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Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 1. Leipzig, 1787.

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Pallast Borghese.

Joseph und Potiphars Frau von Lanfranco.

Loth zwischen seinen Töchtern von Hont-
horst.
12)

Ein Lamm, das von einem Schaafe ge-
säuget wird,
von Paolo Veronese.

Cleopatra und ein Ecce Homo, zwei Ge-
mählde vom Tizian. Der Nahme ist zweifelhaft.

+ Eine junge Nonne, die man gleichfalls dem
Tizian zuschreibt. Färbung und Hände beweisen den
Ungrund dieser Angabe. Sie ist wahrscheinlicher von
Vanni da Siena. 13) Es ist eine sehr angenehme Fi-
gur, die sich ihrer Reitze nicht bewußt zu seyn scheint.

+ Der Leichnam Christi zwischen zwei En-
geln,
auf Kupfer, von Guercino. Ein Gemählde
aus seiner guten Zeit.

+ Eine heilige Familie in einem ovalen Rah-
men. Man hält sie für Raphaels Werk, aber die

Zeich-
12) Gerhard Honthorst, in Italien Gherardo dellaGerhard
Honthorst.

Notte genannt, geb. zu Utrecht 1592. gest. nach
1662. Ein Schüler des Caravaggio, dem er in
der niedrigen Wahl der Gegenstände, des Ausdrucks
und der Formen, auch in dem Grundsatze folgte,
durch pikante Würkung des Lichts und Schattens
zu gefallen. Er mahlte hauptsächlich Nachtstücke;
daher der Beinahme. Sein Colorit fällt zu sehr
ins Gelbe und Rothe, und ist, mit allem Scheine
von Wahrheit, doch conventionell. Schalken hat
unendlich mehr Wahrheit.
13) Francesco Vanni da Siena, geb. 1563. gest. 1609.
Schüler des Salimbene und vorzüglich des Baro-
zio, dessen Colorit er jedoch milderte, und mit einer
correkteren Zeichnung verband.
T 2
Pallaſt Borgheſe.

Joſeph und Potiphars Frau von Lanfranco.

Loth zwiſchen ſeinen Toͤchtern von Hont-
horſt.
12)

Ein Lamm, das von einem Schaafe ge-
ſaͤuget wird,
von Paolo Veroneſe.

Cleopatra und ein Ecce Homo, zwei Ge-
maͤhlde vom Tizian. Der Nahme iſt zweifelhaft.

Eine junge Nonne, die man gleichfalls dem
Tizian zuſchreibt. Faͤrbung und Haͤnde beweiſen den
Ungrund dieſer Angabe. Sie iſt wahrſcheinlicher von
Vanni da Siena. 13) Es iſt eine ſehr angenehme Fi-
gur, die ſich ihrer Reitze nicht bewußt zu ſeyn ſcheint.

Der Leichnam Chriſti zwiſchen zwei En-
geln,
auf Kupfer, von Guercino. Ein Gemaͤhlde
aus ſeiner guten Zeit.

Eine heilige Familie in einem ovalen Rah-
men. Man haͤlt ſie fuͤr Raphaels Werk, aber die

Zeich-
12) Gerhard Honthorſt, in Italien Gherardo dellaGerhard
Honthorſt.

Notte genannt, geb. zu Utrecht 1592. geſt. nach
1662. Ein Schuͤler des Caravaggio, dem er in
der niedrigen Wahl der Gegenſtaͤnde, des Ausdrucks
und der Formen, auch in dem Grundſatze folgte,
durch pikante Wuͤrkung des Lichts und Schattens
zu gefallen. Er mahlte hauptſaͤchlich Nachtſtuͤcke;
daher der Beinahme. Sein Colorit faͤllt zu ſehr
ins Gelbe und Rothe, und iſt, mit allem Scheine
von Wahrheit, doch conventionell. Schalken hat
unendlich mehr Wahrheit.
13) Franceſco Vanni da Siena, geb. 1563. geſt. 1609.
Schuͤler des Salimbene und vorzuͤglich des Baro-
zio, deſſen Colorit er jedoch milderte, und mit einer
correkteren Zeichnung verband.
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[291/0313] Pallaſt Borgheſe. Joſeph und Potiphars Frau von Lanfranco. Loth zwiſchen ſeinen Toͤchtern von Hont- horſt. 12) Ein Lamm, das von einem Schaafe ge- ſaͤuget wird, von Paolo Veroneſe. Cleopatra und ein Ecce Homo, zwei Ge- maͤhlde vom Tizian. Der Nahme iſt zweifelhaft. † Eine junge Nonne, die man gleichfalls dem Tizian zuſchreibt. Faͤrbung und Haͤnde beweiſen den Ungrund dieſer Angabe. Sie iſt wahrſcheinlicher von Vanni da Siena. 13) Es iſt eine ſehr angenehme Fi- gur, die ſich ihrer Reitze nicht bewußt zu ſeyn ſcheint. † Der Leichnam Chriſti zwiſchen zwei En- geln, auf Kupfer, von Guercino. Ein Gemaͤhlde aus ſeiner guten Zeit. † Eine heilige Familie in einem ovalen Rah- men. Man haͤlt ſie fuͤr Raphaels Werk, aber die Zeich- 12) Gerhard Honthorſt, in Italien Gherardo della Notte genannt, geb. zu Utrecht 1592. geſt. nach 1662. Ein Schuͤler des Caravaggio, dem er in der niedrigen Wahl der Gegenſtaͤnde, des Ausdrucks und der Formen, auch in dem Grundſatze folgte, durch pikante Wuͤrkung des Lichts und Schattens zu gefallen. Er mahlte hauptſaͤchlich Nachtſtuͤcke; daher der Beinahme. Sein Colorit faͤllt zu ſehr ins Gelbe und Rothe, und iſt, mit allem Scheine von Wahrheit, doch conventionell. Schalken hat unendlich mehr Wahrheit. 13) Franceſco Vanni da Siena, geb. 1563. geſt. 1609. Schuͤler des Salimbene und vorzuͤglich des Baro- zio, deſſen Colorit er jedoch milderte, und mit einer correkteren Zeichnung verband. T 2

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Zitationshilfe: Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 1. Leipzig, 1787, S. 291. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei01_1787/313>, abgerufen am 29.11.2024.