Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 2. Berlin, 1836.Fortgang derselben in Deutschl. Steiermark. und einen Augenblick mochte eine so flehentliche Bitte eineWirkung auf ihn ausüben 1): aber im Ganzen blieb es doch bei den angekündigten Maaßregeln: schon begann auch hier die Vertreibung der evangelischen Prediger. Entscheidend ward das Jahr 1584. Auf dem Land- 1) "Seinem angeborenen mildreichen landsfürstlichen deutschen Gemüth nach", sagt die Supplication der drei Lande. 2) Valvassor: Ehre des Herzogthums Krain, hat über alle diese Dinge gute und ausführliche Nachrichten. Besonders wichtig ist aber hier Maffei in den Annali di Gregorio XIII lib. IX, c. XX. lib. XIII, c. I. Er hatte ohne Zweifel die Information des Nuntius vor Augen.. Päpste* 9
Fortgang derſelben in Deutſchl. Steiermark. und einen Augenblick mochte eine ſo flehentliche Bitte eineWirkung auf ihn ausuͤben 1): aber im Ganzen blieb es doch bei den angekuͤndigten Maaßregeln: ſchon begann auch hier die Vertreibung der evangeliſchen Prediger. Entſcheidend ward das Jahr 1584. Auf dem Land- 1) „Seinem angeborenen mildreichen landsfuͤrſtlichen deutſchen Gemuͤth nach“, ſagt die Supplication der drei Lande. 2) Valvaſſor: Ehre des Herzogthums Krain, hat uͤber alle dieſe Dinge gute und ausfuͤhrliche Nachrichten. Beſonders wichtig iſt aber hier Maffei in den Annali di Gregorio XIII lib. IX, c. XX. lib. XIII, c. I. Er hatte ohne Zweifel die Information des Nuntius vor Augen.. Päpſte* 9
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Fortgang derſelben in Deutſchl. Steiermark.
und einen Augenblick mochte eine ſo flehentliche Bitte eine
Wirkung auf ihn ausuͤben 1): aber im Ganzen blieb es
doch bei den angekuͤndigten Maaßregeln: ſchon begann auch
hier die Vertreibung der evangeliſchen Prediger.
Entſcheidend ward das Jahr 1584. Auf dem Land-
tage dieſes Jahres erſchien der paͤpſtliche Nuntius Mala-
ſpina. Schon war es ihm gelungen die Praͤlaten, welche
ſich ſonſt immer zu den weltlichen Staͤnden gehalten, von
denſelben zu trennen: zwiſchen ihnen, den herzoglichen Be-
amten und allen Katholiſchen im Lande ſtiftete der Nun-
tius eine enge Vereinigung, die in ihm ihren Mittelpunkt
fand. Bisher hatte es geſchienen, als ſey das ganze Land
proteſtantiſch: der Nuntius verſtand es, auch um den Fuͤr-
ſten her eine ſtarke Partei zu bilden. Hiedurch ward der
Erzherzog ganz unerſchuͤtterlich. Er blieb feſt dabei, daß er
den Proteſtantismus in ſeinen Staͤdten ausrotten wolle: der
Religionsfriede gebe ihm, ſagte er, noch weit groͤßere
Rechte, auch uͤber den Adel, und durch fernern Widerſtand
werde man ihn noch dahin bringen, ſie geltend zu machen:
dann wolle er doch ſehen, wer ſich als Rebell beweiſen
wolle. So entſchieden nun dieſe Erklaͤrungen lauteten,
ſo kam er doch damit ſo weit, wie fruͤherhin mit ſeinen
Zugeſtaͤndniſſen. Die Staͤnde bewilligten was er verlangte 2).
1) „Seinem angeborenen mildreichen landsfuͤrſtlichen deutſchen
Gemuͤth nach“, ſagt die Supplication der drei Lande.
2) Valvaſſor: Ehre des Herzogthums Krain, hat uͤber alle dieſe
Dinge gute und ausfuͤhrliche Nachrichten. Beſonders wichtig iſt aber
hier Maffei in den Annali di Gregorio XIII lib. IX, c. XX. lib.
XIII, c. I. Er hatte ohne Zweifel die Information des Nuntius
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