82. Relatione della nunziatura de' Suizzeri. Informationi Politt. Tom. IX. fol. 1--137. Informatione mandata dal Sr Cl d'Aquino a Monsr Feliciano Sil- va vescovo di Foligno per il paese di Suizzeri e Grisoni. Ibid. fol. 145--212.
In Lebrets Magazin zum Gebrauch der Staaten- und Kirchen- geschichte Bd. VII, p. 445 finden sich Auszüge aus den Briefen, die von dem römischen Hofe in den Jahren 1609 und 1614 an die Nuntien in der Schweiz ergangen sind; -- man könnte nicht sagen, daß sie sehr interessant wären; sie sind so allein, ohne Antworten und Berichte, nicht einmal verständlich.
Der erste dieser Nuntien ist der Bischof von Venafro, eben der von welchem Haller (Bibliothek der Schweizergeschichte Bd. V. Nr. 783) eine Relation über die Schweiz erwähnt. "Der päpstliche Nun- tius", sagt er, "Lad. Gr. von Aquino Episcopus Venafranus hat in diesem Werke eine Probe seiner Einsicht und seiner Geschicklichkeit ab- gelegt, und es verdient sehr gedruckt zu werden." Haller hat sie in Paris eigenhändig copirt und auf der Züricher Bibliothek nieder- gelegt.
Diese Relation ist nun eben die unsere; doch besitzen wir sie voll- ständiger, als sie Haller kannte.
Als der Bischof von Venafro die Nuntiatur verließ, die er von 1608--1612 verwaltet hatte, theilte er seinem Nachfolger, Bischof von Foligno, nicht allein die Instruction mit, die er von dem Car- dinal Borghese empfangen, sondern er gab ihm auch in einer aus- führlichen Information davon Nachricht, wie er dieselbe ausgeführt habe (di quanto si e eseguito sino al giorno d'hoggi nelli ne- gotii in essa raccommandatimi). Es ist dieß die zweite von den oben bezeichneten Handschriften. Sie beginnt mit einer Schilderung der innern Parteiungen der Schweiz.
E seguitando l'istesso ordine dell' instruttione sopradetta, dico che da molti anni in qua si e fatta gran mutatione ne' can- toni cattolici e particolarmente nella buona amicitia e concordia che anticamente passava fra di loro: perche hoggidi non solo per causa delle fattioni Spagnuole e Francesi e delle pensioni, ma ancora per altri interessi, emolumenti e gare vi e fra alcuni tanto poca amicitia che col tempo potrebbe partorire molti danni se tosto non si prende buon rimedio con procurare una dieta particolare non ad altro effetto che a rinuovare le leghe antiche, l'amicitia, fratellanza et amorevolezza, come io molte volte ho proposto con grandissimo applauso, se bene sin' hora non ho potuto vederne l'effetto. Altorfo e antico emulo di Lu- cerna, e tira seco gli altri due cantoni Schwitz et Undervaldo, e vede mal volontieri preminenza e primo luogo de' signori Lu- cernesi, et pero spesse volte contradice in attioni publiche non ad altro fine che di gara e di poca intelligenza: Lucerna tira
Rel. della nuntiatura de’ Suizzeri 1608—1612
82. Relatione della nunziatura de’ Suizzeri. Informationi Politt. Tom. IX. fol. 1—137. Informatione mandata dal Sr Cl d’Aquino a Monsr Feliciano Sil- va vescovo di Foligno per il paese di Suizzeri e Grisoni. Ibid. fol. 145—212.
In Lebrets Magazin zum Gebrauch der Staaten- und Kirchen- geſchichte Bd. VII, p. 445 finden ſich Auszuͤge aus den Briefen, die von dem roͤmiſchen Hofe in den Jahren 1609 und 1614 an die Nuntien in der Schweiz ergangen ſind; — man koͤnnte nicht ſagen, daß ſie ſehr intereſſant waͤren; ſie ſind ſo allein, ohne Antworten und Berichte, nicht einmal verſtaͤndlich.
Der erſte dieſer Nuntien iſt der Biſchof von Venafro, eben der von welchem Haller (Bibliothek der Schweizergeſchichte Bd. V. Nr. 783) eine Relation uͤber die Schweiz erwaͤhnt. „Der paͤpſtliche Nun- tius“, ſagt er, „Lad. Gr. von Aquino Episcopus Venafranus hat in dieſem Werke eine Probe ſeiner Einſicht und ſeiner Geſchicklichkeit ab- gelegt, und es verdient ſehr gedruckt zu werden.“ Haller hat ſie in Paris eigenhaͤndig copirt und auf der Zuͤricher Bibliothek nieder- gelegt.
Dieſe Relation iſt nun eben die unſere; doch beſitzen wir ſie voll- ſtaͤndiger, als ſie Haller kannte.
Als der Biſchof von Venafro die Nuntiatur verließ, die er von 1608—1612 verwaltet hatte, theilte er ſeinem Nachfolger, Biſchof von Foligno, nicht allein die Inſtruction mit, die er von dem Car- dinal Borgheſe empfangen, ſondern er gab ihm auch in einer aus- fuͤhrlichen Information davon Nachricht, wie er dieſelbe ausgefuͤhrt habe (di quanto si è eseguito sino al giorno d’hoggi nelli ne- gotii in essa raccommandatimi). Es iſt dieß die zweite von den oben bezeichneten Handſchriften. Sie beginnt mit einer Schilderung der innern Parteiungen der Schweiz.
E seguitando l’istesso ordine dell’ instruttione sopradetta, dico che da molti anni in qua si è fatta gran mutatione ne’ can- toni cattolici e particolarmente nella buona amicitia e concordia che anticamente passava fra di loro: perche hoggidì non solo per causa delle fattioni Spagnuole e Francesi e delle pensioni, ma ancora per altri interessi, emolumenti e gare vi è fra alcuni tanto poca amicitia che col tempo potrebbe partorire molti danni se tosto non si prende buon rimedio con procurare una dieta particolare non ad altro effetto che a rinuovare le leghe antiche, l’amicitia, fratellanza et amorevolezza, come io molte volte ho proposto con grandissimo applauso, se bene sin’ hora non ho potuto vederne l’effetto. Altorfo è antico emulo di Lu- cerna, e tira seco gli altri due cantoni Schwitz et Undervaldo, e vede mal volontieri preminenza e primo luogo de’ signori Lu- cernesi, et però spesse volte contradice in attioni publiche non ad altro fine che di gara e di poca intelligenza: Lucerna tira
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Rel. della nuntiatura de’ Suizzeri 1608—1612
82.
Relatione della nunziatura de’ Suizzeri. Informationi Politt.
Tom. IX. fol. 1—137.
Informatione mandata dal Sr Cl d’Aquino a Monsr Feliciano Sil-
va vescovo di Foligno per il paese di Suizzeri e Grisoni.
Ibid. fol. 145—212.
In Lebrets Magazin zum Gebrauch der Staaten- und Kirchen-
geſchichte Bd. VII, p. 445 finden ſich Auszuͤge aus den Briefen,
die von dem roͤmiſchen Hofe in den Jahren 1609 und 1614 an die
Nuntien in der Schweiz ergangen ſind; — man koͤnnte nicht ſagen,
daß ſie ſehr intereſſant waͤren; ſie ſind ſo allein, ohne Antworten und
Berichte, nicht einmal verſtaͤndlich.
Der erſte dieſer Nuntien iſt der Biſchof von Venafro, eben der
von welchem Haller (Bibliothek der Schweizergeſchichte Bd. V. Nr.
783) eine Relation uͤber die Schweiz erwaͤhnt. „Der paͤpſtliche Nun-
tius“, ſagt er, „Lad. Gr. von Aquino Episcopus Venafranus hat in
dieſem Werke eine Probe ſeiner Einſicht und ſeiner Geſchicklichkeit ab-
gelegt, und es verdient ſehr gedruckt zu werden.“ Haller hat ſie in
Paris eigenhaͤndig copirt und auf der Zuͤricher Bibliothek nieder-
gelegt.
Dieſe Relation iſt nun eben die unſere; doch beſitzen wir ſie voll-
ſtaͤndiger, als ſie Haller kannte.
Als der Biſchof von Venafro die Nuntiatur verließ, die er von
1608—1612 verwaltet hatte, theilte er ſeinem Nachfolger, Biſchof
von Foligno, nicht allein die Inſtruction mit, die er von dem Car-
dinal Borgheſe empfangen, ſondern er gab ihm auch in einer aus-
fuͤhrlichen Information davon Nachricht, wie er dieſelbe ausgefuͤhrt
habe (di quanto si è eseguito sino al giorno d’hoggi nelli ne-
gotii in essa raccommandatimi). Es iſt dieß die zweite von den
oben bezeichneten Handſchriften. Sie beginnt mit einer Schilderung
der innern Parteiungen der Schweiz.
E seguitando l’istesso ordine dell’ instruttione sopradetta,
dico che da molti anni in qua si è fatta gran mutatione ne’ can-
toni cattolici e particolarmente nella buona amicitia e concordia
che anticamente passava fra di loro: perche hoggidì non solo
per causa delle fattioni Spagnuole e Francesi e delle pensioni,
ma ancora per altri interessi, emolumenti e gare vi è fra alcuni
tanto poca amicitia che col tempo potrebbe partorire molti
danni se tosto non si prende buon rimedio con procurare una
dieta particolare non ad altro effetto che a rinuovare le leghe
antiche, l’amicitia, fratellanza et amorevolezza, come io molte
volte ho proposto con grandissimo applauso, se bene sin’ hora
non ho potuto vederne l’effetto. Altorfo è antico emulo di Lu-
cerna, e tira seco gli altri due cantoni Schwitz et Undervaldo,
e vede mal volontieri preminenza e primo luogo de’ signori Lu-
cernesi, et però spesse volte contradice in attioni publiche non
ad altro fine che di gara e di poca intelligenza: Lucerna tira
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Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 3. Berlin, 1836, S. 370. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ranke_paepste03_1836/382>, abgerufen am 07.07.2024.
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