Mehrere, aber wenig beträchtliche Statuen. Inzwischen erinnere ich mich der Figur eines Philosophen, welche werth schien, der Stellung wegen ausgezeichnet zu werden. Die Ausführung war trocken.
+ Acht Basreliefs. Sie stellen Süjets aus der Mythologie vor. Z. B. Paris als Hirte die Kühe hütend: Perseus und sein Pferd: Pa- siphae und Dädalus: Meleager etc. Der übrigen Süjets erinnere ich mich nicht mehr. Sie sind in einem guten Stile gezeichnet, und von besorgterer Ar- beit als diejenigen, so man an den gewöhnlichen Sar- cophagen antrifft.
Lange hatten diese Basreliefs zum steinernen Fuß- boden in den Gewölbern einer Kirche gedient. Zum Glück hatte die Seite mit den erhoben gearbeiteten Figuren unten gelegen, und dadurch waren diese un- beschädigt geblieben.
Im Vorzimmer.
Die Statue Pompejus des Großen.
+ Die Bildsäule Pompejus des Gros- sen, colossal. Man glaubt es sey diejenige, zu de- ren Füßen der größte der Sterblichen, Cäsar ermordet worden. Ein heiliger Schauer hat mich bei dem Ge- danken mehr als bei dem Anblick dieser Statue ergrif- fen, denn ich habe in den Formen die Idee von
Schön-
Pallaſt Spada.
An der Erde.
Mehrere, aber wenig betraͤchtliche Statuen. Inzwiſchen erinnere ich mich der Figur eines Philoſophen, welche werth ſchien, der Stellung wegen ausgezeichnet zu werden. Die Ausfuͤhrung war trocken.
† Acht Basreliefs. Sie ſtellen Suͤjets aus der Mythologie vor. Z. B. Paris als Hirte die Kuͤhe huͤtend: Perſeus und ſein Pferd: Pa- ſiphae und Daͤdalus: Meleager ꝛc. Der uͤbrigen Suͤjets erinnere ich mich nicht mehr. Sie ſind in einem guten Stile gezeichnet, und von beſorgterer Ar- beit als diejenigen, ſo man an den gewoͤhnlichen Sar- cophagen antrifft.
Lange hatten dieſe Basreliefs zum ſteinernen Fuß- boden in den Gewoͤlbern einer Kirche gedient. Zum Gluͤck hatte die Seite mit den erhoben gearbeiteten Figuren unten gelegen, und dadurch waren dieſe un- beſchaͤdigt geblieben.
Im Vorzimmer.
Die Statue Pompejus des Großen.
† Die Bildſaͤule Pompejus des Groſ- ſen, coloſſal. Man glaubt es ſey diejenige, zu de- ren Fuͤßen der groͤßte der Sterblichen, Caͤſar ermordet worden. Ein heiliger Schauer hat mich bei dem Ge- danken mehr als bei dem Anblick dieſer Statue ergrif- fen, denn ich habe in den Formen die Idee von
Schoͤn-
<TEI><text><body><pbfacs="#f0104"n="80"/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divn="1"><head><hirendition="#b"><hirendition="#g">Pallaſt Spada.</hi></hi></head><lb/><divn="2"><head><hirendition="#b">An der Erde.</hi></head><lb/><p><hirendition="#in">M</hi>ehrere, aber wenig betraͤchtliche <hirendition="#fr">Statuen.</hi><lb/>
Inzwiſchen erinnere ich mich der Figur eines<lb/><hirendition="#fr">Philoſophen,</hi> welche werth ſchien, der Stellung<lb/>
wegen ausgezeichnet zu werden. Die Ausfuͤhrung<lb/>
war trocken.</p><lb/><p>†<hirendition="#fr">Acht Basreliefs.</hi> Sie ſtellen Suͤjets aus<lb/>
der Mythologie vor. Z. B. <hirendition="#fr">Paris als Hirte die<lb/>
Kuͤhe huͤtend: Perſeus und ſein Pferd: Pa-<lb/>ſiphae und Daͤdalus: Meleager ꝛc.</hi> Der uͤbrigen<lb/>
Suͤjets erinnere ich mich nicht mehr. Sie ſind in<lb/>
einem guten Stile gezeichnet, und von beſorgterer Ar-<lb/>
beit als diejenigen, ſo man an den gewoͤhnlichen Sar-<lb/>
cophagen antrifft.</p><lb/><p>Lange hatten dieſe Basreliefs zum ſteinernen Fuß-<lb/>
boden in den Gewoͤlbern einer Kirche gedient. Zum<lb/>
Gluͤck hatte die Seite mit den erhoben gearbeiteten<lb/>
Figuren unten gelegen, und dadurch waren dieſe un-<lb/>
beſchaͤdigt geblieben.</p></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divn="2"><head><hirendition="#b"><hirendition="#g">Im Vorzimmer.</hi></hi></head><lb/><noteplace="left">Die Statue<lb/>
Pompejus<lb/>
des Großen.</note><p>†<hirendition="#fr">Die Bildſaͤule Pompejus des Groſ-<lb/>ſen,</hi> coloſſal. Man glaubt es ſey diejenige, zu de-<lb/>
ren Fuͤßen der groͤßte der Sterblichen, Caͤſar ermordet<lb/>
worden. Ein heiliger Schauer hat mich bei dem Ge-<lb/>
danken mehr als bei dem Anblick dieſer Statue ergrif-<lb/>
fen, denn ich habe in den Formen die Idee von<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Schoͤn-</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[80/0104]
Pallaſt Spada.
An der Erde.
Mehrere, aber wenig betraͤchtliche Statuen.
Inzwiſchen erinnere ich mich der Figur eines
Philoſophen, welche werth ſchien, der Stellung
wegen ausgezeichnet zu werden. Die Ausfuͤhrung
war trocken.
† Acht Basreliefs. Sie ſtellen Suͤjets aus
der Mythologie vor. Z. B. Paris als Hirte die
Kuͤhe huͤtend: Perſeus und ſein Pferd: Pa-
ſiphae und Daͤdalus: Meleager ꝛc. Der uͤbrigen
Suͤjets erinnere ich mich nicht mehr. Sie ſind in
einem guten Stile gezeichnet, und von beſorgterer Ar-
beit als diejenigen, ſo man an den gewoͤhnlichen Sar-
cophagen antrifft.
Lange hatten dieſe Basreliefs zum ſteinernen Fuß-
boden in den Gewoͤlbern einer Kirche gedient. Zum
Gluͤck hatte die Seite mit den erhoben gearbeiteten
Figuren unten gelegen, und dadurch waren dieſe un-
beſchaͤdigt geblieben.
Im Vorzimmer.
† Die Bildſaͤule Pompejus des Groſ-
ſen, coloſſal. Man glaubt es ſey diejenige, zu de-
ren Fuͤßen der groͤßte der Sterblichen, Caͤſar ermordet
worden. Ein heiliger Schauer hat mich bei dem Ge-
danken mehr als bei dem Anblick dieſer Statue ergrif-
fen, denn ich habe in den Formen die Idee von
Schoͤn-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 3. Leipzig, 1787, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei03_1787/104>, abgerufen am 06.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.