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Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 3. Berlin, 1836.

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C. Caraffa Relat. della Germania 1628.

convenienti che si sono dopo visti. Ugualmente Francesi come
Spagnoli attribuivano le durezze e difficolta che si sono incon-
trate in questa negotiatione, alle pretensioni del pontefice, vo-
lendo che ad esso fossero consignati li forti, senza dichiararsi
quello che n'havrebbe fatto, negando pero assolutamente di vo-
lerli demolire. Da che si ha reso sopramodo difficile il trovar
ripiego conveniente, si e consumato tanto tempo, fatte tante
speditioni, et in fine portato il negotio in Spagna, che in Roma
difficilmente s'havrebbe terminato.

112.
Relatione dello stato dell' imperio e della Germania fatta da
monsr Caraffa nel tempo che era nuntio alla corte dell'
imperatore l'anno
1628.

Die ausführlichste Relation, welche mir überhaupt vorgekommen
ist: in einem römischen Exemplar zählte sie 1080 Seiten Folio.
Auch in Deutschland ist sie nicht selten: ich kaufte ein Exemplar
in Leipzig, und in einer Privatbibliothek zu Berlin findet sich ein an-
deres in einem schönen Foliobande, welches ein gewisser Wynman
im Jahre 1655 dem Bischof von Eichstädt mit einem prächtigen Ti-
tel überreichte.

Sie besteht aus vier Theilen. In dem ersten werden die deut-
schen Unruhen im Allgemeinen geschildert, im zweiten die Lage, die
Besitzungen und die Verhältnisse Ferdinands II, im dritten die deut-
schen Fürstenthümer nach den Kreisen, im vierten die Bündnisse, die
besonders in der letzten Zeit in Deutschland Statt gefunden.

Der Autor erklärt, daß er nichts schreiben werde, was er nicht
selbst gesehen, oder sonst glaubwürdig erfahren habe. Protestan-
domi che tutto quello che scrivero, parte n'ho praticato e vi-
sto io stesso per lo spatio di 8 anni che sono stato in Germa-
nia, parte n'ho inteso di persone degne di fede, parte n'ho ca-
vato della lettura de' libri communi e delle lettere e cancellarie
tanto d'amici quanto d'inimici, che sono state intercette in di-
versi tempi, de' quali alcune sono date alle stampe, altre no.

Man sieht, es wird hier schon eine gelehrte Zusammenstellung
beabsichtigt.

Die gedruckten Commentarien Caraffas beobachten die Zeitfolge;
dieses Werk ist mehr in den Formen einer Relation abgefaßt. Nur
in dem ersten Theile werden die Ereignisse chronologisch aufgezählt.

Ich will jedoch nicht verhehlen, daß ich oft Zweifel an der Echt-
heit desselben gehegt habe.

Die Zusammensetzung ist überaus locker. Da bekommen wir zu-
erst die böhmische Relation wieder zu lesen, mit einigen wenigen Aus-
lassungen: wir finden dann ein sehr merkwürdiges Stück über die un-
garische Königswahl von 1625, aber an unrechter Stelle eingeschal-
tet; endlich was von noch größerer Bedeutung ist, eine Relation vom
Jahre 1629, von der sich keine Spur findet daß sie von Caraffa
selbst wäre, über Deutschland, den Kaiser und die Fürsten ist hier
zwar erweitert, aber übrigens wörtlich aufgenommen. Auch manche

Päpste** 27

C. Caraffa Relat. della Germania 1628.

convenienti che si sono dopo visti. Ugualmente Francesi come
Spagnoli attribuivano le durezze e difficoltà che si sono incon-
trate in questa negotiatione, alle pretensioni del pontefice, vo-
lendo che ad esso fossero consignati li forti, senza dichiararsi
quello che n’havrebbe fatto, negando però assolutamente di vo-
lerli demolire. Da che si ha reso sopramodo difficile il trovar
ripiego conveniente, si è consumato tanto tempo, fatte tante
speditioni, et in fine portato il negotio in Spagna, che in Roma
difficilmente s’havrebbe terminato.

112.
Relatione dello stato dell’ imperio e della Germania fatta da
monsr Caraffa nel tempo che era nuntio alla corte dell’
imperatore l’anno
1628.

Die ausfuͤhrlichſte Relation, welche mir uͤberhaupt vorgekommen
iſt: in einem roͤmiſchen Exemplar zaͤhlte ſie 1080 Seiten Folio.
Auch in Deutſchland iſt ſie nicht ſelten: ich kaufte ein Exemplar
in Leipzig, und in einer Privatbibliothek zu Berlin findet ſich ein an-
deres in einem ſchoͤnen Foliobande, welches ein gewiſſer Wynman
im Jahre 1655 dem Biſchof von Eichſtaͤdt mit einem praͤchtigen Ti-
tel uͤberreichte.

Sie beſteht aus vier Theilen. In dem erſten werden die deut-
ſchen Unruhen im Allgemeinen geſchildert, im zweiten die Lage, die
Beſitzungen und die Verhaͤltniſſe Ferdinands II, im dritten die deut-
ſchen Fuͤrſtenthuͤmer nach den Kreiſen, im vierten die Buͤndniſſe, die
beſonders in der letzten Zeit in Deutſchland Statt gefunden.

Der Autor erklaͤrt, daß er nichts ſchreiben werde, was er nicht
ſelbſt geſehen, oder ſonſt glaubwuͤrdig erfahren habe. Protestan-
domi che tutto quello che scriverò, parte n’ho praticato e vi-
sto io stesso per lo spatio di 8 anni che sono stato in Germa-
nia, parte n’ho inteso di persone degne di fede, parte n’ho ca-
vato della lettura de’ libri communi e delle lettere e cancellarie
tanto d’amici quanto d’inimici, che sono state intercette in di-
versi tempi, de’ quali alcune sono date alle stampe, altre no.

Man ſieht, es wird hier ſchon eine gelehrte Zuſammenſtellung
beabſichtigt.

Die gedruckten Commentarien Caraffas beobachten die Zeitfolge;
dieſes Werk iſt mehr in den Formen einer Relation abgefaßt. Nur
in dem erſten Theile werden die Ereigniſſe chronologiſch aufgezaͤhlt.

Ich will jedoch nicht verhehlen, daß ich oft Zweifel an der Echt-
heit deſſelben gehegt habe.

Die Zuſammenſetzung iſt uͤberaus locker. Da bekommen wir zu-
erſt die boͤhmiſche Relation wieder zu leſen, mit einigen wenigen Aus-
laſſungen: wir finden dann ein ſehr merkwuͤrdiges Stuͤck uͤber die un-
gariſche Koͤnigswahl von 1625, aber an unrechter Stelle eingeſchal-
tet; endlich was von noch groͤßerer Bedeutung iſt, eine Relation vom
Jahre 1629, von der ſich keine Spur findet daß ſie von Caraffa
ſelbſt waͤre, uͤber Deutſchland, den Kaiſer und die Fuͤrſten iſt hier
zwar erweitert, aber uͤbrigens woͤrtlich aufgenommen. Auch manche

Päpſte** 27
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[417/0429] C. Caraffa Relat. della Germania 1628. convenienti che si sono dopo visti. Ugualmente Francesi come Spagnoli attribuivano le durezze e difficoltà che si sono incon- trate in questa negotiatione, alle pretensioni del pontefice, vo- lendo che ad esso fossero consignati li forti, senza dichiararsi quello che n’havrebbe fatto, negando però assolutamente di vo- lerli demolire. Da che si ha reso sopramodo difficile il trovar ripiego conveniente, si è consumato tanto tempo, fatte tante speditioni, et in fine portato il negotio in Spagna, che in Roma difficilmente s’havrebbe terminato. 112. Relatione dello stato dell’ imperio e della Germania fatta da monsr Caraffa nel tempo che era nuntio alla corte dell’ imperatore l’anno 1628. Die ausfuͤhrlichſte Relation, welche mir uͤberhaupt vorgekommen iſt: in einem roͤmiſchen Exemplar zaͤhlte ſie 1080 Seiten Folio. Auch in Deutſchland iſt ſie nicht ſelten: ich kaufte ein Exemplar in Leipzig, und in einer Privatbibliothek zu Berlin findet ſich ein an- deres in einem ſchoͤnen Foliobande, welches ein gewiſſer Wynman im Jahre 1655 dem Biſchof von Eichſtaͤdt mit einem praͤchtigen Ti- tel uͤberreichte. Sie beſteht aus vier Theilen. In dem erſten werden die deut- ſchen Unruhen im Allgemeinen geſchildert, im zweiten die Lage, die Beſitzungen und die Verhaͤltniſſe Ferdinands II, im dritten die deut- ſchen Fuͤrſtenthuͤmer nach den Kreiſen, im vierten die Buͤndniſſe, die beſonders in der letzten Zeit in Deutſchland Statt gefunden. Der Autor erklaͤrt, daß er nichts ſchreiben werde, was er nicht ſelbſt geſehen, oder ſonſt glaubwuͤrdig erfahren habe. Protestan- domi che tutto quello che scriverò, parte n’ho praticato e vi- sto io stesso per lo spatio di 8 anni che sono stato in Germa- nia, parte n’ho inteso di persone degne di fede, parte n’ho ca- vato della lettura de’ libri communi e delle lettere e cancellarie tanto d’amici quanto d’inimici, che sono state intercette in di- versi tempi, de’ quali alcune sono date alle stampe, altre no. Man ſieht, es wird hier ſchon eine gelehrte Zuſammenſtellung beabſichtigt. Die gedruckten Commentarien Caraffas beobachten die Zeitfolge; dieſes Werk iſt mehr in den Formen einer Relation abgefaßt. Nur in dem erſten Theile werden die Ereigniſſe chronologiſch aufgezaͤhlt. Ich will jedoch nicht verhehlen, daß ich oft Zweifel an der Echt- heit deſſelben gehegt habe. Die Zuſammenſetzung iſt uͤberaus locker. Da bekommen wir zu- erſt die boͤhmiſche Relation wieder zu leſen, mit einigen wenigen Aus- laſſungen: wir finden dann ein ſehr merkwuͤrdiges Stuͤck uͤber die un- gariſche Koͤnigswahl von 1625, aber an unrechter Stelle eingeſchal- tet; endlich was von noch groͤßerer Bedeutung iſt, eine Relation vom Jahre 1629, von der ſich keine Spur findet daß ſie von Caraffa ſelbſt waͤre, uͤber Deutſchland, den Kaiſer und die Fuͤrſten iſt hier zwar erweitert, aber uͤbrigens woͤrtlich aufgenommen. Auch manche Päpſte** 27

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Zitationshilfe: Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 3. Berlin, 1836, S. 417. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ranke_paepste03_1836/429>, abgerufen am 26.11.2024.