Viertes Kapitel. Mantuanisch-schwedischer Krieg. Umschwung der Dinge.
Auf den ersten Blick bietet der Gang der Weltereig- nisse, der Fortschritt einer angefangenen Entwickelung den Anschein des Unabänderlichen dar.
Tritt man aber näher heran, so zeigt sich nicht sel- ten, daß das Grundverhältniß, auf welchem alles beruht, leicht und zart ist, fast persönlich, Hinneigung oder Ab- neigung, nicht so schwer zu erschüttern.
Fragen wir, was diese neuen großen Vortheile der katholischen Restauration hauptsächlich hervorbrachte, so war es nicht so sehr die Kriegsmacht des Tilly und des Wal- lenstein oder das militärische Uebergewicht Richelieus über die Hugenotten, als das erneute Einverständniß zwischen Frankreich und Spanien, ohne welches weder Jene noch auch Dieser viel ausgerichtet haben würden.
Der Protestantismus leistete schon 1626 keinen selb- ständigen Widerstand mehr: nur durch eine Entzweiung der katholischen Mächte ermannte er sich dazu: die Versöhnung derselben führte sein Verderben herbei.
Viertes Kapitel. Mantuaniſch-ſchwediſcher Krieg. Umſchwung der Dinge.
Auf den erſten Blick bietet der Gang der Weltereig- niſſe, der Fortſchritt einer angefangenen Entwickelung den Anſchein des Unabaͤnderlichen dar.
Tritt man aber naͤher heran, ſo zeigt ſich nicht ſel- ten, daß das Grundverhaͤltniß, auf welchem alles beruht, leicht und zart iſt, faſt perſoͤnlich, Hinneigung oder Ab- neigung, nicht ſo ſchwer zu erſchuͤttern.
Fragen wir, was dieſe neuen großen Vortheile der katholiſchen Reſtauration hauptſaͤchlich hervorbrachte, ſo war es nicht ſo ſehr die Kriegsmacht des Tilly und des Wal- lenſtein oder das militaͤriſche Uebergewicht Richelieus uͤber die Hugenotten, als das erneute Einverſtaͤndniß zwiſchen Frankreich und Spanien, ohne welches weder Jene noch auch Dieſer viel ausgerichtet haben wuͤrden.
Der Proteſtantismus leiſtete ſchon 1626 keinen ſelb- ſtaͤndigen Widerſtand mehr: nur durch eine Entzweiung der katholiſchen Maͤchte ermannte er ſich dazu: die Verſoͤhnung derſelben fuͤhrte ſein Verderben herbei.
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Viertes Kapitel.
Mantuaniſch-ſchwediſcher Krieg. Umſchwung
der Dinge.
Auf den erſten Blick bietet der Gang der Weltereig-
niſſe, der Fortſchritt einer angefangenen Entwickelung den
Anſchein des Unabaͤnderlichen dar.
Tritt man aber naͤher heran, ſo zeigt ſich nicht ſel-
ten, daß das Grundverhaͤltniß, auf welchem alles beruht,
leicht und zart iſt, faſt perſoͤnlich, Hinneigung oder Ab-
neigung, nicht ſo ſchwer zu erſchuͤttern.
Fragen wir, was dieſe neuen großen Vortheile der
katholiſchen Reſtauration hauptſaͤchlich hervorbrachte, ſo war
es nicht ſo ſehr die Kriegsmacht des Tilly und des Wal-
lenſtein oder das militaͤriſche Uebergewicht Richelieus uͤber
die Hugenotten, als das erneute Einverſtaͤndniß zwiſchen
Frankreich und Spanien, ohne welches weder Jene noch
auch Dieſer viel ausgerichtet haben wuͤrden.
Der Proteſtantismus leiſtete ſchon 1626 keinen ſelb-
ſtaͤndigen Widerſtand mehr: nur durch eine Entzweiung der
katholiſchen Maͤchte ermannte er ſich dazu: die Verſoͤhnung
derſelben fuͤhrte ſein Verderben herbei.
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Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 2. Berlin, 1836, S. 526. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ranke_paepste02_1836/538>, abgerufen am 21.11.2024.
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