten bei Schmidt<lb/> Deutſche Geſchichte <hi rendition="#aq">VIII,</hi> 202. Doch weiß ich nicht, ob man eher<lb/> in Leipzig oder eher in Halle war.</note> Unmittelbar von der Verſammlung be-<lb/> gab ſich Herzog Heinrich von Braunſchweig nach Spanien,<lb/> um das Gewicht perſönlicher Anweſenheit in die Wag-<lb/> ſchale zu werfen.</p><lb/> <p>So rüſtete ſich alles zu dem entſcheidenden Kampfe.<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [247/0257]
Verbindung der Katholiſchen.
noch mehr ſeyen ſie auch in Zukunft zu leiſten erbötig, aber
dafür müſſe man ſie auch bei den hergebrachten Gerechtſamen
ſchützen. Sie meinten, es ſey wohl am rathſamſten, einige
nicht abgefallene Fürſten, welche ſie ſogleich nahmhaft mach-
ten, 1 mit dieſem Schutze zu beauftragen.
Dahin ſchienen auch die Wünſche dieſer Fürſten ſelbſt
zu gehn. Bei dem Churfürſten von Mainz, der in Halle
reſidirte, kamen Herzog Georg von Sachſen und Herzog
Heinrich von Braunſchweig zuſammen: in denſelben Tagen
finden wir ſie nochmals zu Leipzig, zugleich mit dem Bi-
ſchof von Straßburg: und auch ſie beſchloſſen, ſich an den
Kaiſer zu wenden. Sie ſtellten ihm vor, bei dem unauf-
hörlichen Fortgange „der verdammten lutheriſchen Lehre“
ſey nichts als eine Wiederholung des Aufruhrs, ja ein off-
ner Krieg zwiſchen den Fürſten und Herrn ſelbſt zu er-
warten: auch ſie ſuche man täglich auf die lutheriſche Seite
zu ziehen: da das in Güte nichts helfe, ſo ſcheine es als wolle
man ſie durch ein Aufwiegeln der Unterthanen mit Gewalt
dazu nöthigen. Hiegegen riefen ſie nun die Unterſtützung
des Kaiſers an. 2 Unmittelbar von der Verſammlung be-
gab ſich Herzog Heinrich von Braunſchweig nach Spanien,
um das Gewicht perſönlicher Anweſenheit in die Wag-
ſchale zu werfen.
So rüſtete ſich alles zu dem entſcheidenden Kampfe.
1 Schreiben des Grafen Albrecht von Mansfeld, der eine Co-
pie des Bundes einſandte, an den Churfuͤrſten von Sachſen im Weim.
A. Schreiben von Waldenfels an Vogler bei v. d. Lith p. 160.
2 Excerpt aus einem zu Leipzig verfaßten Gutachten bei Schmidt
Deutſche Geſchichte VIII, 202. Doch weiß ich nicht, ob man eher
in Leipzig oder eher in Halle war.
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