Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 1. Berlin, 1834.Finanzen. len dem römischen Papste kaum so viel, daß die Kostender Verwaltung davon bestritten werden können" 1). Der Natur der Sache nach konnte dieß aber nicht Ueberhaupt ließ er eine Erschöpfung zurück, die sein Der allgemeine Haß, den der arme Adrian auf sich 1) Vianesius Albergatus: Commentarii rerum sui temporis
(eben nichts als jene Beschreibung des Conclaves): opulentissimi populi et ditissimae urbes, quae si alterius ditionis essent, suis vectigalibus vel magnos exercitus alere possent, Romano pontifici vix tantum tributum pendunt, quantum in praetorum magistra- tuumque expensam sufficere queat. In der Relation von Zorzi 1517 wird nach einer Angabe des Franz Armellin das Einkommen von Perugia, Spoleto, Mark und Romagna zusammen auf 120000 Duc. berechnet. Davon kam die Hälfte in die päpstliche Kammer. Di quel somma la mita e per terra per pagar i legati et altri offici e altra mita a il papa. Leider sind in der Abschrift der Re- lation bei Sanuto nicht wenige Fehler. Finanzen. len dem roͤmiſchen Papſte kaum ſo viel, daß die Koſtender Verwaltung davon beſtritten werden koͤnnen“ 1). Der Natur der Sache nach konnte dieß aber nicht Ueberhaupt ließ er eine Erſchoͤpfung zuruͤck, die ſein Der allgemeine Haß, den der arme Adrian auf ſich 1) Vianesius Albergatus: Commentarii rerum sui temporis
(eben nichts als jene Beſchreibung des Conclaves): opulentissimi populi et ditissimae urbes, quae si alterius ditionis essent, suis vectigalibus vel magnos exercitus alere possent, Romano pontifici vix tantum tributum pendunt, quantum in praetorum magistra- tuumque expensam sufficere queat. In der Relation von Zorzi 1517 wird nach einer Angabe des Franz Armellin das Einkommen von Perugia, Spoleto, Mark und Romagna zuſammen auf 120000 Duc. berechnet. Davon kam die Haͤlfte in die paͤpſtliche Kammer. Di quel somma la mità è per terra per pagar i legati et altri offici e altra mità a il papa. Leider ſind in der Abſchrift der Re- lation bei Sanuto nicht wenige Fehler. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0433" n="407"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Finanzen</hi>.</fw><lb/> len dem roͤmiſchen Papſte kaum ſo viel, daß die Koſten<lb/> der Verwaltung davon beſtritten werden koͤnnen“ <note place="foot" n="1)"><hi rendition="#aq">Vianesius Albergatus: Commentarii rerum sui temporis</hi><lb/> (eben nichts als jene Beſchreibung des Conclaves): <hi rendition="#aq">opulentissimi<lb/> populi et ditissimae urbes, quae si alterius ditionis essent, suis<lb/> vectigalibus vel magnos exercitus alere possent, Romano pontifici<lb/> vix tantum tributum pendunt, quantum in praetorum magistra-<lb/> tuumque expensam sufficere queat.</hi> In der Relation von Zorzi<lb/> 1517 wird nach einer Angabe des Franz Armellin das Einkommen<lb/> von Perugia, Spoleto, Mark und Romagna zuſammen auf 120000<lb/> Duc. berechnet. Davon kam die Haͤlfte in die paͤpſtliche Kammer.<lb/><hi rendition="#aq">Di quel somma la mità è per terra per pagar i legati et altri<lb/> offici e altra mità a il papa.</hi> Leider ſind in der Abſchrift der Re-<lb/> lation bei Sanuto nicht wenige Fehler.</note>.</p><lb/> <p>Der Natur der Sache nach konnte dieß aber nicht<lb/> laͤnger dauern, als ſo lange es noch Ueberſchuͤſſe aus den<lb/> Staatskaſſen gab. Schon Leo vermochte nicht alle ſeine An-<lb/> leihen zu fundiren. Aluiſe Gaddi hatte ihm 32000, Bernardo<lb/> Bini 200000 Duc. vorgeſtreckt: Salviati, Ridolfi, alle<lb/> ſeine Diener und Angehoͤrige hatten das Moͤglichſte gethan,<lb/> um ihm Geld zu verſchaffen: bei ſeiner Freigebigkeit und<lb/> ſeinen jungen Jahren hofften ſie auf Erſtattung und glaͤn-<lb/> zende Dankbarkeit. Durch ſeinen ploͤtzlichen Tod wurden<lb/> ſie ſaͤmmtlich ruinirt.</p><lb/> <p>Ueberhaupt ließ er eine Erſchoͤpfung zuruͤck, die ſein<lb/> Nachfolger zu fuͤhlen bekam.</p><lb/> <p>Der allgemeine Haß, den der arme Adrian auf ſich<lb/> lud, ruͤhrte auch daher, weil er in der großen Geldnoth,<lb/> in der er ſich befand, zu dem Mittel griff, eine directe<lb/> Auflage auszuſchreiben. Sie ſollte einen halben Ducaten<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [407/0433]
Finanzen.
len dem roͤmiſchen Papſte kaum ſo viel, daß die Koſten
der Verwaltung davon beſtritten werden koͤnnen“ 1).
Der Natur der Sache nach konnte dieß aber nicht
laͤnger dauern, als ſo lange es noch Ueberſchuͤſſe aus den
Staatskaſſen gab. Schon Leo vermochte nicht alle ſeine An-
leihen zu fundiren. Aluiſe Gaddi hatte ihm 32000, Bernardo
Bini 200000 Duc. vorgeſtreckt: Salviati, Ridolfi, alle
ſeine Diener und Angehoͤrige hatten das Moͤglichſte gethan,
um ihm Geld zu verſchaffen: bei ſeiner Freigebigkeit und
ſeinen jungen Jahren hofften ſie auf Erſtattung und glaͤn-
zende Dankbarkeit. Durch ſeinen ploͤtzlichen Tod wurden
ſie ſaͤmmtlich ruinirt.
Ueberhaupt ließ er eine Erſchoͤpfung zuruͤck, die ſein
Nachfolger zu fuͤhlen bekam.
Der allgemeine Haß, den der arme Adrian auf ſich
lud, ruͤhrte auch daher, weil er in der großen Geldnoth,
in der er ſich befand, zu dem Mittel griff, eine directe
Auflage auszuſchreiben. Sie ſollte einen halben Ducaten
1) Vianesius Albergatus: Commentarii rerum sui temporis
(eben nichts als jene Beſchreibung des Conclaves): opulentissimi
populi et ditissimae urbes, quae si alterius ditionis essent, suis
vectigalibus vel magnos exercitus alere possent, Romano pontifici
vix tantum tributum pendunt, quantum in praetorum magistra-
tuumque expensam sufficere queat. In der Relation von Zorzi
1517 wird nach einer Angabe des Franz Armellin das Einkommen
von Perugia, Spoleto, Mark und Romagna zuſammen auf 120000
Duc. berechnet. Davon kam die Haͤlfte in die paͤpſtliche Kammer.
Di quel somma la mità è per terra per pagar i legati et altri
offici e altra mità a il papa. Leider ſind in der Abſchrift der Re-
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