laubte, trug er kein Bedenken die Monti von 4 Pc. auf 3 Pc. herabzusetzen 1). Nach einigen Jahren war es ihm in der That gelungen die Einnahme wieder auf einen nicht unbedeutenden Ueberschuß über die Ausgabe zu erhöhen.
Und mit derselben Entschlossenheit begegnete der Papst nun auch den Angriffen Ludwigs XIV.
Ein paar Bischöfe jansenistischer Gesinnung, die sich jener Ausdehnung des Regalrechtes widersetzten, wurden da- für von dem Hofe bedrückt und geängstigt; der Bischof von Pamiers mußte eine Zeitlang von Almosen leben. Sie wandten sich an den Papst. Innocenz säumte nicht sich ihrer anzunehmen. 2)
Ein Mal, zwei Mal ermahnte er den König, den Schmeichlern kein Gehör zu geben, die Freiheiten der Kirche nicht anzutasten: er möchte verursachen, daß die Quelle der göttlichen Gnade über sein Reich vertrockene. Da er keine Antwort bekam, so wiederholte er seine Ermahnungen zum dritten Male: nun aber, fügte er hinzu, werde er nicht wie- der schreiben, sich jedoch auch nicht länger mit Ermahnungen begnügen, sondern sich aller Mittel der Macht bedienen, die Gott in seine Hand gelegt habe. Keine Gefahr, keinen Sturm werde er dabei fürchten, in dem Kreuze Christi sehe er seinen Ruhm. 3)
1) In einer Handschrift von 763 Seiten vom Jahre 1743, Erettione et aggionte de' monti camerali, finden sich die hieher gehörigen Decrete und Breven. In einem Breve an den Tesoriere Negroni von 1684 erklärt Innocenz zuerst seine Absicht d'andar li- berando la camera del frutto di 4 p. c. -- che in questi tempi e troppo rigoroso.
2)Racine: Histoire ecclesiastique X, p. 328.
3) Breve vom 27. Dez. 1679.
11*
LudwigXIV.und InnocenzXI.
laubte, trug er kein Bedenken die Monti von 4 Pc. auf 3 Pc. herabzuſetzen 1). Nach einigen Jahren war es ihm in der That gelungen die Einnahme wieder auf einen nicht unbedeutenden Ueberſchuß uͤber die Ausgabe zu erhoͤhen.
Und mit derſelben Entſchloſſenheit begegnete der Papſt nun auch den Angriffen Ludwigs XIV.
Ein paar Biſchoͤfe janſeniſtiſcher Geſinnung, die ſich jener Ausdehnung des Regalrechtes widerſetzten, wurden da- fuͤr von dem Hofe bedruͤckt und geaͤngſtigt; der Biſchof von Pamiers mußte eine Zeitlang von Almoſen leben. Sie wandten ſich an den Papſt. Innocenz ſaͤumte nicht ſich ihrer anzunehmen. 2)
Ein Mal, zwei Mal ermahnte er den Koͤnig, den Schmeichlern kein Gehoͤr zu geben, die Freiheiten der Kirche nicht anzutaſten: er moͤchte verurſachen, daß die Quelle der goͤttlichen Gnade uͤber ſein Reich vertrockene. Da er keine Antwort bekam, ſo wiederholte er ſeine Ermahnungen zum dritten Male: nun aber, fuͤgte er hinzu, werde er nicht wie- der ſchreiben, ſich jedoch auch nicht laͤnger mit Ermahnungen begnuͤgen, ſondern ſich aller Mittel der Macht bedienen, die Gott in ſeine Hand gelegt habe. Keine Gefahr, keinen Sturm werde er dabei fuͤrchten, in dem Kreuze Chriſti ſehe er ſeinen Ruhm. 3)
1) In einer Handſchrift von 763 Seiten vom Jahre 1743, Erettione et aggionte de’ monti camerali, finden ſich die hieher gehoͤrigen Decrete und Breven. In einem Breve an den Teſoriere Negroni von 1684 erklaͤrt Innocenz zuerſt ſeine Abſicht d’andar li- berando la camera del frutto di 4 p. c. — che in questi tempi è troppo rigoroso.
2)Racine: Histoire ecclésiastique X, p. 328.
3) Breve vom 27. Dez. 1679.
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Ludwig XIV. und Innocenz XI.
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in der That gelungen die Einnahme wieder auf einen nicht
unbedeutenden Ueberſchuß uͤber die Ausgabe zu erhoͤhen.
Und mit derſelben Entſchloſſenheit begegnete der Papſt
nun auch den Angriffen Ludwigs XIV.
Ein paar Biſchoͤfe janſeniſtiſcher Geſinnung, die ſich
jener Ausdehnung des Regalrechtes widerſetzten, wurden da-
fuͤr von dem Hofe bedruͤckt und geaͤngſtigt; der Biſchof von
Pamiers mußte eine Zeitlang von Almoſen leben. Sie
wandten ſich an den Papſt. Innocenz ſaͤumte nicht ſich
ihrer anzunehmen. 2)
Ein Mal, zwei Mal ermahnte er den Koͤnig, den
Schmeichlern kein Gehoͤr zu geben, die Freiheiten der Kirche
nicht anzutaſten: er moͤchte verurſachen, daß die Quelle der
goͤttlichen Gnade uͤber ſein Reich vertrockene. Da er keine
Antwort bekam, ſo wiederholte er ſeine Ermahnungen zum
dritten Male: nun aber, fuͤgte er hinzu, werde er nicht wie-
der ſchreiben, ſich jedoch auch nicht laͤnger mit Ermahnungen
begnuͤgen, ſondern ſich aller Mittel der Macht bedienen, die
Gott in ſeine Hand gelegt habe. Keine Gefahr, keinen
Sturm werde er dabei fuͤrchten, in dem Kreuze Chriſti ſehe
er ſeinen Ruhm. 3)
1) In einer Handſchrift von 763 Seiten vom Jahre 1743,
Erettione et aggionte de’ monti camerali, finden ſich die hieher
gehoͤrigen Decrete und Breven. In einem Breve an den Teſoriere
Negroni von 1684 erklaͤrt Innocenz zuerſt ſeine Abſicht d’andar li-
berando la camera del frutto di 4 p. c. — che in questi tempi
è troppo rigoroso.
2) Racine: Histoire ecclésiastique X, p. 328.
3) Breve vom 27. Dez. 1679.
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Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 3. Berlin, 1836, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ranke_paepste03_1836/175>, abgerufen am 30.07.2024.
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