Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 1. Berlin, 1834.Verwaltung des Kirchenstaates. birgigen Landstriche von Urbino, Toscana und Bolognaversorgt worden, führte man zuweilen noch 35000 Stara seewärts aus. Während von der Romagna und der Mark aus Venedig 1), wurden an dem andern Meere, aus dem Gebiete von Viterbo und dem Patrimonium in der Regel Genua, zuweilen sogar Neapel mit ihrem Bedürfniß versehen. In einer seiner Bullen vom Jahre 1566 preist Pius V. die göttliche Gnade, durch die es geschehen sey, daß Rom, welches in früheren Zeiten nicht ohne fremdes Getreide be- stehen können, jetzt nicht allein daran Ueberfluß habe, son- dern auch Nachbarn und Auswärtigen, zu Land und See, dessen oftmals aus seiner Campagna zuzuführen vermöge 2). Im Jahre 1589 berechnet man die Getreideausfuhr des Kirchenstaates auf einen Werth von jährlich 500000 Sc. 3). Einzelne Landschaften waren noch durch besondere Produkte berühmt: Perugia durch Hanf, Faenza durch Lein, Vi- 1) Badoer: Relatione 1591. Die Freundschaft von Romagna gründe sich auf die Einsicht: quanto importa la vicinita di questa citta, per ben vendere per l'ordinario le loro biade, vini, frutti, guadi et altre cose, riportandone all' incontro boni danari. 2) Jurisdictio consulum artis agriculturae urbis -- 9 Sept. 1566. -- Bullar. Cocquel. IV, II, 314. 3) Giovanni Gritti: Relatione 1589. La Romagna e la
Marca sola si mette che alcune volte abbia mandato fuori 60m. rubbia di grano e piu di 30m. di menudi. Il paese di Roma e lo stato di la dell' Alpi quasi ogni anno somministra il viver al paese di Genova et altri luoghi circonvicini onde dell' uscita di grani e di biade dello stato ecclesiastico si tien per cosa certa che ogn' anno entri in esso valsente di 500m. sc. almeno: ne all' incontro ha bisogno di cose di fuori se non di poco mo- mento et in poca stima che sono specierie e cose da vestirsi di nobili e persone principali. Verwaltung des Kirchenſtaates. birgigen Landſtriche von Urbino, Toscana und Bolognaverſorgt worden, fuͤhrte man zuweilen noch 35000 Stara ſeewaͤrts aus. Waͤhrend von der Romagna und der Mark aus Venedig 1), wurden an dem andern Meere, aus dem Gebiete von Viterbo und dem Patrimonium in der Regel Genua, zuweilen ſogar Neapel mit ihrem Beduͤrfniß verſehen. In einer ſeiner Bullen vom Jahre 1566 preiſt Pius V. die goͤttliche Gnade, durch die es geſchehen ſey, daß Rom, welches in fruͤheren Zeiten nicht ohne fremdes Getreide be- ſtehen koͤnnen, jetzt nicht allein daran Ueberfluß habe, ſon- dern auch Nachbarn und Auswaͤrtigen, zu Land und See, deſſen oftmals aus ſeiner Campagna zuzufuͤhren vermoͤge 2). Im Jahre 1589 berechnet man die Getreideausfuhr des Kirchenſtaates auf einen Werth von jaͤhrlich 500000 Sc. 3). Einzelne Landſchaften waren noch durch beſondere Produkte beruͤhmt: Perugia durch Hanf, Faenza durch Lein, Vi- 1) Badoer: Relatione 1591. Die Freundſchaft von Romagna gruͤnde ſich auf die Einſicht: quanto importa la vicinità di questa città, per ben vendere per l’ordinario le loro biade, vini, frutti, guadi et altre cose, riportandone all’ incontro boni danari. 2) Jurisdictio consulum artis agriculturae urbis — 9 Sept. 1566. — Bullar. Cocquel. IV, II, 314. 3) Giovanni Gritti: Relatione 1589. La Romagna e la
Marca sola si mette che alcune volte abbia mandato fuori 60m. rubbia di grano e piu di 30m. di menudi. Il paese di Roma e lo stato di là dell’ Alpi quasi ogni anno somministra il viver al paese di Genova et altri luoghi circonvicini onde dell’ uscita di grani e di biade dello stato ecclesiastico si tien per cosa certa che ogn’ anno entri in esso valsente di 500m. sc. almeno: nè all’ incontro ha bisogno di cose di fuori se non di poco mo- mento et in poca stima che sono specierie e cose da vestirsi di nobili e persone principali. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0405" n="379"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Verwaltung des Kirchenſtaates</hi>.</fw><lb/> birgigen Landſtriche von Urbino, Toscana und Bologna<lb/> verſorgt worden, fuͤhrte man zuweilen noch 35000 Stara<lb/> ſeewaͤrts aus. Waͤhrend von der Romagna und der Mark<lb/> aus Venedig <note place="foot" n="1)"><hi rendition="#aq">Badoer: Relatione 1591.</hi> Die Freundſchaft von Romagna<lb/> gruͤnde ſich auf die Einſicht: <hi rendition="#aq">quanto importa la vicinità di questa<lb/> città, per ben vendere per l’ordinario le loro biade, vini, frutti,<lb/> guadi et altre cose, riportandone all’ incontro boni danari.</hi></note>, wurden an dem andern Meere, aus dem<lb/> Gebiete von Viterbo und dem Patrimonium in der Regel<lb/> Genua, zuweilen ſogar Neapel mit ihrem Beduͤrfniß verſehen.<lb/> In einer ſeiner Bullen vom Jahre 1566 preiſt Pius <hi rendition="#aq">V.</hi> die<lb/> goͤttliche Gnade, durch die es geſchehen ſey, daß Rom,<lb/> welches in fruͤheren Zeiten nicht ohne fremdes Getreide be-<lb/> ſtehen koͤnnen, jetzt nicht allein daran Ueberfluß habe, ſon-<lb/> dern auch Nachbarn und Auswaͤrtigen, zu Land und See,<lb/> deſſen oftmals aus ſeiner Campagna zuzufuͤhren vermoͤge <note place="foot" n="2)"><hi rendition="#aq">Jurisdictio consulum artis agriculturae urbis — 9 Sept.<lb/> 1566. — Bullar. Cocquel. IV, II, 314.</hi></note>.<lb/> Im Jahre 1589 berechnet man die Getreideausfuhr des<lb/> Kirchenſtaates auf einen Werth von jaͤhrlich 500000 Sc. <note place="foot" n="3)"><hi rendition="#aq">Giovanni Gritti: Relatione 1589. La Romagna e la<lb/> Marca sola si mette che alcune volte abbia mandato fuori 60<hi rendition="#sup">m.</hi><lb/> rubbia di grano e piu di 30<hi rendition="#sup">m.</hi> di menudi. Il paese di Roma e<lb/> lo stato di là dell’ Alpi quasi ogni anno somministra il viver al<lb/> paese di Genova et altri luoghi circonvicini onde dell’ uscita di<lb/> grani e di biade dello stato ecclesiastico si tien per cosa certa<lb/> che ogn’ anno entri in esso valsente di 500<hi rendition="#sup">m.</hi> sc. almeno: nè<lb/> all’ incontro ha bisogno di cose di fuori se non di poco mo-<lb/> mento et in poca stima che sono specierie e cose da vestirsi di<lb/> nobili e persone principali.</hi></note>.<lb/> Einzelne Landſchaften waren noch durch beſondere Produkte<lb/> beruͤhmt: Perugia durch Hanf, Faenza durch Lein, Vi-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [379/0405]
Verwaltung des Kirchenſtaates.
birgigen Landſtriche von Urbino, Toscana und Bologna
verſorgt worden, fuͤhrte man zuweilen noch 35000 Stara
ſeewaͤrts aus. Waͤhrend von der Romagna und der Mark
aus Venedig 1), wurden an dem andern Meere, aus dem
Gebiete von Viterbo und dem Patrimonium in der Regel
Genua, zuweilen ſogar Neapel mit ihrem Beduͤrfniß verſehen.
In einer ſeiner Bullen vom Jahre 1566 preiſt Pius V. die
goͤttliche Gnade, durch die es geſchehen ſey, daß Rom,
welches in fruͤheren Zeiten nicht ohne fremdes Getreide be-
ſtehen koͤnnen, jetzt nicht allein daran Ueberfluß habe, ſon-
dern auch Nachbarn und Auswaͤrtigen, zu Land und See,
deſſen oftmals aus ſeiner Campagna zuzufuͤhren vermoͤge 2).
Im Jahre 1589 berechnet man die Getreideausfuhr des
Kirchenſtaates auf einen Werth von jaͤhrlich 500000 Sc. 3).
Einzelne Landſchaften waren noch durch beſondere Produkte
beruͤhmt: Perugia durch Hanf, Faenza durch Lein, Vi-
1) Badoer: Relatione 1591. Die Freundſchaft von Romagna
gruͤnde ſich auf die Einſicht: quanto importa la vicinità di questa
città, per ben vendere per l’ordinario le loro biade, vini, frutti,
guadi et altre cose, riportandone all’ incontro boni danari.
2) Jurisdictio consulum artis agriculturae urbis — 9 Sept.
1566. — Bullar. Cocquel. IV, II, 314.
3) Giovanni Gritti: Relatione 1589. La Romagna e la
Marca sola si mette che alcune volte abbia mandato fuori 60m.
rubbia di grano e piu di 30m. di menudi. Il paese di Roma e
lo stato di là dell’ Alpi quasi ogni anno somministra il viver al
paese di Genova et altri luoghi circonvicini onde dell’ uscita di
grani e di biade dello stato ecclesiastico si tien per cosa certa
che ogn’ anno entri in esso valsente di 500m. sc. almeno: nè
all’ incontro ha bisogno di cose di fuori se non di poco mo-
mento et in poca stima che sono specierie e cose da vestirsi di
nobili e persone principali.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |