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Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 3. Berlin, 1836.

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Ueber einige Geschichtschreiber
man in der That nicht sagen, daß er in Weitschweifigkeit verfiele, oder
Langeweile erregte. Natürlich ist er parteiisch, höchst parteiisch; er
übergeht das was ihm nicht gefällt: aus dem ihm vorliegenden Ma-
terial nimmt er oft nur das Ehrenvolle auf, u. s. w.; aber nichts
desto minder lernt man sehr viel aus seinen Büchern. Ich habe ihn
hie und da mit seinen Quellen verglichen, z. B. den Litteris an-
nuis, wo sie gedruckt sind und zu bekommen waren -- in unsern
Gegenden sind Bücher dieser Art doch sehr selten: ich habe die
Bibliotheken von Breslau und Göttingen zu Hülfe rufen müssen; --
allenthalben habe ich seine Auszüge mit Verstand, Eigenthümlichkeit,
ja mit Geist gemacht gefunden. -- Mit dieser Arbeit aber hatte sich
Sacchini eine so ausführliche und genaue Kenntniß der Geschäfte der
Gesellschaft verschafft, daß ihn der General Mutio Vitelleschi selbst
zu denselben herbeizog. Für uns wäre zu wünschen, das wäre nicht
geschehen. Dann würde Sacchini die Regierung Acquavivas vollen-
det haben, -- eine der wichtigsten Epochen würde bei weitem besser
erläutert worden seyn, als es später der Fall gewesen ist. Sacchini
starb 1625. Schon sein letzter Band ist von Petrus Possinus zu
Ende gebracht und herausgegeben.

Mit den Zeiten aber ging auch die Begeisterung vorüber. Die
Imago primi säculi, im Jahre 1640, ist schon bei weitem weniger
inhaltreich, wundergläubiger, barocker, -- erst 1710 erschien eine
Fortsetzung Sacchinis von Jouvency, die die letzten funfzehn Jahre
Acquavivas umfaßte. Auch Jouvency hat unleugbar Talent; er er-
zählt anschaulich und fließend, obwohl nicht ohne Anspruch; aber das
Unglück ist, er nahm den Ausdruck Historia allzu buchstäblich und
wollte nicht Annalen schreiben, wie Sacchini gethan. Er zerlegte
daher den Stoff, den er vorfand, nach verschiedenen Rubriken: So-
cietas domesticis motibus agitata -- societas externis cladibus
jactata -- vexata in Anglia -- oppugnata -- aucta -- etc.
Da-
bei geschah ihm nun, daß er dem ohne Zweifel wichtigsten Punkt,
der Wiederausbreitung des Katholicismus in den protestantischen
Ländern, nicht die gehörige Aufmerksamkeit widmete. Die annalisti-
sche Methode war ohnehin einem Gegenstande wie dieser ist, bei wei-
tem angemessener. Mit alle seinem historischen Bemühen bringt Jou-
vency doch nichts als Fragmente zu Stande.

Auch hat er damit wenig Beifall erworben. Der Orden hegte
sogar einmal die Absicht, diese ganze Epoche nach dem Muster des
Sacchinus umschreiben zu lassen. Julius Cordara, der diese Ge-
schichte von 1616--1625 fortsetzte, hielt sich genau an dieß Muster.
Allein der Geist der frühern Epoche war unwiederbringlich verloren.
Der Band Cordaras ist ganz brauchbar, aber weder mit den frühern
Vorgängern, noch selbst mit Juvencius an Schwung und Kraft zu
vergleichen. Er erschien 1750. Seitdem mußte die Gesellschaft viel
zu sehr um ihre Existenz kämpfen, als daß sie an eine Fortsetzung
ihrer Geschichte hätte denken können. Auch hatte sie die Epoche ih-
res Glanzes schon umfaßt.

Außer dieser allgemeinen Historie gibt es nun, wie man weiß,
noch eine große Anzahl Provinzialgeschichten des Ordens. Größten-
theils liegt bei denselben die allgemeine Geschichte zu Grunde; oft

Ueber einige Geſchichtſchreiber
man in der That nicht ſagen, daß er in Weitſchweifigkeit verfiele, oder
Langeweile erregte. Natuͤrlich iſt er parteiiſch, hoͤchſt parteiiſch; er
uͤbergeht das was ihm nicht gefaͤllt: aus dem ihm vorliegenden Ma-
terial nimmt er oft nur das Ehrenvolle auf, u. ſ. w.; aber nichts
deſto minder lernt man ſehr viel aus ſeinen Buͤchern. Ich habe ihn
hie und da mit ſeinen Quellen verglichen, z. B. den Litteris an-
nuis, wo ſie gedruckt ſind und zu bekommen waren — in unſern
Gegenden ſind Buͤcher dieſer Art doch ſehr ſelten: ich habe die
Bibliotheken von Breslau und Goͤttingen zu Huͤlfe rufen muͤſſen; —
allenthalben habe ich ſeine Auszuͤge mit Verſtand, Eigenthuͤmlichkeit,
ja mit Geiſt gemacht gefunden. — Mit dieſer Arbeit aber hatte ſich
Sacchini eine ſo ausfuͤhrliche und genaue Kenntniß der Geſchaͤfte der
Geſellſchaft verſchafft, daß ihn der General Mutio Vitelleschi ſelbſt
zu denſelben herbeizog. Fuͤr uns waͤre zu wuͤnſchen, das waͤre nicht
geſchehen. Dann wuͤrde Sacchini die Regierung Acquavivas vollen-
det haben, — eine der wichtigſten Epochen wuͤrde bei weitem beſſer
erlaͤutert worden ſeyn, als es ſpaͤter der Fall geweſen iſt. Sacchini
ſtarb 1625. Schon ſein letzter Band iſt von Petrus Poſſinus zu
Ende gebracht und herausgegeben.

Mit den Zeiten aber ging auch die Begeiſterung voruͤber. Die
Imago primi ſaͤculi, im Jahre 1640, iſt ſchon bei weitem weniger
inhaltreich, wunderglaͤubiger, barocker, — erſt 1710 erſchien eine
Fortſetzung Sacchinis von Jouvency, die die letzten funfzehn Jahre
Acquavivas umfaßte. Auch Jouvency hat unleugbar Talent; er er-
zaͤhlt anſchaulich und fließend, obwohl nicht ohne Anſpruch; aber das
Ungluͤck iſt, er nahm den Ausdruck Historia allzu buchſtaͤblich und
wollte nicht Annalen ſchreiben, wie Sacchini gethan. Er zerlegte
daher den Stoff, den er vorfand, nach verſchiedenen Rubriken: So-
cietas domesticis motibus agitata — societas externis cladibus
jactata — vexata in Anglia — oppugnata — aucta — etc.
Da-
bei geſchah ihm nun, daß er dem ohne Zweifel wichtigſten Punkt,
der Wiederausbreitung des Katholicismus in den proteſtantiſchen
Laͤndern, nicht die gehoͤrige Aufmerkſamkeit widmete. Die annaliſti-
ſche Methode war ohnehin einem Gegenſtande wie dieſer iſt, bei wei-
tem angemeſſener. Mit alle ſeinem hiſtoriſchen Bemuͤhen bringt Jou-
vency doch nichts als Fragmente zu Stande.

Auch hat er damit wenig Beifall erworben. Der Orden hegte
ſogar einmal die Abſicht, dieſe ganze Epoche nach dem Muſter des
Sacchinus umſchreiben zu laſſen. Julius Cordara, der dieſe Ge-
ſchichte von 1616—1625 fortſetzte, hielt ſich genau an dieß Muſter.
Allein der Geiſt der fruͤhern Epoche war unwiederbringlich verloren.
Der Band Cordaras iſt ganz brauchbar, aber weder mit den fruͤhern
Vorgaͤngern, noch ſelbſt mit Juvencius an Schwung und Kraft zu
vergleichen. Er erſchien 1750. Seitdem mußte die Geſellſchaft viel
zu ſehr um ihre Exiſtenz kaͤmpfen, als daß ſie an eine Fortſetzung
ihrer Geſchichte haͤtte denken koͤnnen. Auch hatte ſie die Epoche ih-
res Glanzes ſchon umfaßt.

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noch eine große Anzahl Provinzialgeſchichten des Ordens. Groͤßten-
theils liegt bei denſelben die allgemeine Geſchichte zu Grunde; oft

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[382/0394] Ueber einige Geſchichtſchreiber man in der That nicht ſagen, daß er in Weitſchweifigkeit verfiele, oder Langeweile erregte. Natuͤrlich iſt er parteiiſch, hoͤchſt parteiiſch; er uͤbergeht das was ihm nicht gefaͤllt: aus dem ihm vorliegenden Ma- terial nimmt er oft nur das Ehrenvolle auf, u. ſ. w.; aber nichts deſto minder lernt man ſehr viel aus ſeinen Buͤchern. Ich habe ihn hie und da mit ſeinen Quellen verglichen, z. B. den Litteris an- nuis, wo ſie gedruckt ſind und zu bekommen waren — in unſern Gegenden ſind Buͤcher dieſer Art doch ſehr ſelten: ich habe die Bibliotheken von Breslau und Goͤttingen zu Huͤlfe rufen muͤſſen; — allenthalben habe ich ſeine Auszuͤge mit Verſtand, Eigenthuͤmlichkeit, ja mit Geiſt gemacht gefunden. — Mit dieſer Arbeit aber hatte ſich Sacchini eine ſo ausfuͤhrliche und genaue Kenntniß der Geſchaͤfte der Geſellſchaft verſchafft, daß ihn der General Mutio Vitelleschi ſelbſt zu denſelben herbeizog. Fuͤr uns waͤre zu wuͤnſchen, das waͤre nicht geſchehen. Dann wuͤrde Sacchini die Regierung Acquavivas vollen- det haben, — eine der wichtigſten Epochen wuͤrde bei weitem beſſer erlaͤutert worden ſeyn, als es ſpaͤter der Fall geweſen iſt. Sacchini ſtarb 1625. Schon ſein letzter Band iſt von Petrus Poſſinus zu Ende gebracht und herausgegeben. Mit den Zeiten aber ging auch die Begeiſterung voruͤber. Die Imago primi ſaͤculi, im Jahre 1640, iſt ſchon bei weitem weniger inhaltreich, wunderglaͤubiger, barocker, — erſt 1710 erſchien eine Fortſetzung Sacchinis von Jouvency, die die letzten funfzehn Jahre Acquavivas umfaßte. Auch Jouvency hat unleugbar Talent; er er- zaͤhlt anſchaulich und fließend, obwohl nicht ohne Anſpruch; aber das Ungluͤck iſt, er nahm den Ausdruck Historia allzu buchſtaͤblich und wollte nicht Annalen ſchreiben, wie Sacchini gethan. Er zerlegte daher den Stoff, den er vorfand, nach verſchiedenen Rubriken: So- cietas domesticis motibus agitata — societas externis cladibus jactata — vexata in Anglia — oppugnata — aucta — etc. Da- bei geſchah ihm nun, daß er dem ohne Zweifel wichtigſten Punkt, der Wiederausbreitung des Katholicismus in den proteſtantiſchen Laͤndern, nicht die gehoͤrige Aufmerkſamkeit widmete. Die annaliſti- ſche Methode war ohnehin einem Gegenſtande wie dieſer iſt, bei wei- tem angemeſſener. Mit alle ſeinem hiſtoriſchen Bemuͤhen bringt Jou- vency doch nichts als Fragmente zu Stande. Auch hat er damit wenig Beifall erworben. Der Orden hegte ſogar einmal die Abſicht, dieſe ganze Epoche nach dem Muſter des Sacchinus umſchreiben zu laſſen. Julius Cordara, der dieſe Ge- ſchichte von 1616—1625 fortſetzte, hielt ſich genau an dieß Muſter. Allein der Geiſt der fruͤhern Epoche war unwiederbringlich verloren. Der Band Cordaras iſt ganz brauchbar, aber weder mit den fruͤhern Vorgaͤngern, noch ſelbſt mit Juvencius an Schwung und Kraft zu vergleichen. Er erſchien 1750. Seitdem mußte die Geſellſchaft viel zu ſehr um ihre Exiſtenz kaͤmpfen, als daß ſie an eine Fortſetzung ihrer Geſchichte haͤtte denken koͤnnen. Auch hatte ſie die Epoche ih- res Glanzes ſchon umfaßt. Außer dieſer allgemeinen Hiſtorie gibt es nun, wie man weiß, noch eine große Anzahl Provinzialgeſchichten des Ordens. Groͤßten- theils liegt bei denſelben die allgemeine Geſchichte zu Grunde; oft

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Zitationshilfe: Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 3. Berlin, 1836, S. 382. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ranke_paepste03_1836/394>, abgerufen am 30.07.2024.