Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 1. Berlin, 1834.Pius V. derben stürze, wenn er Veränderungen in der Religion ge-statte. Hatte Pius IV. gesagt, die Kirche könne nicht fertig werden ohne die Fürsten, so waren jetzt die Fürsten überzeugt, auch für sie sey eine Vereinigung mit der Kirche unumgänglich nothwendig. Fortwährend predigte es ihnen Pius V. In der That erlebte er, diese füdlich-christliche Welt sogar zu einer gemeinschaftlichen Unternehmung um sich vereinigt zu sehen. Noch immer war die osmanische Macht in gewalti- 1) Soriano. Havuta la risolutione -- andai subito alla an- dienza, benche era di notte e l'hora incommoda et S. Sa. tra- vagliata per li accidenti seguiti quel giorno per la coronatione del Da. di Fiorenza ed il protesto dell Ambasciatore Cesareo (dagegen) e communicato la commissione che haveva S. Sa. si allegro tutta. 24*
Pius V. derben ſtuͤrze, wenn er Veraͤnderungen in der Religion ge-ſtatte. Hatte Pius IV. geſagt, die Kirche koͤnne nicht fertig werden ohne die Fuͤrſten, ſo waren jetzt die Fuͤrſten uͤberzeugt, auch fuͤr ſie ſey eine Vereinigung mit der Kirche unumgaͤnglich nothwendig. Fortwaͤhrend predigte es ihnen Pius V. In der That erlebte er, dieſe fuͤdlich-chriſtliche Welt ſogar zu einer gemeinſchaftlichen Unternehmung um ſich vereinigt zu ſehen. Noch immer war die osmaniſche Macht in gewalti- 1) Soriano. Havuta la risolutione — andai subito alla an- dienza, benchè era di notte e l’hora incommoda et S. Sà. tra- vagliata per li accidenti seguiti quel giorno per la coronatione del Da. di Fiorenza ed il protesto dell Ambasciatore Cesareo (dagegen) e communicato la commissione che haveva S. Sà. si allegrò tutta. 24*
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Pius V.
derben ſtuͤrze, wenn er Veraͤnderungen in der Religion ge-
ſtatte. Hatte Pius IV. geſagt, die Kirche koͤnne nicht
fertig werden ohne die Fuͤrſten, ſo waren jetzt die Fuͤrſten
uͤberzeugt, auch fuͤr ſie ſey eine Vereinigung mit der Kirche
unumgaͤnglich nothwendig. Fortwaͤhrend predigte es ihnen
Pius V. In der That erlebte er, dieſe fuͤdlich-chriſtliche
Welt ſogar zu einer gemeinſchaftlichen Unternehmung um
ſich vereinigt zu ſehen.
Noch immer war die osmaniſche Macht in gewalti-
gem Fortſchritt: ſie beherrſchte das Mittelmeer: ihre Unter-
nehmungen erſt auf Malta, dann auf Cypern, zeigten,
wie ernſtlich ſie eine Eroberung der bisher nicht bezwungenen
Inſeln beabſichtigte: von Ungarn und Griechenland aus be-
drohte ſie Italien. Es gelang Pius V., den katholiſchen
Fuͤrſten dieſe Gefahr endlich einmal recht einleuchtend zu
machen; bei dem Angriff auf Cypern entſprang in ihm der Ge-
danke eines Bundes derſelben: den Venezianern auf der einen,
den Spaniern auf der andern Seite ſchlug er einen ſolchen vor.
„Als ich die Erlaubniß erhalten, daruͤber zu unterhandeln,
und ſie ihm mittheilte,“ ſagt der venezianiſche Geſandte,
„erhob er ſeine Haͤnde gegen den Himmel und dankte Gott:
er verſprach, dieſem Geſchaͤfte ſeinen ganzen Geiſt und alle
ſeine Gedanken zu widmen 1).“ Es koſtete ihm unendliche
Muͤhe, die Schwierigkeiten wegzuraͤumen, die einer Verei-
1) Soriano. Havuta la risolutione — andai subito alla an-
dienza, benchè era di notte e l’hora incommoda et S. Sà. tra-
vagliata per li accidenti seguiti quel giorno per la coronatione
del Da. di Fiorenza ed il protesto dell Ambasciatore Cesareo
(dagegen) e communicato la commissione che haveva S. Sà. si
allegrò tutta.
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